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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
Autoren: John Ringo
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dabei ein paar Tanzschritte. »Sio macht dich traurig. Und Suo ist sehr, sehr schlecht.«
    »Ich versuch gar nicht erst, das zu kapieren.« Dana schob sich den Anzug auf der Schulter zurecht.
    »Wir befördern gelegentlich Zeug, das einem mächtig Angst macht«, meinte Sean. »Wir haben einfach nicht genügend Transportkapazität, und die Ladebuchten sind noch nicht alle fertig. Also machen wir viel ›leichtere‹ Arbeit, wie die Oldies das nennen. Holen die Ladung von Frachtern ab und bringen sie in die Hangars. Der Coxswain muss dann die Ladung bestätigen, und das bedeutet, dass er zumindest eine Ahnung vom MSB hat.«
    »Materialsicherheitsbericht«, sagte Dana.
    »Stimmt«, lobte Sean. »Nio: Nitrogendioxid. Mit anderen Worten, stickstoffhaltig. Man kann das Zeug schnüffeln, wenn man ein Junkie-Typ ist, aber in dem Zustand ist das Zeug flüssig, und da ist es wirklich schliiiiiimmm. Siliziumdioxid haben wir bis jetzt noch nie befördert. Das ist ein Abfallprodukt bei der Stahlproduktion im Schweretrichter, aber es reimt sich. Suo ist Schwefeldioxid, das haben wir schon befördert, und es ist ganz besonders widerwärtig. Wenn das in Brand gerät, kann man die Luken öffnen und zusehen, wie es im Vakuum brennt. Vermutlich wäre das ganz schön cool … So viel zum Thema Mist bauen«, fuhr er fort, als sie durch eine weitere Luke traten.
    Das Geräusch vieler sich unterhaltender Menschen schlug ihnen entgegen und dazu Essensgeruch. Dana lief das Wasser im Mund zusammen, und sie sah sich überrascht um. Das sah aus wie …
    »Die Fressgasse«, sagte Sean mit einer weit ausholenden Handbewegung. »Die verdanken wir Apollo Mining und LFD, Abteilung Einkaufszentrum.«
    Auf den ersten Blick wirkte die Fressgasse riesig, sie erhob sich sechs Stockwerke hoch über die unterste Ebene, auf der sie gerade standen. Aber dann stellte Dana fest, dass nur die unterste Etage in Betrieb war. Ein Stück weit entfernt verlief eine schräge Wand, an der sie nicht vorbei sehen konnte, aber es wirkte, als wäre dahinter zusätzlicher Raum.
    »Es gibt ein Einkaufszentrum?«, fragte sie.
    »Und ihre Augen leuchteten in der leidenschaftslosen Leidenschaft des Shopping«, grinste Sean. »Nicht in dem Sinn, nein. Noch nicht. So etwas ist für Phase Zwei geplant. Im Augenblick wohnen auf der Troy etwa dreitausend Militärangehörige und etwa die gleiche Zahl Zivilisten. Da würde sich ein richtiges Einkaufszentrum nicht rentieren. Wenn die Sektion Eins die volle Kapazität erreicht hat … dann reicht das auch für ein Einkaufszentrum. Es geht das Gerücht um, dass wir zuerst einen WalMart bekommen sollen, aber das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Im Augenblick gibt es bloß die Fressgasse und ein paar unabhängige Läden, die Zivilkleidung und so verkaufen, und einen winzig kleinen Publix-Supermarkt. Aber gemäß der mir von Engineering Mate Zwo Johnson erteilten Vollmachten und dem Befehl ›Besorg der Neuen einen Anzug und führ sie herum und so‹, erkläre ich, dass jetzt in der Fressgasse Mittagspause ist. Ich werde mir einen Döner holen. Wir treffen uns drüben bei der lila Raupe.«
    Die »lila Raupe« erwies sich als ein Informationsplakat über die Ogutorjatedocifazhidujon …, der Name war zwei Zeilen lang. Nach einer Weile sah er so aus, als bestünde er bloß mehr aus einer willkürlichen Folge von Buchstaben. Dem Plakat nach handelte es sich bei ihnen um »eine friedliche Rasse, die sich um Gastfreundschaft in jeglicher Ausprägung« bemüht.
    In einem der Kurse in ihrer Ausbildung hatte Dana gelernt, dass die Ogut-Zivilisten dazu neigten, in anderen Gemeinwesen Arbeit in der Hotellerie, der Gastronomie, dem Gartenbau, der Pflege und dergleichen zu übernehmen. Und dies allein schon um einen Vorwand zu haben, das Ogut-Imperium zu verlassen. Die Ogut-Regierung war alles andere als gastfreundlich. Es handelte sich um eine erbliche Monarchie, die überwiegend von ihrer Aristokratie geführt wurde. Während der multilateralen Gespräche, die zur Abtretung des Epsilon-Eridani-Systems an die Horvath geführt hatten, hatten sich die Ogut ein gutes Stück der Ormaturwelten als »Protektorat« einverleibt. Und der Kursleiter hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass das ziemlich genau dasselbe bedeutete wie der »Schutz«, den die Horvath einmal der Erde geboten hatten. »Einen verdammt hübschen Planeten habt ihr da, wäre schade, wenn ein Felsbrocken darauf fallen würde.«
    Dana hatte eingeräumt, dass sie Hunger hatte und sich im
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