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Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)

Titel: Planetenkrieg - Lebende Festung: Roman (German Edition)
Autoren: John Ringo
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einmal erzählt). Am meisten beschäftigte sie ein Streit, in den sie einmal mit einer Nonne geriet und in dem es darum ging, ob Sonne und Mond gleichzeitig am Himmel stehen könnten. »Sie brauchen doch bloß hinauszugehen und hinzuschauen!« Die Geschichte von Galileos »Und sie bewegt sich doch« hatte sie nie gehört. Als ich sie ihr erzählte, hat sie gelacht, bis ihr die Luft wegblieb.
    Also suchte sie sich in einer kleinen Werbeagentur an der Madison Avenue Arbeit als Sekretärin. Man kann nur vermuten, dass sie eine sehr gute Sekretärin war. Bemerkenswert ist, dass sie auf einer mechanischen Underwood-Schreibmaschine einhundertzwanzig Worte in der Minute tippen konnte.
    Im Krieg versuchte sie, bei den WACs, dem weiblichen Hilfscorps der US Army, und den WAVE s, dem Hilfscorps der US Navy, einzutreten, wurde aber von beiden abgelehnt, weil sie sich die Mandeln und den Blinddarm nicht hatte herausnehmen lassen. (Letzteren ließ sie sich 1974 im Iran entfernen. Aber jetzt komme ich vom Thema ab.)
    Schließlich wurde sie 1945 als Rotkreuzhelferin angenommen und ging nach Frankreich. Dort servierte sie den Mannschaftsdienstgraden in Camp Wings Kaffee und Donuts (der Name des Lager geht übrigens auf die gleichnamige Zigarettenmarke zurück). Und wie man zu hören bekam, feierte sie dort mit den Offizieren wilde Partys.
    ( »Da war dieser Oberst, der überzeugt war, er könne mich so betrunken machen, dass ich mit ihm schlafen würde. Er wusste nicht, dass ich ein Fass ohne Boden bin, also habe ich mit ihm jeden Samstagabend ein Glas nach dem anderen geleert, bis die ihn in sein Quartier tragen mussten. Und dann konnte die Party richtig losgehen.«
    Diese Geschichte hat sie mir erzählt, als ich … zehn war, denke ich. Ich glaube, das war im Iran. Aber ich komme schon wieder vom Thema ab.)
    1946 lernte sie meinen Vater, William Pryor Ringo, kennen und heiratete ihn. Was meinen Dad betrifft, gab es, wie einer meiner Brüder erklärte, »in dem ganzen Lager mit seinen viertausend Soldaten zwei junge Frauen, und Dad hat die hübschere von beiden geheiratet.« Als es für meine Mutter Zeit wurde, ihr Hochzeitskleid zu kaufen, brachte man sie in ein Warenhaus in Paris, wo ein paar Tausend Hochzeitskleider von Pariser Designern hingen, die man den Deutschen abgenommen hatte, die sie als Beute betrachtet hatten. Man forderte sie auf, sich eines davon zu nehmen, und bot ihr an, es dann für sie anzupassen.
    Das Bild von meinem Vater und meiner Mutter, sie in einem Pariser Designerkleid und er in seiner rosa und grünen Uniform, ist immer noch ein Familienschatz. Als dann Computer aufkamen, wurde das Foto gescannt, verbessert und vergrößert, und da war auf der Stirn meines Vaters ein schwacher Kratzer zu erkennen, der anscheinend echt war. Jahre später, als meine Eltern schon anfingen abzubauen, gab mein Vater zu, dass das eine Beule war, die ihm seine französische Freundin mit einer Weinflasche verpasst hatte, als er ihr am Morgen seiner Hochzeit mitgeteilt hatte, dass er heiraten würde und sie deshalb Schluss machen müssten.
    Allmählich beginnt man, meine persönlichen Eigenheiten zu begreifen.
    Ihre Flitterwochen verbrachten meine Eltern auf einem Schloss in Schottland, das als Erholungsheim für Offiziere diente.
    An ihrem fünfzigsten Hochzeitstag kehrten sie dorthin zurück.
    Meine Mutter erwies einmal jemandem einen kleinen Gefallen – die Erinnerung an die Geschichte ist mit der Zeit etwas verschwommen –, und dafür bekam sie einen jungen Hund geschenkt, einen reinrassigen Pyrenäenberghund. Sie hatte ihn auf dem Truppentransporter in die Staaten geschmuggelt, aber bald erkannt, dass sie ihn nicht behalten und gleichzeitig eine junge Mutter sein konnte. Also schenkte sie ihn einem wohlhabenden Freund aus ihren New Yorker Tagen.
    Der Hund wurde einer der Urahnen aller Pyrenäenberghunde, die es heute in den Vereinigten Staaten gibt.
    Bei der Rückkehr in die Vereinigten Staaten fand sich das brillante, kosmopolitische New Yorker Partygirl als Frau eines Studenten an der University of Kentucky wieder. Ihr Mann war Spross einer Familie aus dem alten Süden, und ihre Schwiegermutter, eine in der Wolle gefärbte Daughter of the Confederacy und eine echte High-Society-Matrone des Alten Südens. Meine Großmutter musste sich natürlich mit der Tatsache abfinden, dass ihr Sohn als Kriegsbraut ein Yankee-Partygirl mit Brooklyner Akzent mit nach Hause gebracht hatte, das zu allem Überfluss ( STÖHN! ) katholisch
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