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Planlos ins Glueck

Planlos ins Glueck

Titel: Planlos ins Glueck
Autoren: Victoria Dahl
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anderen von sich.
    „Wer ist das denn?“, flüsterte Chase.
    „Quinns Schwester Molly. Sie ist auch im Buchclub.“
    „Soll das ein Witz sein?“ Chase starrte fassungslos auf die hübsche, nach wie vor quietschende Blondine, die sich in hautenge Lederhosen gequetscht hatte und auf unfassbar hohen Stilettos über den Rasen stakste. „Diese Frau ist mit Quinn Jennings verwandt?“
    „Jepp.“
    Ein Mann in Jeans und Polizeiuniformhemd gesellte sich zu Molly und hielt ihr mit der Hand den Mund zu, um ihr Gequietsche zu dämpfen.
    „Und wer ist das?“, fragte Chase. „Ihr Bewährungshelfer?“
    „Fast. Ihr Freund Ben Lawson. Er ist der Polizeichef von Tumble Creek. Komm, ich stell dich den beiden vor.“
    Während Jane alle miteinander bekannt machte, wartete sie auf ein Gefühl der Verunsicherung – auf diese alte Angst, sich zum Gespött zu machen. Aber da war nichts. Sie empfand einfach nur … Glück. Selbst dann, als Chief Lawson einen skeptischen Blick auf Chases Tattoo warf, ehe er ihm die Hand hinstreckte. Und besonders dann, als Molly ihr ein heimliches „Oh-mein-Gott-Sex“ zuflüsterte.
    Chase gehörte jetzt zu ihr. Sie hatte es getan.
    Sie war so beschäftigt mit ihrem Triumphgefühl, dass sie den Rest des Gespräches kaum mehr mitbekam. Erst als Chase seinen Arm um ihre Taille legte, kam sie wieder in der Realität an. „Wollen wir tanzen?“ Ein altes Liebeslied von Elvis schallte durch das Zelt.
    „Gerne.“
    Chase führte sie auf die hölzerne Plattform, die als Tanzflächediente, und schlang die Arme um sie. „Ich liebe dich“, flüsterte er in ihr Haar. „Hab ich dir schon gesagt, dass du heute wunderschön aussiehst?“
    Und so fühlte sie sich auch, als sie ihr Ohr an seine Brust legte und seinem Herzschlag lauschte: wunderschön und unendlich glücklich. Sie wiegten sich im Takt der Musik.
    „Wahrscheinlich sollte ich das gar nicht sagen“, flüsterte Chase, „aber eines Tages werde ich dich heiraten.“
    Jane riss die Augen auf. „Was?“
    „Jetzt dreh nicht gleich durch. Es muss ja noch nicht jetzt sein. Ich mache dich nur darauf aufmerksam, dass der Tag kommen wird, an dem ich um deine Hand anhalte. Ich weiß doch, dass du ein bisschen Zeit brauchst, um dich an den Gedanken zu gewöhnen.“
    „Aber wir kennen uns erst seit ein paar Wochen!“
    „Ja, ja, ich weiß. Aber irgendwer muss doch eine ehrbare Frau aus dir machen. Selber kriegst du das schließlich nie im Leben hin.“
    „Chase, ich …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste ja nicht mal, was sie gerade fühlte! Ihr Kopf sendete ein Warnsignal nach dem anderen aus, aber gleichzeitig schmolz ihr Herz zu einer warmen, weichen, verzückten Masse zusammen. Nachdem der erste Schock verflogen war, schmiegte Jane ihre Wange wieder gegen seine Brust. Ihr Puls raste noch immer.
    „Und dann kaufe ich dir ein Haus. In der Vorstadt. Mit Garten.“
    Jane schüttelte den Kopf, musste aber trotzdem lächeln.
    „Und dann bekommen wir zwei Kinder“, fuhr er fort. „Einen Jungen, den wir Junior nennen, und ein Mädchen namens Sparkles. Das finde ich fast so stilvoll wie Dynasty.“
    „Halt die Klappe!“
    „Und zwei Rottweiler. Die nennen wir Hasso und Rex.“
    „Echt, halt die Klappe!“ Jane gab sich geschlagen und lachte so sehr, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    Chase zog sie fest an sich und gab ihr einen Kuss aufs Haar.„Keine Angst, Jane“, murmelte er. „Wir warten, bis du so weit bist. Aber irgendwann werde ich dir einen Antrag machen. Ende der Durchsage.“
    Jane schloss die Augen. Alle Anspannung war aus ihrem Körper gewichen. „In Ordnung“, flüsterte sie, während die letzten Takte des Songs verklangen. Sie wartete auf den Fluchtimpuls, den sie sonst immer empfunden hatte, wenn es ernst wurde. Aber er kam nicht. Stattdessen keimte eine stille Hoffnung in ihr auf.
    Sie lehnte sich in Chases Armen zurück und sah zu ihm auf. „Versprochen?“
    Sein Lächeln verblasste, und seine blauen Augen wurden ganz ernst und dunkel. „Versprochen.“
    Jane stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn, und als sie aus dem Augenwinkel bemerkte, wie die anderen Gäste sie beobachteten, empfand sie nur eins: einen kurzen Anflug von Mitleid mit all den Frauen, die nicht das Glück hatten, mit Billy Chase zusammen zu sein.
    Nicht, dass sie bereit gewesen wäre, ihn mit irgendjemandem zu teilen. Nicht mal aus Mitleid! Dieser große, tätowierte Mann gehörte nur ihr. Und sie würde ihn nicht
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