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Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09)
Autoren: Hans Kneifel
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Schaltern.
    Dann schien er sich entschlossen zu haben.
    »Helga?«
    »Chef?« fragte sie zurück.
    »Schalte das Bordbuch ein und nimm die genaue Zeit.«
    Kurze Zeit später meldete sie vorschriftsmäßig:
    »Funkpult an Kommandanten: Logbuch läuft.«
    »Kommandant an Logbuch: Atan Shubashi und Cliff McLane versuchen, mit LANCET I diese merkwürdige Anhäufung von Raumschiffen zu untersuchen. Die Dauer des Fluges wird voraussichtlich mehr als zwei Stunden betragen. Planet und Flotte scheinen still, unbewohnt und sehr geheimnisvoll zu sein. Ende.«
    Dann stand er auf, und während dieser Bewegung schaltete er auf Autopilot und hielt das Schiff an. In tausend Metern Höhe schwebte die ORION unbeweglich über der Ebene, siebenhundert Meter über den Spitzen der ungewöhnlich aussehenden Raumschiffe.
    »Atan ... kommst du?«
    Der Astrogator nickte.
    »Selbstverständlich.«
    Cliff wandte sich an de Monti.
    »Du vertrittst mich und paßt auf uns auf. Wir bleiben wieder in Bildfunkverbindung, und ihr greift augenblicklich ein, wenn wir gefährdet sind. Wir sehen nach, was es dort gibt. Ich glaube nicht an diese geheimnisvollen Reden unseres bärtigen Freundes.«
    Er legte Atan Shubashi den Arm um die Schulter und ging zum Lift.
    Mario de Monti aktivierte vom Schaltpult aus die Startanlage des Beibootes und folgte ihnen dann. Sie zogen sich im Unterschiff die schweren Raumanzüge an, überprüften die Systeme und kletterten dann in die LANCET.
    »Gehst du an die Steuerung, Cliff?« fragte Shubashi, während sich die innere Schleusentür langsam schloß.
    »Ja. Du übernimmst bitte die Unterhaltung mit dem Schiff.«
    Die Kabine neben dem Startschacht, in der sich Mario de Monti befand, wurde abgedichtet, dann öffnete sich der Verschluß auf der Oberfläche des Diskus. Die LANCET wurde gestartet, rutschte entlang der Startschienen und erhob sich über das Raumschiff. Gleichzeitig schaltete Cliff die Maschinen an.
    »Hast du ein besonderes Ziel?« fragte Shubashi Sekunden später.
    Der annähernd kugelförmige Körper mit den vielen durchsichtigen Kuppeln auf dem Oberteil senkte sich dem Boden entgegen und nahm Kurs auf eine der ausgefahrenen Rampen.
    »Nein. Kein genaues Ziel.«
    Wie eine stählerne Seifenblase schwebte die LANCET langsam zwischen den Pyramiden entlang, näherte sich vorsichtig dem Boden, und Cliff schaltete einen der schweren Landescheinwerfer an. Mit einer Hand steuerte er den Lichtkegel aus. Die Linsen des Beobachtungssystems folgten dem Strahl.
    »Empfangt ihr unsere Bilder klar?« fragte Cliff ins Mikrophon der Funkverbindung.
    »Gestochen scharf, Chef«, erwiderte Helga.
    »Gut.«
    Sie umflogen eine Pyramide. Es war ein gigantisches Raumschiff, in einem grauen Silberton gehalten. Hinter den durchsichtigen Flächen herrschte Dunkel es bewegte sich nicht einmal ein Schatten. Stets, wenn das Licht eine der Flächen aus dem roten Dunkel riß, warteten die beiden Männer auf eine Bewegung, einen überraschenden Angriff – nichts.
    »Die Dinge wirken wirklich wie riesige Dekorationen« murmelte Cliff. »Wie auf einer Bühne.«
    Shubashi schwieg.
    Genau eine Viertelstunde schwebte das Beiboot hinter seinem Lichtstrahl her und versuchte, das Geheimnis der vielen schweigenden Schiffe zu enträtseln; jeder Versuch war sinnlos. Die Fronten glatter Schiffswände, hin und wieder durch die Einwirkungen schwerer Waffen aufgeschnitten, durchgebrannt oder aufgerissen, nahmen kein Ende. Unterhalb der Schiffe befanden sich schwere Kampfwagen mit langen Projektoren und gepanzerten Seiten. Obwohl die LANCET fast mit dem Feld des Schutzschirmes gegen das Schiffsmaterial stieß, konnte nicht die winzigste Lichtquelle ausfindig gemacht werden.
    »Was denkst du, Hasso?« fragte Cliff über die Videophonanlage.
    »Wenn ich alles richtig deute, dann sind hier unermeßliche Mengen von Fremden gelandet, haben ihre Schiffe stehengelassen und haben sich versteckt. Aus welchem Grund, das werden wir wohl nicht erfahren.«
    »Tausende von Schiffen!« widersprach Cliff energisch. »Das sind mindestens hunderttausend Wesen! Diese Menge kann sich nicht einfach verstecken! Oder sind sie abgeflogen?«
    Hasso zuckte die Schultern.
    »Womit?«
    Cliff entschied sich binnen weniger Sekunden, die letzte Möglichkeit wahrzunehmen.
    »Wir landen«, sagte er. »Und wir dringen in eines der Schiffe ein.«
    Hasso blickte ihn mit halbgeschlossenen Augen an.
    »Seid vorsichtig, Freunde!« bat er.
    »Keine Sorge!« sagte Atan laut. »Wohin willst du,
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