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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King
Autoren: Julie Kagawa
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auf Luke, weil er es getan hatte, und auf Mom, weil sie es ihm erlaubt hatte. Deshalb weigerte ich mich, mit ihnen zu sprechen.
    Mom und Luke unterhielten sich über sinnloses, triviales Zeug. Ethan saß schweigend da und klammerte sich an Floppy. Es war ein seltsames Gefühl, ohne Beau, der um den Tisch schlich und nach Krümeln Ausschau hielt, wie er es sonst immer getan hatte. Ich stand so bald wie möglich auf und ging auf mein Zimmer, wobei ich die Tür möglichst laut hinter mir zuschlug.
    Ich ließ mich aufs Bett fallen und dachte an die vielen Male, die Beau sich hier neben mir zusammengerollt hatte, an die beruhigende Wärme seines Körpers. Er hatte nie irgendwas von irgendwem gefordert, sondern war zufrieden gewesen, einfach dabei zu sein und sich vergewissern zu dürfen, dass seine Schützlinge in Sicherheit waren. Jetzt war er weg, und das Haus schien leerer ohne ihn.
    Ich wollte mit jemandem reden. Am liebsten hätte ich Robbie angerufen und mich bei ihm darüber ausgekotzt, wie unfair das alles war. Aber seine Eltern – die offenbar noch rückständiger waren als meine — hatten kein Telefon
und auch keinen Computer. So etwas nenne ich finsteres Mittelalter.
    Robbie und ich verabredeten uns normalerweise in der Schule. Manchmal tauchte er auch einfach unter meinem Fenster auf, nachdem er die drei Kilometer zu unserem Haus gelaufen war. Das war einfach absolut nervig und gehörte zu den Dingen, die ich ändern würde, sobald ich ein eigenes Auto hatte. Mom und Luke konnten mich ja hier nicht ewig einsperren. Vielleicht sollte ich demnächst einfach zwei Handys für Robbie und mich kaufen, egal was Luke davon hielt. Diese ganze Geschichte von wegen »teuflische Technologie« war langsam echt nicht mehr lustig.
    Ich würde das morgen mit Robbie besprechen.
    Da klopfte es leise an meiner Tür, und Ethan steckte den Kopf herein.
    »Hallo, Zwerg.« Ich setzte mich auf und wischte mir ein paar Tränen ab. Ein Pflaster mit Dinosauriern klebte auf seiner Stirn und am rechten Arm trug er einen Verband. »Was ist los?«
    »Mommy und Daddy haben Beau weggegeben.« Seine Unterlippe zitterte, und er bekam Schluckauf. Dann wischte er sich mit Floppys Fell über die Augen.
    Ich seufzte und klopfte neben mir aufs Bett. »Sie mussten das machen«, erklärte ich ihm, während er aufs Bett kletterte und sich samt Hasen in meinen Schoß kuschelte. »Sie wollten nicht, dass Beau dich nochmal beißt. Sie hatten Angst, dass er dir wehtun könnte.«
    »Beau hat mich nicht gebissen.« Ethan starrte mich mit großen, tränenverschmierten Augen an. Ich las Angst in
seinem Blick und ein Wissen, das weit über sein Alter hinausging. »Beau hat mir nicht wehgetan«, beharrte er. »Beau hat versucht, mich vor dem Mann im Schrank zu retten.«
    Schon wieder das Monster? Ich seufzte und wollte es als Unsinn abtun, aber ein Teil von mir zögerte. Was, wenn Ethan Recht hatte? Ich hatte heute auch seltsame Dinge gesehen. Was, wenn … Was, wenn Beau Ethan wirklich vor etwas Schrecklichem, Grauenhaftem beschützt hatte …?
    Nein! Ich schüttelte den Kopf. Das war doch lächerlich! In ein paar Stunden würde ich sechzehn sein und damit viel zu alt, um an Monster zu glauben. Außerdem war es höchste Zeit, dass auch Ethan erwachsen wurde. Er war ein cleveres Kind, und ich hatte es langsam satt, dass er immer Fantasieprodukte wie den Schwarzen Mann dafür verantwortlich machte, wenn mal etwas schiefging.
    »Ethan.« Wieder seufzte ich, doch ich versuchte, nicht zu schroff zu sein. Wenn ich zu streng war, würde er wahrscheinlich anfangen zu heulen, und nach allem, was er heute durchgemacht hatte, wollte ich ihn nicht noch mehr durcheinanderbringen. Trotzdem war jetzt das Maß voll. »In deinem Schrank sind keine Monster, Ethan. So etwas wie Monster gibt es nicht, okay?«
    »Gibt es wohl!« Er runzelte die Stirn und stemmte die Füße in meine Tagesdecke. »Ich hab sie gesehen. Und sie haben mit mir gesprochen. Sie haben gesagt, der König will mich sehen.« Er zeigte auf den Arm mit dem Verband. »Hier hat mich der Mann aus dem Schrank gepackt.
Er hat mich unters Bett gezogen, doch dann ist Beau gekommen und hat ihn verjagt.«
    Offensichtlich würde ich es nicht schaffen, seine Meinung zu ändern. Und ich hatte jetzt wirklich keine Lust auf einen Trotzanfall in meinem Zimmer. »Okay, schon gut«, lenkte ich ein und nahm ihn in den Arm. »Gehen wir mal davon aus, dich hat heute wirklich etwas anderes angegriffen als Beau. Warum erzählst du
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