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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen
Autoren: Julie Kagawa
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abgesehen hat. Hast du heute Morgen vielleicht vergessen, deine kleinen Glückspillen zu nehmen?«
    Wut und Scham blitzten in Todds orangefarbenen Augen auf, und ich fühlte mich wie ein richtiger Arsch. Trotzdem fuhr ich genauso höhnisch fort: »Klar, ich würde gerne noch länger mit dir und deinen imaginären Freunden plaudern, aber ich habe noch einige reale Sachen zu erledigen. Warum ziehst du nicht los und schaust, ob du irgendwo ein Einhorn findest?«
    Sein Gesicht verfinsterte sich zusehends. Ich schob mich an ihm vorbei und ging weiter, in der Hoffnung, dass er mir nun nicht mehr folgen würde. Und diesmal ließ er es tatsächlich bleiben. Doch ich kam keine drei Schritte weit, bevor seine nächste Offenbarung mich innehalten ließ.
    »Distel weiß das von deiner Schwester.«
    Jeder Muskel meines Körpers verkrampfte sich, und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.
    »Dachte ich mir doch, dass dich das interessieren könnte.« In Todds Stimme schwang leiser Triumph mit. »Sie hat sie im Nimmernie gesehen. Meghan Chase, die Eiserne Königin …«
    Ruckartig wirbelte ich herum, packte ihn am Kragen und riss ihn so heftig nach vorne, dass er stolperte. »Wer weiß es sonst noch?«, zischte ich. Todd machte sich möglichst klein und legte die Ohren an. »Wer hat sonst noch von mir erfahren? Wer weiß, dass ich hier bin?«
    »Keine Ahnung!« Todd hob abwehrend die Hände, und kurze Krallen blitzten auf. »Manchmal ist Distel nicht so leicht zu verstehen, okay? Sie hat nur gesagt, dass sie weiß, wer du bist – der Bruder der Eisernen Königin.«
    »Wenn du das irgendjemandem erzählst …« Ich ballte die Faust und musste den Drang unterdrücken, ihn zu schütteln. »Wenn du es einem von denen erzählst, dann schwöre ich …«
    »Werd ich nicht!«, kreischte Todd, und plötzlich wurde mir bewusst, was für ein Bild ich abgeben musste: die Zähne gefletscht, die Augen weit aufgerissen wie ein Irrer. Ich holte tief Luft und zwang mich zur Ruhe. Todd entspannte sich etwas und sagte mit einem verblüfften Kopfschütteln: »Wow, mach dich locker, Mann. Dann wissen sie eben, wer du bist, das ist doch nicht das Ende der Welt.«
    Mit einem höhnischen Grinsen versetzte ich ihm einen Stoß. »Du musst ja verdammt behütet aufgewachsen sein.«
    »Ich wurde adoptiert«, giftete Todd zurück, nachdem er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte. »Was glaubst du denn, wie leicht es ist, immer so zu tun, als wäre ich menschlich, wenn nicht einmal meine eigenen Eltern wissen, was ich bin? Keiner hier versteht mich, keiner ahnt, wozu ich fähig bin. Ständig trampeln sie auf mir herum, da wehre ich mich eben.«
    »Dann hast du also wirklich die Schlange in Kingstons Auto getan.« Angewidert schüttelte ich den Kopf. »Ich hätte zulassen sollen, dass er deinen Kopf in die Toilette steckt.«
    Todd rümpfte die Nase und zog sein Shirt zurecht. »Kingston ist ein Arsch«, meinte er nur, als würde das alles rechtfertigen. »Er glaubt, ihm gehöre die ganze Schule und dass er die Lehrer und den Direktor in der Tasche hätte. Hält sich für unantastbar.« Ein hinterhältiges Grinsen huschte über sein Gesicht, und die orangefarbenen Augen funkelten. »Manchmal erinnere ich ihn ganz gern daran, dass das nicht so ist.«
    Ich seufzte schwer. Tja, geschieht dir ganz recht, Ethan. So etwas passiert eben, wenn man sich mit denen einlässt. Selbst die Halbfeen können es nicht lassen und müssen den Menschen bei jeder sich bietenden Gelegenheit irgendwelche Streiche spielen.
    »Die Unsichtbaren sind die Einzigen, die mich verstehen«, fuhr Todd fort, als wollte er mich unbedingt überzeugen. »Sie wissen, was ich durchmache. Und sie sind nur zu gerne bereit, mir zu helfen.« Sein Grinsen wurde breiter, irgendwie bedrohlich. »Genauer gesagt, sind Distel und ihre Freunde gerade dabei, das Leben unserer Sportskanone ein wenig unangenehmer zu gestalten.«
    Mir lief es kalt den Rücken runter. »Was hast du ihnen versprochen?«
    Er blinzelte verwirrt. »Was?«
    »Sie tun nie etwas ohne Gegenleistung.« Ich machte einen Schritt auf ihn zu, woraufhin er prompt zurückwich. »Was hast du ihnen versprochen? Was bekommen sie dafür?«
    »Ist doch egal.« Das Halbblut zuckte abwehrend mit den Schultern. »Der Idiot hat es verdient. Außerdem: Wie viel Schaden können zwei Blumenelfen und ein Herdmännlein schon anrichten?«
    Ich schloss genervt die Augen. O Mann, du hast ja keine Ahnung, wo du dich da reingeritten hast. »Hör zu.« Ich
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