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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch
Autoren: Leigh Brackett
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schwächer, doch das Schießen dauerte an. Als Stark den Dornbusch hinter sich hatte und in die Schwärze der Nacht getaucht war, stieß er leise zischende Laute aus, bis ihn Ashton aus der Mündung einer kleinen Schlucht heraus ansprach. Stark schlüpfte zu ihm hinein.
    Ashton hatte sich das Hemd ausgezogen und rieb sich den Körper mit dunkler Erde ein. »Was machen wir jetzt?« fragte er.
    »Wir verstecken uns«, sagte Stark. Er warf einen Blick zum Himmel. »Es wird gleich heller werden.«
    Sie stolperten durch die Schlucht, bis sie sich wieder auf eine Grasfläche mit bleichen Blumen öffnete. Am Eingang zur Schlucht stand dichtes Dorngestrüpp. Stark lief jedoch daran vorbei.
    Ashton blieb plötzlich stehen. »Hör mal!«
    Vom Schiff hörten sie gedämpftes Motorengebrumm.
    »Ja«, sagte Stark, »die Hubschrauber.«
    Er rannte weiter, und die erste der Drei Damen stieg leuchtend über den Horizont.
     

 
5.
     
    Die Drei Damen sind das schönste an Skaith, drei herrliche Sternhaufen, die den mondlosen Himmel schmücken und die Nächte fast taghell machen. Doch auch die Dunkelheit hätte sie nicht vor den Hubschraubern schützen können.
    Sie stießen auf dichtes, schattiges Dorngebüsch. Stark erlag der Versuchung nicht und ging an ihnen vorbei. Rechts erhob sich ein flacher Hügelzug, hinter dem der Lichtschein der Arkeshti zu sehen war.
    Das Brummen der Motoren änderte sich. Die Hubschrauber waren aufgestiegen.
    »Hier«, sagte Stark und drückte Ashton in eine kaum wahrnehmbare Rinne im Boden. Er riß Graswasen heraus und streute sie über Ashton, bis er ausreichend getarnt war. Er sagte ein einziges Wort: »Stillehalten!« Dann schlich er auf die Anhöhe hinauf.
    Von dort beobachtete er die Vorgänge im Schiff. Männer mit Lampen waren in die Heide gelaufen und suchten sie nach toten oder verwundeten Körpern ab. Die Hubschrauber über ihnen hatten die starken Landescheinwerfer angeschaltet. Sie zogen in einer weit auseinandergezogenen Linie vor den Männern her. Sie schossen Laserstrahlen hinab, und das Dorngebüsch ging in Flammen auf.
    Stark verließ eilig den Hügelkamm. Er fand eine zweite flache Rinne im Hang und grub sich, so gut es ging, mit den Fingern ein und lag unter dem Gras und den Blumen still.
    Das Brummen der Hubschrauber füllte den Himmel. Sie flogen hin und her und ließen die Dornbüsche, die so sicher ausgesehen hatten, in Flammen aufgehen. Die Feuer und die Landescheinwerfer erhellten den Hügelzug auch ohne das Licht der Drei Damen ausreichend. Doch die Männer suchten die offensichtlichen Verstecke ab und kamen nicht auf die Idee, das freie Gelände genau abzusuchen. Deshalb hatte sich Stark für den ungeschützten Hang entschieden.
    Der Preis für die Unsichtbarkeit war völlige Bewegungslosigkeit. Wenn sich die Beute bewegt, ist sie verloren.
    Stark lag ganz starr. Erde rieselte von den Graswasen, mit denen er sich zugedeckt hatte. Kleine Tiere krochen über ihn, und manche bissen. Die dunkeläugigen Blumen blickten auf ihn herab, sahen über ihn hinweg zu den Feuern hin. Sie schauten zum Himmel hinauf. Blumen konnten nicht sehen, hatten aber vielleicht andere Sinnesorgane. Stark hatte das unangenehme Gefühl, als krieche das Gras wie ein bewußtes Wesen näher an ihn heran.
    Rauch begann ihn wegzuwehen. Er vergaß im Bemühen, nicht zu husten, die anderen Unannehmlichkeiten, und er meinte, das Prasseln des Feuers sei lauter geworden.
    Die Hubschrauber waren weit über den Punkt hinaus, den die Verfolgten erreicht haben mochten, und kehrten um. Den Rückweg legten sie langsamer zurück. Einer von ihnen flog über den Hang, und sein Scheinwerfer strich über Stark hinweg.
    Er hielt den Atem an, schloß die Augen, und es war nur gut, daß Rauch über ihn hintrieb. Allerdings konnte er die Hitze jetzt schon an den Füßen spüren. In wenigen Augenblicken würde es überall um ihn herum brennen. Nach einiger Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, brummte der Hubschrauber über den Hügelkamm zurück zur Arkeshti.
    Stark bewegte sich erst, als ihm der Geruch glimmender Stiefelsohlen in die Nase stieg. Er hatte keine Wahl. Er sprang auf und rannte durch den Qualm zu der Stelle, an der Ashton lag. Er wußte, daß sie verloren waren, wenn jetzt ein Hubschrauber käme.
    Das Feuer hatte Ashton noch nicht erreicht. Stark beugte sich über ihn, und er erhob sich steifbeinig. Er mußte sich ein paarmal schütteln, um die verkrampften Muskeln zu lockern.
    Dann entfernten sie sich an Feuern
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