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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
Autoren: John Ringo
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nach dem ersten Eindruck zu gehen. Er war ein netter Kerl. Im Gegensatz zu einigen anderen seiner Artgenossen, die sie in der Ausbildung kennengelernt hatte.
    Das Quartier war wesentlich besser, als sie erwartet hatte, ein Raum für zwei Personen, mit eigener Toilette. Und, wie es schien, noch nicht besetzt. Es gab zwei Pritschen und zwei Wandschränke, aber die beiden Pritschen waren nicht gemacht, die Matratzen steckten noch in ihren Plastikhüllen, und die Wandschränke waren leer. Und, das hatte Sean ihr schon vorher erklärt, die Räume konnten zwei Leute bis zu sechs Tage ohne äußere Unterstützung am Leben erhalten. Das wollte sie wirklich nicht ausprobieren.
    »Du kannst dir deine Seite aussuchen«, sagte Sean. Er war klein, eins fünfundsechzig vielleicht, mit brünettem Haar. Sie konnte sich die Frage sparen, ob er Johannsen’s gehabt hatte. Nicht dass das für Kerle ein Problem wäre. Die kamen gewissermaßen alle schon mit Johannsen’s auf die Welt. Sie bezeichneten das als »männlich sein«. »Wir … äh …«
    »Haben hier nicht viel Miezen«, sagte Dana und stellte ihren Seesack ab. Als Sean sie beim Geschwader abgeholt hatte, hatte er Anstalten gemacht, ihr damit behilflich zu sein. Sie hatte ihn bloß angefunkelt.
    »Ich, äh, hätte nicht ›Miezen‹ gesagt«, sagte Sean. »Aber, klar. Lass deinen Seesack einfach hier. Als Nächstes kriegst du jetzt deinen Anzug. Und dann hast du bis zur nächsten Wache frei.«
    »Wann fang ich an …«, sagte Dana und zuckte die Achseln. Trotz all der Kurse, die sie gemacht hatte, war sie nicht sicher, worin ihr Job eigentlich bestand. »Wann fang ich zu arbeiten an?«
    »Ich komme dich zur nächsten Wache abholen«, sagte Sean. »Thermo hat im Augenblick wachfrei, deshalb weiß ich nicht einmal, wie du eingeteilt bist.«
    »Thermo?«, sagte Dana.
    »Entschuldigung«, meinte Sean. »Das ist Engineering Mate Eins David P. Hartwell. Hinter seinem Rücken wird er ›Thermo‹ genannt, weil er es geschafft hat, einen unserer ersten Myrmidons genau in einen SAPL treiben zu lassen. Der war auf verteilten Strahl geschaltet, und der Myrm ist bloß irgendwie … geschmolzen.«
    »O mein Gott«, sagte Dana. »War die …«
    »Es war keine Crew an Bord«, beruhigte sie Sean. »Und man hat ihn schließlich abgeschrieben, allerdings nach einer Unmenge Störfallsauswertungsberichten. Es war wirklich nicht seine Schuld. Er rechnet aber nicht damit, in nächster Zeit befördert zu werden. Jedenfalls ist er der Maschinenmaat der Division und Chef von uns kleinen Schraubenschlüsselakrobaten. Und da er wachfrei hat, hat man mir gesagt, dass ich dich rumführen soll.«
    »Also … wo krieg ich meinen Anzug?«, fragte Dana.
    »Da stell dich mal auf einen laaaangen Fußmarsch ein«, grinste Sean.
    »Hier finde ich mich nie zurecht«, klagte Dana.
    Ihrem Gefühl nach waren sie bereits eine Meile weit gegangen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass das auch nur annähernd auf einer geraden Linie gewesen war. Da waren vier Aufzüge, zwei Rolltreppen, einige Treppen und mehr Korridore gewesen, als sie zählen konnte, und dann noch zwei Grav-Gänge. Die waren zwar neu, aber auch nicht viel anders als die Laufbänder auf Flughäfen. Sie war einfach Sean gefolgt und hatte sich bemüht, nicht zu sehr wie ein Neuling auszusehen.
    »Du würdest dich wundern«, sagte Sean. »Mir ging’s genauso, als ich hierherkam. Aber keine Sorge, du kriegst das schnell mit. Und wenn du dich gar nicht mehr auskennst und nichts Dringendes zu erledigen hast, kannst du ja Paris fragen, wo du gerade bist.«
    »Paris?«, fragte Dana, als sie durch eine große, bereits offene Luke traten, über der »Abteilung Umweltanpassung« stand.
    »Das ist die KI von Troy .« Sean trat an die Theke. Der Typ dahinter war älter, wohl um die Dreißig, und hatte einen kleinen Bauch. Ganz offensichtlich ein Zivilist. »Neu zugang.«
    »Schon klar«, sagte der Mann nach einem Blick auf seinen Bildschirm. »Engineer Trainee Dana Parker?«
    »Hier«, meldete sich Dana.
    »Helm«, sagte er und holte einen von einem Regal. »Stie fel, Handschuhe und Anzüge dort hinten.«
    Sean deutete auf drei Klappen an der Wand, die erstaunlicherweise die Aufschriften »Stiefel, Handschuhe, Anzüge« trugen. Sie klappte sie auf und zog die Anzugteile heraus.
    »Und das war’s schon«, meinte Sean. »Danke.«
    »Kein Problem.« Der Mann blickte endlich von seinem Bildschirm auf. »Pass auf, dass die Dichtungen immer gut in Schuss sind.
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