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PR 2634 – Terras neue Herren

PR 2634 – Terras neue Herren

Titel: PR 2634 – Terras neue Herren
Autoren: Hubert Haensel
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dich für ein paar Stunden aufs Ohr!«
    Rhodan lächelte: »Bist du jetzt auch schon Bordarzt? Nein, nein, sag nichts. Du hast vollkommen recht. Ich werde mich für ein paar Stunden hinlegen.«
    Schwerfällig erhob er sich und ging zum Antigravschacht. Bevor er sich dem Abwärtssog anvertraute, wünschte Mikru ihm noch: »Träum was Schönes!«
     
    *
     
    Eine Etage unterhalb der Zentrale lag seit fünf Jahren seine Kabine an Bord von MIKRU-JON. Der Raum machte nicht viel her. Perry hielt sich viel zu selten darin auf, um ihn persönlich einzurichten. Auf dem Nachttisch stand ein Hologramm von Mike, das war alles.
    Rhodan streife seine Montur ab und legte sich ins Bett. Sofort fielen ihm die Augen zu. Und er schaute durch die Zieloptik eines Raketenwerfers in eine lautlose Explosion. Trümmerteile schwebten in gespenstisch weitem Bogen durch einen unwirtlichen, kargen Krater. Es waren die Trümmerteile eines primitiven Kettenfahrzeugs.
    »Perry«, drang Reginald Bulls Stimme aus dem Funkgerät seines Anzuges: »Wieso hast du das getan? Verdammt, wieso hast du ...«
    Rhodan senkte das Raketengewehr und schaute sich suchend um. Er stand am Grund eines Kraters auf Luna, einige Schritte von Bull entfernt. Hinter diesem ragte die Kugel eines arkonidischen Raumschiffes 500 Meter in den atmosphärenlosen Himmel des irdischen Trabanten.
    »Die AETRON«, flüsterte Rhodan. Er kannte dieses Schiff, und er erinnerte sich auch nach all den Jahrtausenden noch an seine erste Begegnung mit dessen Besatzung. Es war der 28. Juni 1971 gewesen, als er zusammen mit Bull das havarierte Raumschiff entdeckt hatte.
    Aber irgendetwas stimmte nicht mit seinen Erinnerungen überein. Er hatte damals ihr Kettenfahrzeug nicht zerstört, da war er sich sicher. Auch sein Raumanzug war anders. In der Innenseite des Helms wurden verschiedene Skalen und Werte eingeblendet. Diese Technik war 1971 noch Science Fiction gewesen.
    »Was flüsterst du da, Perry?«, fragte ihn Bull. Er war ein paar Schritte näher gekommen und schaute ihm durch die Scheiben ihrer Helme direkt ins Gesicht. »Perry, was treibst du hier für ein Spiel?«
    »Ich weiß es nicht, Bully!« Er schaute auf Bulls Raumanzug. Auf der Brust seines besten Freundes war die amerikanische Flagge aufgenäht und darunter ein Emblem. NASA stand dort.
    »Bully – so hast du mich ja noch nie genannt! Was ist los mit dir? Erst führst du mich zu diesem Albtraum von Raumschiff, dann zerstörst du unseren Kettenpanzer, und jetzt redest du auch noch komisches Zeugs.«
    Perry löste seinen Blick von Bulls Brust und schaute ihm direkt in die Augen. »Sind wir die ersten Menschen auf dem Mond?«, fragte er.
    »Bist du total übergeschnappt?« Reginald Bull stieg die Zornesröte ins Gesicht: »Jedes Kind weiß, dass Neil Armstrong 1969 als erster Mensch den Mond betreten hat.«
    Bull fasste Rhodan an den Schultern, als wollte er ihn wach rütteln.
    »1969 also«, murmelte Rhodan und schaute zur AETRON hinauf. Wieder blickte er Bull in die Augen. »Und welches Jahr haben wir jetzt?«
    »2036«, sagte Bull.
    »2036?« Der unsterbliche Terraner konnte es nicht glauben. Sollte er 2036 nicht in seinem Büro in Terrania sitzen und die Expansion der Menschheit ins All vorantreiben, anstatt hier auf dem Mond zu Füßen der AETRON zu stehen?
    »Und wer hat uns auf den Mond geschickt?«, wollte Rhodan wissen: »Lesly Pounder?«
    »Natürlich, wer sonst«, entgegnete Bull, noch immer gereizt. Der Griff an Perry Rhodans Schulter wurde fester.
    Pounder müsste jetzt deutlich über 110 Jahre alt sein, dachte Rhodan verwundert.
    Plötzlich öffnete sich der Schutzschirm um den Arkonidenraumer. Aber es war keine gewöhnliche Strukturlücke, das erkannte er auf den ersten Blick. Vielmehr ähnelte sie einem Tor in eine Pararealität. Rhodan erinnerte sich noch gut an die Durchgänge, die Sato Ambush geschaffen hatte. Nicht Crest hatte dieses Tor geschaffen, da war sich Rhodan sicher. Er ahnte, wer ihn dahinter erwartete.
    »Bully, du bleibst hier!«, ordnete er an, wand sich aus Bulls Griff und ging entschlossen auf das Tor zu. Kurz bevor er hindurchtrat, hörte er Bull noch empört rufen: »Hör endlich auf, mich Bully zu nennen!«
     
    *
     
    Einen Schritt später stand er in Ambur-Karbush, der Maschinenstadt auf Wanderer. Er blickte sich um, sah aber keinen der Boten von ES: weder Homunk noch Lotho Karaethe und auch nicht Ernst Ellert. Nun, dann würde er eben mit dem Alten persönlich reden müssen.
    »Also gut,
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