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Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
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existieren und so hatten sie inzwischen eine friedliche Koexistenz gefunden. Allerdings war Sex hiervon ausgeschlossen. Jon konnte mittlerweile nicht mehr zählen, wie oft sie schon während der Liebe die Gestalt gewechselt hatten. Gott sei dank war dabei nur einmal ein Bett zu Bruch gegangen. Er hatte sofort veranlasst, dass das gemeinsame Ehebett nicht nur vergrößert, sondern auch stabilisiert wurde, auch wenn ihm das einige schiefe Blicke eingebracht hatte. Ihm war es gleich, Hauptsache, er landete nicht wieder mit seinem Drachenhintern in den äußerst schmerzhaften Splittern eines zerstörten Bettgestells.
    Seine Braut warf ihm einen ungezogenen Blick zu, bevor sie sich ihm gegenüber hinsetzte. Sie zwinkerte ihm zu und die Spiele begannen. Er quälte sich durch die Übergabe der Insignien, die Segnungen, die Gebete, die Anrufung der Ahnen, als endlich, endlich der Zeitpunkt kam, an dem Jonathan Aleito Bieber, der Bengel aus der Gosse, der Herrscher über einen Planeten war. Sein Volk jubelte, aber das nahm er nur noch am Rande wahr. Er war voll und ganz auf die Frau an seiner Seite konzentriert, betete um Geduld, gleich wäre sie sein. Ganz allein ihm würde sie gehören und er würde sie niemals gehen lassen, oder zulassen, das man sie ihm wegnahm.
    „ Jon!“ Marina zischte ihn an und warf ihm von der Seite einen scharfen Blick zu. Fragend schaute er zurück.
    Sie sah auf seine Hände, Jesses, er hatte die Krallen ausgefahren, sprichwörtlich. Mühsam rang er um Beherrschung, als er ihr leises Kichern vernahm. Sie bekam Schluckauf, bei dem Versuch, ihr Gelächter zu unterdrücken, als sie ihm ihre eigenen Hände zeigte, ebenfalls Krallen, so hübsch. Plektron legte mit der Trauung einen Zahn zu, bestrebt sie noch zu verbinden, bevor die Drakostrophe über sie alle hereinbrach. Siehe da, er schaffte es. Erst als Jon Marina heftig in seine Arme riss, riss auch dem Drachen der Geduldsfaden und sie wandelten sich beide. Das gab ein großes Hallo. Sämtliche Würdenträger, Staatsgäste, Familie, Freunde, sie alle waren wie erstarrt. Ein echter Stimmungskiller, aber dann, seinem Schwager Marcos sei Dank, begannen alle zu klatschen, zu johlen und zu trampeln. Sie zollten den Drachen Respekt, sie würdigten die ungeheure Macht. Sein Schwiegervater war immer noch sprachlos, aber Marina beugte sich zu ihm herab und stieß ihn mit ihrer Schnauze zärtlich an, sie rieb sich an ihm und zögernd streckte er die Hand aus, um sie zu streicheln, während Susann schon wieder versuchte ihren Forscherdrang auszuleben. Sie hatte eine kleine Kamera gezückt und schoss Fotos, wie ein wild gewordenes Eichhörnchen. Zeit dem Drachen ein wenig Luft zu verschaffen.
    Komm Liebste, wir heiraten nochmal nach Drachenart, auf unserer Lichtung, ich muss dich als Drache nehmen, lass uns später zurückkehren.
    Sie schenkte ihm einen Blick, der ihn als Mann hätte in Flammen aufgehen lassen.
    Aber er wäre glücklich gestorben.

    Als die Drachen sich elegant in die Luft schwangen und auf das Gebirge zuhielten, strömten die Gäste in die festlich geschmückten Hallen des Schlosses. Marina hatte, wie immer, ganze Arbeit geleistet und die Maschinerie lief wie geschmiert. Sie tafelten und tranken, bis das glückliche Paar einige Stunden später, wie frisch poliert wieder auftauchte.
    Marcos versuchte wirklich nicht grün vor Neid zu werden, aber es gelang ihm nur unzureichend.
    „ Schiebst du schon Panik, dein Vater könnte dich als nächsten loswerden wollen?“
    Isene, sie stand mit zwei Gläsern Wein neben ihm, wie durch Zauberhand.
    Er grinste sie an und ließ ein leises Lachen hören.
    „ Nein, ich denke, der Schock von eben, ich meine die Wandlung, sitzt wohl noch zu tief. Er wird die nächste Zeit hinreichend damit beschäftigt sein, sich Sorgen um sein kleines Mädchen zu machen.“
    „ Sie sind hinreißend, nicht wahr? So ein schönes Paar, diese Liebe.“ Jetzt klang die Königin Limbats wirklich traurig. Marcos sah sich genötigt, ihr Trost zu spenden, also so als Freund, Kumpel, was auch immer. Irgendwie wirkte sie heute anders, hatte sie was mit ihren Haaren gemacht? Ihre apfelgrünen Augen glänzten heute verdächtig. Wieder folgte er ihrem Blick auf das Brautpaar. Sie wurde doch jetzt nicht etwa romantisch, oder? Nicht sein Kumpel Isene, mit der sich so vortrefflich frotzeln ließ, dass er meistens vergaß, dass sie eben kein Kerl war. Also bitte, konnte mal jemand das Rosarot ausstellen?
    „ Ich werde mich auch bald
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