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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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Unterordnung werden die Eier im Körper des Weibchens befruchtet.
    Riesensalamander
    Riesensalamander sind nahe Verwandte des Sibirischen Winkelzahnmolches. Sie können eine Länge von 150 cm und ein Gewicht von über 10 kg erreichen. Die großen Lurche, die ihr ganzes Leben im Wasser verbringen, machen eine nur unvoll-ständige Metamorphose durch: Sie verlieren zwar die Kiemen und gehen zur Luftatmung über, behalten aber die Larvenbezahnung und andere Larvenmerkmale. Riesensalamander leben in der Nähe schnell fließender Gewässer, wo sie sich tagsüber in einem dunklen Unterschlupf verkriechen. Nachts kommen sie zur Jagd auf Fische, Frösche, Regenwürmer und Insektenlarven heraus. Die Weibchen legen bis zu 600 Eier, die vom Männchen bewacht werden.
    Störe: Kaviar und mehr
    Zur Familie der Störe (Acipenseridae) gehören die größten Fische, die man im Süßwasser finden kann. Einige Arten leben im nordostasiatischen Raum, darunter der manchmal über 5 m lange Sibirische Hausen (
Huso dauricus
). Er kommt hauptsächlich im Einzugsgebiet des Amur vor, der über mehr als 1000 km die Grenze zwischen Russland und China bildet.
    © istockphoto.com/Cezar Serbanescu
    Der Atlantische Stör kann über 4 m lang werden.
    Urtümliche Riesen
    Die Störe sind eine sehr alte Fischgruppe, deren frühe Vertreter bereits vor 250 Mio. Jahren die Erde bevölkerten und die sich bis in die heutige Zeit nur wenig verändert hat. Sie weisen noch eine Reihe primitiver Merkmale auf, etwa das sog. Spritzloch, über das sauerstoffreiches Wasser für die Kiemen eingesaugt wird, oder auch die heterocerke Schwanzflosse, wie man sie von den Haien kennt: Der obere Teil der Flosse ist größer als der untere. Typisch für Störe ist außerdem der schlanke, spindelförmige Körper, der am vorderen Ende in einer ungewöhnlich lang ausgezogenen, warzigen Schnauze endet. Am unterständigen, rüsselartig ausstülpbaren Maul sitzen vier Barteln; Zähne haben die gefräßigen Fische dagegen nicht. Die Haut der Störe ist nicht von normalenSchuppen bedeckt, ihr Körper wird stattdessen durch große, von Schmelz überzogene Knochenschilde geschützt. Das Skelett besteht überwiegend aus Knorpelmasse, wie es auch bei anderen urtümlichen Fischen, etwa Haien oder Rochen, der Fall ist. Es gibt ungefähr 25 verschiedene Arten, die alle auf der Nordhalbkugel heimisch sind. Viele Störe sind Wanderfische, ziehen also zur Eiablage die Flüsse hinauf, während sie den größten Teil des Jahres im Meer zubringen. Geeignete Laichplätze sind saubere Sandbänke an strömungsreichen Flüssen.
    Als Delikatesse begehrt
    Störe gehören in ihrer Heimat zu den beliebtesten Nutzfischen, denn sie liefern nicht nur schmackhaftes Fleisch, sondern vor allem den begehrten Kaviar. Dabei handelt es sich um den gesalzenen Rogen (also die Eier), den man gewinnt, indem man den gefangenen Weibchen den Bauch aufschlitzt. Bereits in der Antike galt er als Delikatesse; die Römer servierten ihn beispielsweise dekorativ auf Blütenblättern. Später trat der Kaviar von den russischen Fürstenhöfen aus seinen Siegeszug ins übrige Europa an.
    Zur Herstellung von Kaviar muss man den Rogen aus dem aufgeschnittenen Störweibchen herausdrücken, entfetten und durch ein Sieb streichen, um den reichlich vorhandenen Schleim zu entfernen. Anschließend werden die Eier gewaschen und gesalzen. Der teuerste Kaviar ist der Beluga-Kaviar. Aber auch der Sibirische Hausen und der Sibirische Stör wurden in der Vergangenheit für die Herstellung dieser Delikatesse in großer Zahl gefangen. Der Sibirische Hausen kann eine Länge von über 5 m erreichen und dann mehr als eine Tonne wiegen, wobei Tiere solchen Ausmaßes schätzungsweise 80 Jahre alt sind. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen und Krebsen; Jungtiere dagegen fressen vor allem Insektenlarven und Würmer. Die Geschlechtsreife erreichen die Störe erst im Alter von 15–20 Jahren; das Ablaichen erfolgt normalerweise nur alle vier bis fünf Jahre. Dann werden allerdings oft mehr als 1 Mio. Eier abgelegt. Der Sibirische Stör ist deutlich kleiner als der Sibirische Hausen: Die Tiere werden normalerweise nicht länger als 2 m und wiegen dann etwas mehr als 100 kg. Es handelt sich um braungraue bis dunkelbraune, manchmal auch fast schwarze Fische mit einem weißlichen bis gelben Bauch, die ebenfalls erst mit 15–20 Jahren geschlechtsreif werden.
    Sibirischer Stör
Acipenserbaeri
    Klasse Knochenfische
    Ordnung Störartige
    Familie
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