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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck
Autoren: Victoria Dahl
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Dad.
    Darf ich vorbeikommen?
    Chase warf seinem Vater, der sich gerade das nächste Bier aufmachte, einen kurzen Blick zu. Das Zittern ging zwar zurück, aber seine Hose war mit dunklen Bierflecken übersät.
    Treffen wir uns draußen?
    Na toll. Jetzt war er derjenige, der seine Familie versteckte.
    Nur fünf Minuten später hörte er ihren Wagen vorfahren. Er stürzte nach draußen. „Du bist aber schnell gewesen.“
    „Ich war drüben bei meiner Mom.“ Sie ließ die Autotür hinter sich zufallen.
    „Ach ja?“
    Sie zuckte die Achseln und blieb drei Meter vor ihm stehen.
    Das war’s, dachte er. Jetzt sagt sie mir, dass es endgültig aus ist. Jeder einzelne Muskel in seinem Körper zog sich schmerzhaft zusammen.
    Jane sah nach Westen, wo die Sonne gerade hinter den schneebedeckten Berggipfeln unterging. Dann nickte sie in Richtung seines Trucks. „Wollen wir uns setzen?“
    „Klar.“ Er hatte gedacht, dass sie die Fahrerkabine meinte,aber sie schwang sich auf die Motorhaube und lehnte sich mit dem Rücken an die Windschutzscheibe. Chase hob fragend eine Augenbraue.
    „Ich mag es hier oben. Und die Sonne geht unter.“
    „Okay.“ Er rutschte neben sie. Noch immer nagte die Unsicherheit an ihm. Ernste Gespräche konnten auf viele Arten enden.
    Jane holte tief Luft. „Ich liebe dich“, sagte sie einfach.
    Chase wartete, wappnete sich gegen das, was folgen würde. Denn er traute ihr durchaus zu, dass als Nächstes ein Aber kommen würde.
    Sie drehte sich zu ihm und nahm seine Hand. Um ihre Lippen spielte ein nervöses Lächeln. „Ich liebe dich.“
    „Und?“
    Ihr Blick zuckte über sein Gesicht, dann lachte sie leise. „Ich liebe dich, und ich will mit dir zusammen sein. Willst du auch mit mir zusammen sein?“
    Er drückte ihre Hand etwas zu fest, aber als er versuchte, seinen Griff zu lockern, merkte er, dass sie es war, die sich an ihm festhielt. „So richtig offiziell?“
    „Ja.“
    Er war noch nicht ganz bereit, das Glücksgefühl zuzulassen, das versuchte, sein Herz zu überfluten. Misstrauisch sah er Jane an. „Warum hast du deine Meinung geändert?“
    „Weil ich dich liebe. Und weil du weißt, wer ich bin. Und weil ich endlich bereit dafür bin. Ich dachte, dass ich Dynasty weit hinter mir zurückgelassen hätte. Aber in Wahrheit … in Wahrheit hat sie sich immer weiter ausgebreitet. Ich habe mich wie ein Kind benommen und mich vor allem versteckt, was mir Angst gemacht hat. Aber jetzt will ich erwachsen werden. Und vor allem will ich keine Angst mehr haben.“
    Er nickte. „Gut. Das freut mich. Aber ich will nie wieder von dir benutzt werden, Jane. Auch nicht als Therapiewerkzeug.“
    Sie hob die freie Hand zu seinem Gesicht und legte sie fest auf seine Wange. Trotz seiner tapferen Worte hätte ihn geradekeine Macht der Welt davon abhalten können, die Augen zu schließen, damit er die Wärme ihrer Hand auf seiner Haut besser spüren konnte.
    „Ich will nicht so tun, als hätte ich plötzlich keine Probleme mehr. Aber ich verspreche, dass ich dich nie wieder benutzen werde. Und es tut mir leid, dass ich es überhaupt jemals getan habe. Ich liebe dich jetzt schon so sehr, und das, obwohl ich so sehr dagegen angekämpft habe. Ich … Ich will wissen, wie gut es sich anfühlt, nicht mehr gegen dich anzukämpfen, Chase. Es tut mir leid, wie grausam ich zu dir war. Und dass ich dich benutzt habe. Kannst du mir das verzeihen?“
    „Da gibt es nichts zu verzeihen“, flüsterte er und drehte den Kopf, um ihre Handfläche zu küssen. „Wenn du mich nicht benutzt hättest, würde ich dich jetzt nämlich gar nicht lieben.“
    Sie zog ihn zu sich herunter und küsste ihn. Es war ein zarter Kuss, ganz ohne die verzweifelte Gier, die sonst immer in ihren Berührungen gelegen hatte.
    Als sie sich wieder zurücklehnte, lag ein Lächeln auf ihren Lippen, das sie zehn Jahre jünger wirken ließ. Jünger sogar, als sie damals mit dreizehn gewirkt hatte. „In einer Hinsicht habe ich dich aber angelogen“, warnte sie ihn.
    „In welcher?“
    „In Wahrheit bin ich eine Ordnungsfanatikerin.“
    „Ich hatte da schon so eine Ahnung. Aber solange du keine Schnittblumen in meine Wohnung schmuggelst, werden wir das hinkriegen.“
    Ein paar sehr lange Sekunden grinsten sie einander an wie Idioten, dann blickte Jane über seine Schulter zum Wohnwagen. „Wie geht es deinem Dad?“
    Chase schüttelte den Kopf und zog sie an seine Seite, damit sie gemeinsam beobachten konnten, wie sich die Sonne dunkelrosa
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