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Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)

Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)

Titel: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Ringo, J: Planetenkrieg - Feindliche Übernahme - Live Free Or Die (Troy Rising 1)
Autoren: John Ringo
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meisten Leute blieben höchstens fünf Jahre bei Skywatch, allein schon wegen der miesen Bezahlung. Chris hatte als Filtertechniker dort angefangen
(»Ja, das ist ein Asteroid. Er ist bereits kategorisiert. Danke …«). Das war vor sechs Jahren gewesen. Sein Ablaufdatum war schon lange vorbei, und sein blondes Haar fing an, grau zu werden.
    »Das ist eine Spur. Aber eine höchst seltsame Spur. Der Algorithmus sagt, dass das eine Fehlanzeige ist.«
    Die Art und Weise, wie man Asteroiden und Kometen entdeckt, hat mit der Art und Weise zu tun, wie man Sterne betrachtet. Je mehr Sternenlicht gesammelt wird, umso kräftiger ist das Bild. Früher machte man das, indem man eine Fotoplatte an ein Teleskop hängte, das langsam über den Nachthimmel wanderte und die winzige Streuung von Photonen aufnahm, die von dem fernen Stern ausgingen. Die Computer haben das nur in dem Punkt verändert, dass sie das Bild präziser auflösen, es falten, es um seine Achse drehen und verstümmeln können, und dass anstelle einer Fotoplatte ein CCD-Chip verwendet wird.
    Wenn man das Teleskop auf einen Stern gerichtet hat und sich etwas über das Sichtfeld bewegt, erzeugt das eine Spur. Asteroiden und Kometen sind näher bei uns als Sterne, und wenn sie sich quer über den Sichtwinkel bewegen, erzeugen sie eine solche Spur. Wenn sie sich auf einen zubewegen, erzeugen sie eine kleine Spur, wenn sie quer über das Sichtfeld fliegen, eine große. Der Winkel der Sonne ist wichtig. Ebenso die Größe des Objekts. Etc.
    Ernsthafte Forscher hatten keine Zeit für Spuren. Aber jede Spur könnte wichtig sein, also schickten sie sie zu Skywatch, wo Server alle Daten der Spur in ihre Bestandteile zerlegten und schließlich meldeten, ob es sich um eine bereits identifizierte Spur, eine neue Spur, eine »schlimme neue Spur« etc. handelte. In diesem Fall meinten die Server, sie sei »seltsam«.

    »Definiere seltsam«, sagte Chris und rief die Daten auf. Skywatch-Leute sahen sich selten Bilder an. Was er sah, war eine Menge Ziffern, die für den Uneingeweihten einfach nur eine gewaltige Masse rätselhafter Zahlen wäre. Für Chris erzeugte die Ziffernmasse sofort ein Bild des fraglichen Objekts. Und die Ziffern waren sehr seltsam. »Lass mal. Albedo null Komma dreiundsiebzig? Perfekter Kreis? Durchmesser zehn Komma eins vier acht Kilometer? Frage: ringförmig? Geschwindigkeit …? Das ist kein Fehler, das ist ein Witz. Wo kam das her?«
    »Max Planck. Von Calar Alto. Das ist das Problem. Die Deutschen …«
    Calar Alto war ein aus mehreren mächtigen Teleskopen bestehender Komplex in Andalusien. Ein Gemeinschaftsprojekt der spanischen und der deutschen Regierung. Den deutschen Teil betrieb das Max-Planck-Institut für Astronomie, und obwohl die Anlage in Spanien stand, leistete Max Planck in Calar Alto die meiste Arbeit.
    »Die sind nicht gerade dafür berühmt, Witze zu machen«, sagte Chris. Er sah sich erneut Winkel und Flugbahn an und zuckte die Achseln. Das Unangenehme an der Arbeit für Skywatch war, dass man sich Sorgen um »The Big One« machte. Das Angenehme war, dass es niemals einen akuten Katastrophenfall gab. Alles, was sie entdeckten, würde vermutlich lange Zeit brauchen, um zur Erde zu kommen. »Markieren und kategorisieren. Es befindet sich auf keiner Bahn zur Erde. Der Winkel passt nicht, die Geschwindigkeit ist völlig falsch. Bitten Sie Calar, die sollen, wenn sie mal Zeit haben, eine weitere Aufnahme machen. Und wir behalten das Ding besser im Auge, denn bei der Geschwindigkeit wird es in ein paar Jahren quer durchs ganze Sonnensystem schießen, und wenn es etwas trifft, dann wird das echt cool.«

    »Weißt du, wie das aussieht?«
    »Klar. Wie ein Heiligenschein.«
     
    Chris griff benommen nach seinem Telefon und blickte auf die Nummer auf dem Display.
    »Hallo?«
    »Chris? Tut mir leid, wenn ich Sie geweckt habe. Ich bin’s, Jon. Könnten Sie heute ein wenig früher reinkommen? Wir haben eine Leitungsbesprechung.«
    »Was gibt’s denn?« Chris setzte sich auf und rieb sich die Augen. Jon Marin war der Direktor von Skywatch. Er wusste, dass das Gehalt seiner Abteilungsleiter nicht hoch genug war, um sie mitten in der Nacht aufwecken zu dürfen.
    »Es geht um das Ding mit dem Heiligenschein, es hat eine … Anomalie gegeben. Wir besprechen das, wenn Sie hier sind. Wir haben um vier eine Videokonferenz mit Calar. Bitte versuchen Sie, da zu sein.«
    »Ja, Sir«, sagte Chris. Er sah auf die Uhr und seufzte. Dann würde er eben
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