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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts
Autoren: Lloyd Biggle jr
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nicht zu bemerken. Aber Jorno hatte ihn rechtzeitig gesehen und verstummte, als Wargen an ihm vorbeiging.
    Rononys Steward geleitete die Gäste auf die Terrasse.
    „Der beste Lichtspieler der Galaxis”, sang er. „So etwas wurde auf Donov noch nie zuvor gesehen. Bitte, nehmen Sie Ihre Plätze ein. Der beste Lichtspieler … ”
    Ein großes Lichtinstrument stand mitten auf der Terrasse. Daneben stand geduldig wartend der Virtuose. Wargen trat auf die Terrasse, um sich das Instrument genauer anzusehen. Der Künstler begann mit dem Stimmen, seine Finger huschten über die Tasten, und Farbmuster fluteten durch das dunkle Tal. Lilya Vaan trat an Wargens Seite.
    „Das ist Sorlin”, sagte sie neidisch. „Er ist wirklich der beste Lichtspieler, den ich kenne. Ich frage mich, wie Ronony es geschafft hat, ihn zu engagieren. Bleiben Sie noch hier?”
    „Ich werde einmal nach Mutter sehen.”
    Unterwegs traf er Eritha Korak.
    „Medil Favic, der Anwalt”, sagte sie. „Er geht herum und sucht nach Mitgliedern des Weltforums. Wenn er eines ausfindig gemacht hat, gibt er Jorno ein Zeichen, und Jorno redet mit dem Betreffenden. Er hat bereits mit sieben Mitgliedern gesprochen. Wenn man versucht herauszufinden, worüber sie sprechen, gerät man in Gefahr, zertrampelt zu werden, denn mindestens sechs von Rononys Burschen wollen auch zuhören. Werden Sie einmal mit Großpapa sprechen? Wegen der Malerei?”
    „Dann würden Sie Donov Metro verlassen. Und das würde ich nicht überleben.”
    „Heuchler!” Sie ging davon.
    Wargen führte seine Mutter auf die Terrasse. Das Tal war in blendendes, farbiges Licht getaucht, das in schimmernden Wellen durch die Nacht strömte.
    „Ich bin ziemlich müde”, sagte die Gräfin. Wargen nickte gehorsam und winkte dem Steward, der seine Limousine holen ging. Wargen wußte, daß seine Mutter nicht müde war. Aber sie hatte ihn mit Eritha Korak sprechen sehen, zweimal. Und es schien ihr wohl zu gefährlich, ein drittes Gespräch zustande kommen zu lassen.
    Als sie durch die Tür gingen, warf Wargen einen Blick zu dem schattigen Balkon, auf dem Ronony Gynth saß. Wieder einmal bewunderte er die perfekt organisierte Tätigkeit der mestilianischen Agentin.

 
4.
     
    Manche nannten das riesige Gebäude des Weltmanagements Zirkus, weil es kreisrund war. Andere nannten es so, weil sie dachten, es spielten sich darin ähnliche Ereignisse wie in einem Zirkus ab. Die Korridore waren endlos, die Büros ungeheuer groß und verschwenderisch ausgestattet. Die wenigsten, die dem Weltmanager in seinem luxuriösen Empfangsraum begegnet waren, wußten, daß er seine Arbeit in einem kleinen fensterlosen Loch in einem der obersten Stockwerke verrichtete.
    Da seine Sehkraft von Tag zu Tag schwand, befand sich kein Schreibtisch in dem kleinen Zimmer. Da sich außer Koraks Sessel keine Sitzgelegenheit in dem Raum befand, zwang er den Besucher zu stehen, was jedes Gespräch auf das Wesentliche beschränkte und Koraks schwindende Energie nicht unnötig strapazierte.
    Seine Untertanen bewunderten seine trotz des Alters ungebrochene Tüchtigkeit. Jedes Jahr reichte er sein Rücktrittsgesuch ein, aber die Mitglieder des Weltforums lehnten es ab. In einem sich ständig wandelnden Universum brauchte jede Welt etwas, das Bestand hatte. Donov hatte Ian Korak.
    Ein unschätzbarer Ausgleich für Koraks schwindende Sehkraft und Energie war der brillante junge Chef der Geheimpolizei. Neal Wargen hatte einen bewundernswerten Instinkt dafür, wo auf Donov gerade etwas Wichtiges passierte, und er verfügte über ein enzyklopädisches Gedächtnis. Die meisten Informationen, die er Korak zukommen ließ, hatten wenig mit Polizeiarbeit zu tun. Durch ein raffiniertes elektronisches System standen Korak und Wargen in ständigem Kontakt miteinander, wenn der erste Sekretär sich im Zirkus aufhielt. Wenn Korak mit seinem wertvollsten Mitarbeiter sprechen wollte, blitzte ein Licht auf Wargens Schreibtisch auf, und Wargen antwortete sofort, wenn er allein war.
    „Letzte Woche diktierten Sie einen Bericht über das seltsame Benehmen eines gewissen Jaward Jorno”, sagte Koraks trockene Stimme.
    „Ja”, erwiderte Wargen. „Erwähnte ich auch, daß er Donov Metro einen Tag, nachdem ich ihm begegnet war, verließ?”
    „Das taten Sie. Jetzt ist er zurückgekehrt und hat ein von fünfzehn Mitgliedern des Forums unterzeichnetes Gesuch um ein Gespräch mit mir eingereicht. Wollen Sie ihn sehen?”
    „Gewiß.” Wargen schaltete den
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