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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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haben (oder, falls doch, diese krampfhaft verbergen, um in der breiten Masse bloß nicht aufzufallen). Und sie beschäftigen sich in ihrer Frei zeit bloß mit Sachen, mit denen sie später bei ihrer Unibewerbung zu punkten hoffen.
    Bedauerlicherweise gehört die Mehrheit der Schüler an der Tribeca Highschool zu den »Lebenden Toten«.
    Es ist ganz schön beängstigend, mitansehen zu müssen, wie die eigene Schwester sich langsam, aber sicher in einen Zombie verwandelt. Und man kann leider nur sehr wenig dagegen tun, außer zu versuchen, sie in der Öffentlichkeit so oft wie möglich in Verlegenheit zu bringen, damit sie merkt, wie bescheuert sie ist.
    Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb Frida (bei ihrer Geburt war meine Mutter, die Professorin für Frauenforschung an der New York University ist, mit der Namensauswahl dran und nannte sie nach der feministischen mexikanischen Malerin Frida Kahlo, die vor allem für ihre Selbstporträts mit buschiger Monobraue und Damenbart bekannt ist) genauso begeistert darauf reagierte, dass ich sie zur Eröffnung des Stark Megastores begleiten sollte, wie ich. Nämlich gar nicht.
    »Mooom!«, jammerte sie. »Muss das sein? Wenn Em mitkommt, verdirbt sie mir bloß wieder alles!«
    »Em wird dir gar nichts verderben.« Meine Mutter verdrehte die Augen. »Sie soll bloß dafür sorgen, dass du heil und gesund wieder nach Hause kommst.«
    »Hallo? Der Megastore liegt gerade mal zwei Blocks weit von uns entfernt«, sagte Frida.
    Aber Mom ließ nicht mit sich reden. Bei dieser Gelegenheit sollte ich vielleicht erwähnen, dass es noch vor dem Bau des Stark Megastores Demos gegeben hatte, weil die Firma Stark Enterprises das unbebaute, brachliegende Grundstück an der Ecke Broadway und Houston gekauft hatte, wo bis dahin ein total netter kleiner Obst- und Gemüsestand namens »Mama's Fruits and Vegetables« stand. Wir hatten dort immer unseren Salat und unsere Bananen gekauft, denn dem Obst und Gemüse aus dem Gristede Supermarket kann man nicht trauen, und der Gourmettempel Dean & Deluca auf dem Broadway ist total überteuert.
    Mom und ich gehörten also auch zu denen, die damals empört reagiert hatten. Viele Anwohner schlossen sich zu einer Bürgerinitiative zusammen, um »Mama's« zu retten und den Bau des Megastores zu verhindern.
    Aber alle Demonstrationen, Protestbriefe an New Yorker Zeitungen, Sabotageversuche der Umweltguerilla-Vereinigung
    E.L.F. (kurz für Environmental Liberation Front , zu der ich absolut keine Verbindung habe, auch wenn meine Eltern mir das nicht glauben) und sogar die Androhung eines Boy kotts der Leute aus dem Viertel erwiesen sich als wirkungslos. Letzten Endes wurde der kleine Obst- und Gemüsestand abgerissen und an seiner Stelle entstand der Stark Megastore mit drei Stockwerken voller CDs, DVDs, Computerspielen, Unter haltungselektronik und Büchern (in der hintersten Ecke). Es ist abzusehen, dass der Megastore über kurz oder lang alle kleinen Einzelhandelsgeschäfte im näheren Umkreis in den Ruin treiben wird. Denn die verkaufen zwar dieselben Produkte, können es sich aber nicht leisten, ihren Kunden eine vergleichbar große Auswahl, so viele Supersonderangebote oder PR-Aktionen zu bieten, wie die für den Samstag angekündigte: eine Mega-Eröffnungsparty mit Essen und Ge tränken (Stark-Cookies, Laugenbrezeln und Stark-Cola) und Live-Auftritten der angesagtesten Nachwuchsstars auf allen drei Etagen, mit der Möglichkeit, sich anschließend gleich eine CD von ihnen zu kaufen und signieren zu lassen. Diese Chance wollte Frida sich natürlich nicht entgehen lassen.
    Im Gegensatz zu mir, meinen Eltern und den meisten anderen Bewohnern unseres Stadtteils war Frida hellauf begeistert, dass quasi in Spuckweite zu ihrem Zimmer ein Stark Megastore gebaut werden sollte (nicht dass Frida jemals spucken würde – das wäre ihr viel zu vulgär). Dass »Mama's« Gemüsestand dafür in irgendeine entfernte finstere Ecke von Alphabet City umziehen musste und wir seitdem gezwungen sind, nitratverseuchte, welke Salate und braune Bananen aus Gristedes Supermarket zu essen, ist ihr völlig egal.
    »Was soll denn passieren?«, sagte Frida zu Mom. »Ich passe schon auf, dass ich keinem E.L.F.-Aktivisten begegne. Wenn es dich beruhigt, zieh ich sogar meinen Fahrradhelm an.«
    Mum verdrehte wieder die Augen. »Es geht nicht um die Leute von E.L.F., Frida. Die machen mir keine Sorgen. Es geht um Gabriel Luna.«
    Fridas lief sofort knallrot an, was ihr
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