Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
Vom Netzwerk:
los.“ Kelvin schoss zurück und schloss die Tür. Ernst sah Teti das Kind an. Die riesigen Augen waren vor Angst beinahe trübe. Er packte sie an beiden Armen und ihr Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei.
    „ Hör mir gut zu, wenn du hier bleiben und in die Freiheit gelangen willst, musst du genau tun, was ich dir sage. Habe keine Angst, ich bin dein Freund und werde dir nichts tun. Egal, was ich gleich sage, du bist ganz still und rührst dich nicht, noch nicht einmal den kleinen Finger. Verstanden?“ Kitari nickte zögernd. Hastig nahm Teti seinen Plan in Angriff, so hatte er noch nie unter Druck gestanden, das würde eine Meisterleistung werden.

    Zwei Stunden später kamen Isene, Marcos und Trefor wieder. Sie fanden einen sehr ernsten Kelvin, einen in schweißgebadeten und halbnackten Teti sowie eine grinsende Kitari vor.
    „ Kissen, Kissen!“ rief sie immer wieder in Ma'kaa aus und ihre bleichen Wangen bekamen ein wenig Farbe. Sogar Kelvin konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, nur Teti war weniger amüsiert, dem stand der Schweiß auf der Stirn und er schien gleich zu hyperventilieren. Marcos nahm ihn näher in Augenschein und zwang ihn, sich hin zu setzen. Er musste die Frage nach den Geschehnissen der vergangenen Stunden gar nicht stellen, es sprudelte nur so aus dem kleinen Valerianer heraus, immer wieder von tiefen Atemzügen unterbrochen, als müsste er noch mehr Luft in seine Lungen pumpen um am Leben zu bleiben.
    Soviel konnten sie dem wirren Vortrag und Ketaris Kissen-Ausrufen entnehmen. Als die unfreundliche Besetzung ihrer Zimmer stattgefunden hatte, war die Gesuchte nicht aufzufinden, womit die Soldaten aber wohl ziemlich sicher gerechnet hatten. Ziemlich wütend hatten sie beinahe eine halbe Stunde lang alles auf den Kopf gestellt und sogar in den Betten nachgesehen. Als sie Teti mit zum Verhör nehmen wollten, weil er angeblich einer Para zur Flucht verholfen habe, war Kelvin mit aller Autorität eingeschritten.
    „ Dafür werde ich Kelvin meinen Erstgeborenen überlassen, ich war so froh, dass er den estorianischen Offizier hat raushängen lassen.... beeindruckend übrigens.“
    Nun ja, Ketari hatte nicht gelernt, sich wie von Zauberhand aufzulösen, aber in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit hatte Teti nur noch einen Ausweg gesehen und ihn ergriffen. Dafür hatten zwei große Kissen der allgegenwärtigen Diwane dran glauben müssen. Er hatte sich erinnert, dass die Füllung keineswegs verräterische Federn, sondern Seidenreste waren. Also hatte er den Großteil entfernt, ein kleines Atemloch gebohrt und Ketari hineingesteckt. Dann hatte er mit dem entfernten Füllmaterial noch aufgepolstert, und voilà das perfekte Liegekissen. Der Wirkung wegen hatte er sich auch tatsächlich ein wenig angelehnt, scheinbar völlig entspannt und halbnackt, womit das „Kissen“ einer näheren Inspektion entgangen war. Seine Partnerin in dieser Scharade konnte sich immer noch nicht einkriegen. Immer wieder plapperte sie auf Teti ein, der sie zärtlich an sich zog und streichelte, bis sie endlich vor Erschöpfung einschlief. Die Erwachsenen sahen auf dieses kleine Wesen herab, das ohne Zweifel schon mehr erlebt und erlitten hatte, als jeder einzelne von ihnen.

„ Ich kann sie nicht hier zurücklassen und wenn es mich alles kostet, ich kann nicht.“ Teti hatte tiefe Falten um den Mund, so biss er die Zähne zusammen. Beruhigend legte Isene die Hand auf seinen Arm.
    „ Ich werde alles in meiner Macht stehende tun. Vielleicht wäre es das Beste, den Schrankkoffer für sie zu preparieren. Es ist nicht anzunehmen, dass sie es wagen mein Gepäck zu filzen.“ Marcos nickte.
    „ Gute Idee. Besser wäre es natürlich, die Paras zu befreien, sie wird nicht die Einzige sein.“ Traurig schüttelte Teti den Kopf. Er wusste, dass es nicht so war, sie war nicht die Einzige, die es so schlecht angetroffen hatte, aber vielleicht die Einzige, die entkommen war.

    8

    Die Verhandlungen liefen gut, wenn sich das Triumvirat auch um die Vorstellung seiner Raupen und Seidenweber erfolgreich drückte. Isene verkniff sich hierzu eine bissige Bemerkung. Sie würde nicht mehr insistieren, durch Kitaris Erzählungen, auch wenn das Kind offensichtlich wichtige Dinge ausließ, konnte sie sich lebhaft vorstellen, dass sich hier Schreckliches ereignete. Mit Marcos und ihrem Vater hatte sie beschlossen, dass sich ihr Mann in der Nacht allein mit Kelvin auf den Weg machen würde, um sich einen Überblick zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher