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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie
Autoren: Uwe Anton
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weil er so menschenähnlich aussah. »Wie kann das sein? Diese hier besteht noch, die neuere hat sich mittlerweile aufgelöst?«
    »Ich habe eine begründete Vermutung.« Auch bei Anspielungen und Wortspielen schien Blitzer Fortschritte zu machen. »Was wäre, wenn übergeordnete Entitäten wie SIL eine solche Anomalie stabilisieren könnten?«
    »Wobei wir nicht einmal wissen, ob SIL in der Tat eine Superintelligenz ist oder nur eine Entität, die kurz vor einer Entwicklung zur Superintelligenz steht.«
    Zumal dieses SIL hier ja nur ein Teil der Gesamtentität war. Dieses eine Schiff konnte geistig kaum so hoch entwickelt gewesen sein wie die SIL insgesamt.
    »Lassen wir das dahingestellt sein. Anders gefragt: Braucht man vielleicht halbtote oder tote Entitäten, um den schnellen Zusammenbruch solcher Anomalien zu verhindern?«
    Saedelaere zuckte die Achseln. »Darüber können wir später sprechen. Jetzt gibt es Wichtigeres. Kann SIL uns zurückholen, bevor wir die Anomalie verlassen?«
    »Nein«, sagte Blitzer.
    Alaska sah auf die Nahortungholos. Die RHYLINE hatte das Trümmerfeld der gestrandeten Raumschiffe erreicht und fast schon durchquert. Er wäre gern an Bord der Space-Jet aus der BASIS zurückgekehrt, wollte sein Glück jedoch nicht über Gebühr beanspruchen. Er wollte die B-SJ-031 auch nicht mit einem Fesselfeld an der Spezialkonstruktion verankern, weil sie damit die Manövrierfähigkeit von Baros Schiff verschlechtert hätten, ein Risiko, das er in dieser Umgebung nicht eingehen wollte.
    Also legte er keinen Protest ein, als Baro auf den Wall zuhielt, der noch schwärzer als das All war.
    Der Kandran zeigte eine gewisse Routine.
    Er hat dieses Manöver auch schon oft genug vollzogen, dachte Saedelaere, als sie die Grenzschicht erreichten und er einen leichten Entzerrungsschmerz spürte, als hätten sie wieder eine Minitransition vollzogen.
    Aber wir haben es geschafft, dachte Alaska. Sie hatten die Anomalie verlassen, bevor SIL wieder auf ihre Bewusstseine zurückgreifen konnte.
    Nein, sie hatten es nicht geschafft, wurde Alaska klar, als die Holos erneut Darstellungen der Nahortung zeigten.
    Die RHYLINE war zwar wiederum im Standarduniversum materialisiert, doch die Umgebung der Anomalie war geradezu abgeriegelt.
    Dutzende Schiffe des Reichs der Harmonie hatten einen Kordon gebildet, den die RHYLINE unter keinen Umständen durchbrechen konnte.
    Natürlich!, dachte Saedelaere. Nicht ohne Grund hatte er sich gefragt, ob die Verantwortlichen im Reich der Harmonie tatsächlich nichts von dieser Anomalie wussten, obwohl Baro schon mehrmals dorthin geflogen war.
    In seinem Hals bildete sich ein Kloß. Denn auch die SHEYAR war schon festgesetzt worden, hing in den Traktorstrahlfesseln von mehreren Einheiten des Reichs der Harmonie.
    Es ist vorbei, dachte er. Nach allem, was wir bislang geschafft haben, ist es nun endgültig vorbei.
     
    ENDE
     
     
    Von den aufschlussreichen Abenteuern Alaska Saedelaeres blenden wir kommende Woche um in die Heimat des Maskenträgers, genauer gesagt: in den Kernbereich der Liga Freier Terraner, in dem sich bis vor Kurzem noch das Solsystem befand.
    Arndt Ellmer zeichnet als Autor des Romans verantwortlich, der sich intensiv mit den politischen, militärischen und wirtschaftlichen Folgen des verschwundenen Solsystems für die Milchstraße auseinandersetzt. Sein Roman erscheint unter folgendem Titel überall im Handel:
     
    TODESFALLE SEKTOR NULL
     

 
     
    Unharmonische ...
     
    Aus Gründen, die offenbar nicht bekannt sind – angesichts der allgemeinen »Fremdenfeindlichkeit« im Reich der Harmonie aber eher bei Feinden von außen als bei Umständen im Reich der Harmonie selbst gesucht werden –, gibt es eine kleine Minderheit von Mutanten, bei denen die mit der Geburt vollzogene Harmonisierung nicht funktioniert, es also nicht zu einer Zuordnung des immateriellen Begleiters als Splitter der Superintelligenz TANEDRAR kommt. Sie sind keine Harmonieträger, sondern »Unharmonische«, die über keinen Escaran verfügen – in Escalo Jyrescao genannt.
    Da die Bewusstmachung des Begleiters ohnehin erst in jugendlichem Alter während der Pubertät erfolgt, lernen diese Mutanten überdies instinktiv, den »Stallgeruch« der anderen (paranormal) zu imitieren. Diese Nachahmung gaukelt aber nur vor, wie die anderen ein Escalant – ein Harmonieträger/Harmonischer – zu sein.
    Aufgabe der Harmoniewächter ist es, diese Unharmonischen zu finden und von der übrigen Gesellschaft zu
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