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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash
Autoren: Denise Danks
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George... ina«, sagte Max sichtlich genervt. »Es ist jetzt vielleicht zu spät, aber wenn Sie diese Woche freinehmen möchten, tun Sie es bitte. Mir ist klar, daß Sie jetzt vielleicht... das eine oder andere zu erledigen haben.« Jemand mit größerer Empfindsamkeit hätte aus dieser Situation sicher mehr herausholen können, als es Max gelungen war. Er hatte versucht, entschuldigend und entgegenkommend gleichzeitig zu sein, aber seine Herzenskälte hatte diesen Versuch nur herablassend erscheinen lassen. Die Tatsache, daß von dieser Woche nur noch der Freitag übrig war, hatte er völlig übersehen. Ich bemitleidete ihn wegen seiner sozialen Unzulänglichkeit, aber das Gefühl verflüchtigte sich sofort, als Max hinzufügte: »Aber vergessen Sie nicht, dem Tip zu dem kalifornischen Software-Haus nachzugehen. Das könnte interessant sein.«
    Ich nickte übertrieben heftig, aber er hatte sich schon wieder seinem Monitor zugewandt, der von Zahlen und Buchstaben wimmelte, als er sich in eine Datenbank irgendwo auf der Welt einloggte. Der Mann läßt keinen Trick aus, dachte ich, und war zugleich erleichtert, daß er schon wieder der Alte war. Wenn etwas schlimmer sein konnte als Max, wie er leibte und lebte, dann war es Max, wenn er seine menschliche Güte strapazierte. Es war jetzt dunkel, und die Redaktion war fast leer. Da es jetzt schon nach sechs war, hatte es keinen Sinn mehr, Warren anzurufen; er würde den Billigtarif nutzen, um seine Computerverbindungen herzustellen. Ich tippte an meinem Terminal eine Nachricht für sein Bulletin Board ein und lud ihn ein, morgen mit zu Julians Cottage am Rande von Milton Keynes zu kommen. Dann schaltete ich meinen Computer bis Montag ab und wählte noch die Nummer von Lifestyle Software. Warren hatte beinahe recht: Die Nummer existierte, aber der Anschluß war nicht geschaltet. Als ich die Redaktion verließ, um auf einen schnellen Drink ins Crown hinüberzugehen, sah ich, daß Max vor sich hin lächelte.
     

  Warren hatte schreckliche Laune und sprach kaum ein Wort auf der holperigen Fahrt die M11 hinauf. Er hatte mich kurz nach zehn in der Frühe ziemlich rüpelhaft mit wütenden Attacken gegen meinen Türsummer geweckt, und ich fühlte mich noch ziemlich zerschlagen vom vergangenen Abend.
    »Deine Haut sieht scheußlich aus«, stellte er fest und machte mir Tee.
    »Danke.« Ich gähnte und begab mich ins Bad.
    »Netter Abend gewesen? Du bist spät nach Hause gekommen«, bemerkte er, als ich mich angezogen hatte und wieder zurückkam.
    »Nicht schlecht. Wir waren mit ein paar Leuten im Crown. Charlie war in Form, und da bin ich länger geblieben, als ich vorgehabt hatte... Und du? Wie bist du gestern abend vorangekommen?« Ich strich mir mit einer Hand das Haar zurück und trank meinen heißen, dunklen Tee.
    Warren ignorierte die Frage. Er schaute in die Küchenschränke.
    »Hier gibt’s ja nicht viel. Was willst du - Toast?« erkundigte er sich naserümpfend.
    »Ja, danke, Toast. Ich glaube, Brot ist noch da.«
    »Zwei Scheiben.«
    »Eine für dich, eine für mich«, sagte ich und verbarg meine aufsteigende Gereiztheit, so gut ich konnte.
    »Ich habe schon gegessen.«
    »In diesem Fall möchte ich alle beide... bitte.«
    Warren ging einem normalerweise nicht derart auf die Nerven. Ich hätte ihm am liebsten eins auf die Finger gegeben, als er sich jetzt am Grill zu schaffen machte, und ihn zum Teufel geschickt, aber ich beherrschte mich. Ich brauchte ihn schließlich. Ich kam nicht auf den Gedanken, daß er es vielleicht für eine Unverschämtheit gehalten hatte, durch einen vagen Telefonanruf in letzter Minute zu irgendeinem Auftrag auf dem Lande zitiert zu werden, aber er hatte sich bisher noch nie beschwert, wenn ich ihn gebeten hatte, mir zu helfen. »Was hast du?« fragte ich also statt dessen.
    »Nix.«
    »Doch.«
    »Vergiß es.«
    Er stellte den Toast auf den Tisch und winkte mich auf den Stuhl. Ich setzte mich, zeigte aber wenig echten Appetit.
    »Iß«, sagte er.
    Ich fummelte mit einem Stückchen Toast herum, während Warren sich mir gegenüber setzte. Schließlich legte ich den Toast aus der Hand und sagte: »Hör mal, Warren, ich weiß, daß es kurzfristig ist und so weiter, aber es könnte wichtig sein. Ich brauche dich; du mußt mir helfen.«
    »Du brauchst mich?« wiederholte er säuerlich. »Ja, wofür könnte eine superschlaue Journalistin mich denn wohl brauchen?« Ich war erschrocken über seine ungewohnte Aggressivität und schluckte eine
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