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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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pausbäckiges Gesicht noch pausbäckiger aussehen ließ. (Pausbacken sind in Kombination mit schlaff herunterhängenden braunen Haaren, einem in jeder Beziehung durchschnittlichen Körperbau sowie überproportional großen Füßen leider unser genetisches Schicksal – so wie hohe Wangenknochen und ein perfektes Restäußeres Whitneys Schicksal sind.)
    »Mooom!«, stöhnte sie. »Jetzt spinn nicht rum. Gabriel ist zwanzig. Für den bin ich noch ein Baby. Der interessiert sich doch gar nicht für jemanden wie mich.«
    Das war jedenfalls das, was aus ihrem Mund kam. Aber an dem Glitzern in ihren Augen erkannte ich deutlich, dass sie selbst nicht glaubte, was sie da von sich gab. Sie bildete sich ein, Gabriel Luna würde sich rettungslos in sie verlieben, wenn sie vor ihm stand und er ihr ein Autogramm auf ihre CD kritzelte. Mir konnte sie nichts vormachen. Ich bin schließlich vor zweieinhalb Jahren selbst mal vierzehn gewesen.
    Deswegen war es auch nur vernünftig, dass Mom daraufhin sagte: »Dann wird es dir ja sicher auch nichts ausmachen, dass deine ältere Schwester dich begleitet. Nur für den Fall …«
    »Für welchen Fall?«, hakte Frida nach.
    »Für den Fall, dass Gabriel dich zu einer Party in sein Penthouse einlädt.«
    Was natürlich genau das war, worauf Frida insgeheim hoffte, auch wenn sie es niemals zugegeben hätte. Stattdessen tat sie ganz aufgebracht. »Gabriel hat gar kein Penthouse, Mom. Er macht sich nichts aus Ruhm und Reichtum, sondern ist erfrischend normal geblieben.«
    Als ich daraufhin einen Lachkrampf bekam, funkelte Frida mich böse an. Dann sagte sie zu Mom: »Ist er wirklich. Er wohnt in einem ganz einfachen Loft irgendwo in NoHo. Gabriel ist keiner von diesen im Labor gezüchteten Boyband-Klonen, die Em so hasst. Er ist ein Singer-Songwriter aus England. Und obwohl er in seiner Heimat schon ein Star ist, kennt ihn hier bei uns noch kaum jemand.«
    »Mit Ausnahme der Leserinnen von CosmoGIRL! «, warf ich ein. »Was du da gerade über ihn gesagt hast, stand nämlich original so im letzten Heft. Inklusive des Satzes, dass er erfri schend normal geblieben ist.«
    »Woher willst du das überhaupt wissen?«, sagte Frida kalt. »Ich dachte, Mädchenzeitschriften interessieren dich nicht? Du liest doch immer bloß dein blödes Game Star Monthly, oder wie das Heft heißt.«
    »Stimmt«, seufzte ich. »Aber wenn ich es ausgelesen hab und nur deine CosmoGIRL! rumliegt, bleibt mir ja nichts an deres übrig, als mal reinzuschauen.«
    »Mom!«, kreischte Frida. Ihr war deutlich anzumerken, wie sauer sie darüber war, dass die Geschäftsleitung des Stark Megastores die große Eröffnungsparty ausgerechnet auf das letzte warme Wochenende im September gelegt hatte, an dem sämtliche ihrer Freundinnen aus dem Clan der »Lebenden Toten« von ihren Eltern in ihre jeweiligen Ferienhäuser in die Hamptons »verschleppt« worden waren.
    Natürlich hatten sie Frida angeboten, mitzukommen, aber meine Schwester würde lieber freiwillig Glasscherben essen, als sich die Chance entgehen zu lassen, einen echten Star zu treffen – selbst dann, wenn er nicht in einem schicken Penthouse wohnt.
    »Wenn Em mitkommt, macht es keinen Spaß, Mom. Sie ist einfach komplett daneben, merkst du das denn nicht? Sie ist nicht bloß komisch drauf, was ja noch okay wäre, sondern richtig daneben. Sie macht den ganzen Tag nichts anderes, als mit Christopher irgendwelche bescheuerten Computerspiele zu spielen, für die Schule zu lernen oder sich abartige Reportagen auf dem Discovery Channel anzuschauen. Wetten, sie sagt irgendwas Gemeines zu Gabriel, und dann will ich wieder am liebsten im Boden versinken.«
    »Mache ich nicht!«, protestierte ich mit vollem Mund. Ich mampfte gerade eine Mikrowellenwaffel.
    »Doch, machst du garantiert! Du lässt bei Jungs ständig fiese Kommentare ab.«
    »Das ist ja wohl absolut gelogen«, widersprach ich. »Wann hab ich denn bitte jemals was Gemeines zu Christopher gesagt?«
    Frida verdrehte die Augen. »Christopher Maloney ist ja auch dein Freund. Außerdem meinte ich süße Jungs.«
    Das war eine so verleumderische Behauptung, dass ich fast an meiner Mikrowellenwaffel erstickt wäre. Christopher Maloney ist nämlich überhaupt nicht mein Freund. Nicht dass ich mir nicht manchmal wünschen würde, er wäre mein Freund, statt bloß mein … na ja … Freund zu sein. Mein bester Freund, um genau zu sein. Aber Christopher hat noch nie irgendwas in dieser Richtung durchblicken lassen. Also, dass
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