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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn
Autoren: Ben Bova
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schwarz gekleideter Sicherheitsleute angehalten.

    »Dieser Bereich ist gesperrt«, sagte der Anführer der Wache.
    »Gesperrt?«, blaffte Fritz. »Was soll das heißen? Ein Raumboot wird in ein paar Minuten an dieser Luftschleuse anlegen.«
    Die Wache zückte den Schlagstock. »Sie können dort nicht hinein. Ich habe meine Anweisungen.«
    Der Schrei einer Frau hallte von den Stahlwänden wider und ließ Fritz das Blut in den Adern gefrieren. »Was, zum Teufel, geht da drin vor?«, fragte er nachdrücklich.
    Als Timoschenko das Raumboot zur Luftschleuse des Habitat-Endes steuerte, rief er Gaeta in der Ladebucht zu: »Willst aus dem Anzug steigen? Ich kann nach hinten kommen und dir helfen.«
    »Das geht nicht«, sagte Gaeta. »Ich habe einen Muskelriss im Oberschenkel. Mir werden gleich ein paar Leute beim Aussteigen helfen müssen.«
    Timoschenko zuckte die Achseln. »In Ordnung. Wir werden die Luftschleuse in weniger als zehn Minuten erreichen.«
    Als sie das Habitat jedoch erreichten und Timoschenko mit der Ladeluke an der äußeren Luftschleusenluke andocken wollte, erschien die Meldung ZUGANG ZUR LUFTSCHLEUSE VERWEIGERT auf dem Monitor.
    »Zugang verweigert?«, knurrte Timoschenko. »Welcher blöde Hund hat denn die Luftschleuse gesperrt?«
    »Versuch es mit dem Notfall-Überrangbefehl«, riet Gaeta ihm.
    Timoschenkos Finger huschten schon über die Tastatur.
    »Sehr gut, es funktioniert.«
    Er erhob sich vom Cockpitsitz und schlüpfte durch die Luke in die Ladebucht. Er schaute auf Gaeta im massiven Anzug und grinste. »Wenigstens kann ich das Habitat hemdsärmlig betreten.«
    »Ehrlich gesagt, amigo, so wie mein fregado Bein sich anfühlt, könnte ich ohne diesen Anzug keinen Meter ohne fremde Hilfe gehen.«
    In einem Nebel aus Höllenqualen zwang Holly sich, sich auf einen einzigen Gedanken zu konzentrieren. Gib ihnen nicht, was sie wollen. Du darfst ihnen Kris nicht ans Messer liefern.
    Ich bin schon tot, aber ich werde nicht zulassen, dass sie Kris auch noch töten.
    Ein Auge war vollkommen zugeschwollen, das andere zu einem Schlitz. Sie spürte heißen Atem im Ohr. »Das ist noch gar nichts, Holly«, flüsterte Morgenthau mit schwerer Stimme.
    »Wenn du glaubst, du hättest Schmerzen verspürt, ist das noch gar nichts im Vergleich zu dem, was du jetzt gleich spüren wirst. Bisher haben wir dich nur geschlagen. Wenn du nicht redest, werden wir dir die Därme herausreißen.«
    Holly konzentrierte sich auf den Schmerz und versuchte, mit ihm die Angst aus dem Bewusstsein zu verdrängen. Sie werden mich sowieso töten; was auch immer sie sagt, sie werden mich töten. Aller Schmerz der Welt wird daran nichts ändern.
    »Die Luftschleuse öffnet sich!«, rief jemand.
    »Unmöglich. Ich habe doch befohlen…«
    »Schauen Sie doch auf die Anzeige.« Das hörte sich wie Eberlys Stimme an. »Die Außenluke öffnet sich.«
    Im Innern des klobigen Anzugs sah Gaeta, wie die Lampen an der Innenwand der Luftschleuse von Rot über Gelb auf Grün wechselten. Mein Gott, sagte er sich, was bin ich froh, wenn ich aus diesem Anzug rauskomme. Ich muss schon zum Himmel stinken.
    Die innere Luke glitt langsam auf. Gaeta erwartete, Fritz und die Techniker zu sehen. Stattdessen erblickte er eine Gruppe von Fremden. Im ersten Moment war er verwirrt. Dann erkannte er Eberly. Und diese anderen…
    Dann sah er zwei Gestalten auf dem Boden liegen. Blutig.
    Verletzt. Allmächtiger Gott! Das ist doch Holly!
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?«, fragte er empört.
    Gaetas Stimme hallte wie ein Donnerschlag in der stählernen Kammer.
    »Sie wollen Holly töten!«, platzte Eberly heraus.
    Morgenthau wirbelte zu Eberly herum und zischte:
    »Verräter!«
    Kananga trat vor den mächtigen Anzug ‒ im Vergleich zu ihm wirkte er noch dünner als sonst. »Das geht Sie nichts an.
    Verschwinden Sie von hier.«
    »Sie bringen Holly um!«, wiederholte Eberly noch verzweifelter.
    »Wache! Schafft diesen Narren weg«, rief Kananga in den Tunnel hinein.
    Die drei Sicherheitsleute kamen angerannt und blieben beim Anblick von Gaetas Anzug, der wie ein Ungeheuer vor ihnen dräute, wie angewurzelt stehen.
    »Erschießt ihn!«, befahl Kananga. »Tötet ihn!«
    Gaeta sah, wie die drei Wachen Laser-Schneidwerkzeuge aus dem Gürtel zogen. Hinter ihnen näherten sich Fritz und die anderen. Er richtete den Blick auf Holly, die rücklings auf dem Boden lag; ihr Gesicht war blutig geschlagen und angeschwollen, ein Arm stand in einem grotesken Winkel vom Körper ab
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