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Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
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Isene war ehrlich bemüht sich ein feistes Grinsen zu verkneifen, ganz im Ernst, es tat gut auch mal auszuteilen. Sie hatte in der letzten halben Stunde genug einstecken müssen. Innerlich rieb sie sich die Hände, solange sie auch mal um sich schlagen konnte, würde er ihr gebrochenes Herz vielleicht nicht sobald bemerken. Es reichte schon völlig aus, dass er sie als Kumpel sah, da musste sie nicht noch den Titel „vergeblich verliebtes Weib“ erringen. Sollte sie ihn vom Hocker gehauen haben, dann bekam er sich jedenfalls schnell wieder in den Griff. Er ließ sich in den Sessel, ihr gegenüber sinken und lehnte sich gemütlich mit seinem Weinglas zurück. Isene konnte nicht anders, sie musste auf seinen Schritt starren. All diese Köstlichkeiten würden bald, für einen begrenzten Zeitraum, ihr gehören. Danach würde sie die Trümmer ihres Selbstbewusstseins und ihrer lebenslangen Liebe zu ihm, nehmen und wegsperren, ganz, ganz weit weg, irgendwo, unter den Teppich, in den Tiefen des Omasa, auf nimmer Wiedersehen.
    Marcos wirkte zufrieden und sie konnte förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
    „ Wirklich Isene, ich bin froh, dass wir beide uns verbinden, du bist so wundervoll unkompliziert, wir werden hervorragend miteinander auskommen. Also, du wirst deinen Vater informieren, ich den meinen und schon morgen können wir vereint sein. Ich finde ja auch, dass es nichts bringt, so einen Hype zu veranstalten. Jedenfalls, ich bin bereit, wenn du bereit bist.“ Arsch-Loch, Arschloch, A-r-s-c-h-l-o-c-h !
    Oh, sie war so stolz auf sich, als sie sich einfach erhob und den Raum verließ, ohne ihn einen Kopf kürzer zu machen. Im Gang wurde sie langsamer, eigentlich musste sie ihn ja nicht nehmen, aber wenn sich schon mal einer anbot, der reich, mächtig und noch dazu gutaussehend war, hatte die Königin eines verarmten Planeten nicht viele Möglichkeiten. Leider war sie nicht einer dieser bedingungslosen Optimisten, die immer Vertrauen in die Zukunft hatten. Im Gegenteil, sie war sicher, dass sie und Marcos sich eher über kurz, als über lang, das Leben zur Hölle machen würden. In ihrem Magen hatte sich also jede Menge Druck aufgebaut, als sie sich vor der Tür zu den Räumlichkeiten ihres plötzlich wieder aufgetauchten Vaters befand. Deshalb und nur deshalb stürmte sie durch die Tür und hielt dann völlig perplex inne. Die Suite war leer. Also nicht im Sinne von, keiner da, sonder eher von, nie einer dagewesen. Hatte sie sich im Raum vertan, oder war ihr die Raumfahrt auf das Gehirn geschlagen? Verwirrt drehte sie sich einmal um die eigene Achse und erschrak fürchterlich, als sie von hinten angesprochen wurde.
    „ Na, wann willst du ihn an die Kette legen?“ Isene fuhr zu der Stimme herum, aber da war niemand. Leichte Panik machte sich breit. Sie atmete einmal tief ein. Es gab keine Geister und vermutlich hatte sie auch heute mit keinem Geist gesprochen.
    „ Vater, komm raus und zeig dich, ich bin ziemlich gestresst und kann so was jetzt gar nicht gebrauchen. Glaub mir, du willst nicht, dass ich noch stinkiger werde.“
    Zuerst tat sich nichts, aber dann lag ein leises Flimmern in der Luft und, Hoppla, da stand er, wie aus dem Ei gepellt.
    „ Wie hast du das gemacht?“ Isene wedelte hilflos mit den Armen, denn sie wusste nicht, wie sie es besser ausdrücken könnte. Trefor lachte leise und verschwand nochmal, um dann hinter ihr wieder aufzutauchen.
    „ Wenn wir mehr Zeit haben, werde ich dir, wie versprochen etwas mehr über deine und meine Herkunft erzählen. Aber jetzt ist erst mal wichtiger, was du mir neues und aufregendes zu berichten hast.“ Er grinste verschlagen. Irgendwie wurde sie den Verdacht nicht los, als wüsste er bereits, warum sie hier war, also blies sie zum Angriff.
    „ Tu doch nicht so, als wüsstest du es nicht bereits.“ Ihr Erzeuger riss unschuldig seine Augen auf.
    „ Was sollte ich denn schon wissen? Hat er einen Rückzieher gemacht, oder sich sonst irgendwie daneben benommen?“ Jetzt funkelten seine Augen und Isene hatte tatsächlich den Eindruck, sie würden von innen beleuchtet, wie bei einer Laterne. Ihr richteten sich die Nackenhaare auf und sie hatte das sichere Gefühl, es würde für Marcos nicht gut ausgehen, wenn sie ihn jetzt anschwärzte. Eilig schob sie eine Erklärung für ihr Erscheinen hinterher.
    „ Oh nein, im Gegenteil, wir haben uns auf eine schnelle, kleine Hochzeit geeinigt, so morgen, oder übermorgen, wenn Lysander wieder auf Estoria
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