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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts
Autoren: Lloyd Biggle jr
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Gemälde.
    „Es ist wundervoll”, sagte Eritha. „Ich habe noch weitere Ihrer Werke im Dorf gesehen, und sie sind alle großartig. Aber was tun Sie eigentlich hier?”
    Todd kratzte sich verdrießlich am Kopf.
    „Nun, Wes Alof meinte, wir sollten hierherkommen und etwas gegen Jorno unternehmen, weil Jorno und seine Meszs Zrilund ruiniert haben.”
    „Was wollt ihr denn gegen Jorno unternehmen?”
    „Das weiß ich nicht”, sagte W’iil ungeduldig.
    Mora studierte indessen die unvollendeten Bilder, und Eritha erwartete, daß sie jeden Augenblick in ironisches Gelächter ausbrechen würde. Aber sie tat nichts dergleichen.
    „Jedenfalls gab es in Zrilund nichts mehr zu tun, als die Touristen fernblieben, und so kam ich her. Als wir da waren, sagte Alof, wir sollten so tun, als würden wir arbeiten, und so malten wir.”
    „Auch Wes Alof?”
    „Sicher. Er kann gut Menschen malen.”
    „Kennen Sie einen Künstler namens Amen Brance?”
    „Sicher. Er ist besser als ich.”
    „Wo ist er?”
    „Er wohnt im nächsten Dorf, südlich von hier. Ab und zu sehe ich ihn?”
    „Und er malt auch?”
    „Jeder malt hier. Beim Morgengrauen fangen wir an und arbeiten bis zur Abenddämmerung. Und wir malen Dinge, von denen wir gar nicht gewußt haben, daß sie existieren. Brance hat einen Namen dafür. Er nennt es ‚Drama des Lebens’. Und dieses Drama des Lebens sehe ich überall und will es malen. Ab und zu kommt ein Freund von Alof. Er ist kein Maler. Und er sagt, daß es bald soweit sein wird und wir gegen Jorno vorgehen können.”
    „Verkauft ihr auch Bilder?”
    „Es ist niemand hier, der sie kaufen würde. Aber wir werden sie verkaufen, wenn wir in die Touristengegenden kommen, und auch die großen Galerien werden sie uns abnehmen. Wir arbeiten, solange unser Geld reicht, und das Leben in Rinoly ist billig.”
    Eritha und Mora kehrten zu ihrem Wagen zurück. Sie fuhren noch durch ein paar verwahrloste kleine Dörfer, und überall wohnten Maler. Sie besichtigten Bilder, und Erithas Staunen wuchs.
    „Gefallen Ihnen die Gemälde immer noch?” fragte Mora.
    „Ja. Eine für Donov völlig neue Kunstrichtung bahnt sich da an.”
    Als sie wieder in ein kleines Dorf kamen, trafen sie eine Menschenmenge an. Sie hielten an und stiegen aus, und noch bevor sie die Ansammlung erreichten, hörten sie das heisere, krächzende Flüstern. Und dann sahen sie den langen, seidigen Hals, das glänzende goldene Fell, und sie verstanden die Worte.
    „Das kleinste Lebewesen ist nicht geringer als das Wesen, das es besitzt. Das Leben ist das größte Geschenk. Und Leben, das Leben vernichtet, weist den Weg zu seiner eigenen Zerstörung.”
    „Was ist denn das?” fragte Mora.
    „Franff”, sagte Eritha.
    „Und wer ist die Alte?”
    „Anna Lango.”
    Mora starrte die Frau an.
    „Diese alte Hexe? Wie man sich so verändern kann … ”
    „Jedes Leben ist ein Teil allen Lebens”, wisperte Franff.
    Verwirrt schüttelte Mora den Kopf.
    „Was für ein Tag!”
     
    Am Abend rief Eritha Neal Wargen an.
    „Ihren Agenten Brance können Sie vergessen.”
    „Was ist mit ihm passiert?”
    „Er ist viel zu sehr mit seiner Malerei beschäftigt, um noch zu spionieren. Sie hatten übrigens recht, daß jemand die Maler von Zrilund manipulieren will. Aber das können Sie auch vergessen. Die Maler malen wie verrückt und sind gar nicht mehr daran interessiert, etwas gegen Jorno zu unternehmen.”
    „Aber was gibt es denn in Rinoly, das es wert wäre, gemalt zu werden?”
    „Ich habe keine Zeit, Ihnen das jetzt zu erklären. Noch etwas: Untersuchen Sie, ob die Studien- oder Besucherlizenz der Kritikerin Mora Seerl in Ordnung ist. Finden Sie heraus, ob sie in Verbindung mit einem Wagen steht, der die Nummer 5494682 hat. Sie hat ihn für einen Tag samt Chauffeur gemietet, und in Rinoly kann man nur durch Jornos Vermittlung Wagen mieten. Seine Fahrer tragen eine Uniform, und dieser Chauffeur hatte keine.”
    „Langsam, langsam. Was ist mit Mora Seerl?”
    „Sie ist genauso falsch wie der Ghord, den sich Harnasharn in sein Büro gehängt hat, um ständig an den einzigen Irrtum seines Lebens erinnert zu werden. Als ich ihr in Garffi begegnete, kam sie von Kurnu. Heute stammte sie plötzlich von Quant. Sie kannte meinen Namen, den ich ihr weder in Garffi noch hier genannt habe. Sie kann ganz gut über Kunst reden, aber sie versteht nichts davon. Sie redet immer wieder davon, daß wirkliche Kunst sich mit Menschen befassen müsse, und als sie
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