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PR 2634 – Terras neue Herren

PR 2634 – Terras neue Herren

Titel: PR 2634 – Terras neue Herren
Autoren: Hubert Haensel
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seiner einzelnen »Avatare« (ein Sammelbegriff für alle Religionsstifter wie Moses, Jesus und Mohammed). Der »Brückenwächter« – eine Rückübersetzung des christlich geprägten Begriffes Papst – wird von einer Glaubenskongregation auf Lebzeiten gewählt und hat den ausschließlichen Auftrag, die Verständigung der Menschen untereinander und ihre Auseinandersetzung mit Religion zu fördern.
    Die Spiritualisten (20 Prozent) umfassen eigentlich sehr unterschiedliche Glaubensgruppen, beschäftigen aber eine einzige Verwaltung und Rechtsvertretung. Einig sind sie vor allem in der Hinsicht, dass der Weg zu Gott – oder Göttern oder der Vollkommenheit – nur individuell zu finden und zu gehen ist. Es gibt zwar Lehrbeispiele wie Buddha, doch sind diese stets nur Beispiele. Dank hinduistischer Einflüsse gehen die Spiritualisten davon aus, dass man in einen bestimmten Erkenntniszustand hineingeboren wird und diesem entweder tatenlos dienen kann oder versucht, sich aus diesem zu einem anderen – idealerweise höherwertigen – zu entwickeln; dies geschieht auf ausschließlich spirituellem Wege. Leitfiguren der spiritualistischen Gemeinde gibt es nur sporadisch; sie werden nie formell ernannt. Vielmehr handelt es sich um überzeugende Persönlichkeiten – Maurenzi Curtiz beispielsweise.
    Die Pananimisten (18 Prozent) sind nicht so sehr eine einheitliche Glaubensgemeinschaft als ein Begriff für die Verwaltung Tausender Einzelströmungen. Pananimisten glauben an die Beseeltheit der Natur, oft auch an Götter und Inkarnationen, aber auch an die Seele innerhalb der Technik. Wesentliche Impulse zur »Pan-An-Bewegung« kamen von außerhalb Terras – beispielsweise die Entdeckung der »inkarnierten« Porleyter in M 3 oder die Konfrontation mit den Anin An –, aber auch terranische Entwicklungen wie die Androgynen-Stämme spielen eine Rolle.
    Die Kosmiker (14 Prozent) berufen sich auf eine bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts alter Zeitrechnung zurückgehende Tradition, obwohl auch sie wie die Pan-An-Bewegung in diverse Strömungen und Einzelfraktionen aufgesplittert sind. Hintergrund war das um 2050 n. Chr. bekannt gewordene Schicksal Ernst Ellerts, dessen Bewusstsein am 21. Februar 1972 n. Chr. bei einem Unfall aus dem Körper gerissen worden war, eine Zeit- und Weltenodyssee erlebte und über den Druuf Onot am 6. August 2044 n. Chr. in seinen Körper zurückkehrte, der im nach ihm benannten Mausoleum aufgebahrt war. Die ersten Kosmiker waren damals der Überzeugung, Ellert sei der lebende Beweis für ein allgemeines Fortleben nach dem Tod aller Wesen. Je mehr Wissen später über Geisteswesen aller Art bekannt wurde, vor allem aber begünstigt durch die Aufnahme der Aphiliker durch ES beim Sturz der Erde durch den Schlund des Mahlstroms der Sterne, desto überzeugter waren die Kosmiker in ihrer Vorstellung, die inzwischen darauf hinauslief, sich als Teil des »Kosmischen Bewusstseins« zu sehen (dessen Einzelinkarnationen vom körperlichen Einzelindividuum über immer komplexere Muster bis zum belebten Multiversum insgesamt reichen).
    Die Ädonisten (11 Prozent) – benannt nach dem Religionsstifter Ädon Narrat (3570 n. Chr. bis 122 NGZ) – haben irdische Kulte der Antike (Griechen, Römer, Perser, Kelten, Germanen) mit der Farbsymbolik der Jülziish verknüpft (»Beim goldenen Zeus!«) und mit den Begriffen des Gottesgnadentums und der Vergebungslehre verschmolzen.
    Eine sechste Glaubensgruppe ist die monotheistische Religion des Großen Jukam (7 Prozent), die auch auf vielen Welten außerhalb der LFT Anhänger gefunden hat und von ihren Anhängern als »einzige galaktische Religion« propagiert wird. Da viele Vorstellungen der Jukami mit Enthaltsamkeit auf unterschiedlichen Ebenen und Freundschaft mit dem Universum zu tun haben, war ihre Missionstätigkeit allerdings bisher nur eingeschränkt erfolgreich.
    Typische Kleinkulte umfassen beispielsweise die Chan-Bruderschaft, die erst jüngst auf dem Mars wieder erstandenen Marskraterlöwen – die manchmal an der entsprechenden Stirntätowierung zu erkennen sind – oder die Coxsain-Taunton-MASCHINERIE.
    Von besonderem Interesse sind die exotischen Kulte der Blues, der Swoon-Kult des O'He'Teggel (des Schutzgottes aller Swoon) oder die maahkschen Kulte mit ihren aufgrund von naturwissenschaftlich nicht erklärbaren Lücken in ihrem Weltbild »streng logischen Gottesbeweis« um die Götter der Roten Strudel und den Schöpfer des Ersten Eis (deren Haupttempel der
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