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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus
Autoren: Ben Bova
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Alex liegt. Und dazu hast du einen Preis ausgelobt, den, wie du ganz genau weißt, niemand bekommen wird.«
    »Oh, eines Tages wird es jemand versuchen, da bin ich mir sicher.« Er lächelte mich kalt an. »Zehn Milliarden Dollar sind ein mächtiger Anreiz.«
    »Ich wäre mir da nicht so sicher«, sagte ich.
    »Aber ich bin mir sicher. Ich werde den Betrag auf ein Anderkonto einzahlen, zu dem nur der Gewinner des Preises Zugang hat.«
    »Die ganzen zehn Milliarden?«
    »Die ganze Summe«, bestätigte er. Dann beugte er sich zu mir herunter und sagte: »Um das Geld aufzubringen, werde ich natürlich an ein paar Ecken Einsparungen vornehmen müssen.«
    »Wirklich? Wie viel hat dich denn die Party gekostet?«
    Er wedelte mit der Hand, als ob das nicht der Rede wert sei. »Eine der Ecken, an der ich einsparen werde, ist dein Unterhalt.«
    »Mein Stipendium?«
    »Das hat sich erledigt, Kümmerling. Du wirst im nächsten Monat fünfundzwanzig Jahre alt. Meine Unterhaltspflicht erlischt an deinem Geburtstag.«
    Dann wäre ich mittellos.

DATENBANK
     
    Sie glüht so hell und lieblich am nächtlichen Himmel, dass praktisch jede Kultur auf Erden ihre Göttin der Schönheit und Liebe nach ihr benannt hat: Aphrodite, Inanna, Ishtar, Astarte, Venus.
    Manchmal ist sie der helle Abendstern, heller als alles am Himmel außer der Sonne und dem Mond. Manchmal ist sie der winkende Morgenstern, Vorbote des neuen Tags. Und immer leuchtet sie wie ein kostbares Juwel.
    Obwohl die Venus eine Zierde des Himmels ist, der Planet selbst ist der höllischste Ort im ganzen Sonnensystem. Der Boden dort ist so heiß, dass Aluminium schmelzen würde. Der Luftdruck ist so hoch, dass Raumsonden wie Getränkedosen zerquetscht werden. Von einem Pol zum andern erstreckt sich eine geschlossene Wolkendecke aus Schwefelsäure. Die Atmosphäre ist ein übler Brodem aus Kohlendioxid und Schwefelgasen.
    Venus ist der erdnächste Planet und steht uns noch näher als der Mars. Bei der dichtesten Annäherung kommt er auf weniger als fünfundsechzig Millionen Kilometer an die Erde heran. Er steht näher an der Sonne als an der Erde; die Venus ist der zweite Planet des Sonnensystems, während die Erde der dritte ist. Die Venus hat keinen Mond.
    Sie hat fast die gleiche Größe wie die Erde, ist nur unwesentlich kleiner – die Schwerkraft an der Oberfläche beträgt etwa fünfundachtzig Prozent des irdischen Normalwerts.
    Und damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Die Venus ist heiß, mit Oberflächentemperaturen deutlich über vierhundertfünfzig Grad Celsius. Sie rotiert so langsam, dass ein ›Tag‹ länger ist als ein ›Jahr‹: Der Planet wandert in zweihundertfünfundzwanzig Erdtagen um die Sonne, was einem Venusjahr entspricht.
    Um die eigene Achse dreht er sich jedoch in zweihundertdreiundvierzig Erdtagen, was
    einem Venustag entspricht. Und er dreht sich rückwärts, vom Nordpol aus betrachtet im Uhrzeigersinn, während die Erde und die anderen Planeten sich gegen den Uhrzeigersinn drehen.
    Die Venusatmosphäre ist so dick, dass der Atmosphärendruck an der Oberfläche dem Druck eines irdischen Ozeans in einer Tiefe von anderthalb Kilometern entspricht. Die Atmosphäre besteht zu über fünfundneunzig Prozent aus Kohlendioxid, mit weniger als fünf Prozent Stickstoff und einem verschwindend geringen Anteil an Sauerstoff.
    Die dicken Wolkenschichten, von denen die Venus ständig umhüllt ist, reflektieren etwa fünfundsiebzig Prozent des einfallenden Sonnenlichts, wodurch der Planet sehr hell erscheint und einen wunderschönen Anblick bietet. Die Wolken bestehen aus Schwefelsäure und anderen Schwefel- und Chlorverbindungen und enthalten praktisch keinen Wasserdampf.
    Es gibt Berge und Vulkane auf der Venus und Anzeichen dafür, dass große Abschnitte der Kruste durch Plattentektonik verschoben wurden. Es muss auch ›Venusbeben‹ geben.
    Man versuche sich einen Spaziergang auf der Oberfläche der Venus vorzustellen! Die Atmosphäre ist so dicht, dass sie das Licht wie eine Konkavlinse streut. Der Himmel ist ständig bewölkt. Dennoch herrscht keine völlige Finsternis: Selbst die lange Venusnacht wird durch den rotglühenden Boden in ein unheimliches düsteres Licht getaucht.
    Weil die Venus schneller um die Sonne kreist, als sie sich einmal um die eigene Achse dreht, würde man folgendes beobachten: Stünde man auf einer beliebigen Stelle der Oberfläche, würden von einem Sonnenaufgang zum nächsten hundertsiebzehn Erdentage verstreichen
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