Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Titel: Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik
Autoren: Alexandre Olivier Exquemelin
Vom Netzwerk:
irrwitzigen Storys und seiner aktuellen Gegenwärtigkeit genannt:
Der Fluch der Karibik
, dieser wilde Film-Cocktail gemixt aus Versatzstücken der Historie der Seeräuber und den ironischen Zitaten aus Piratenfilm aller Zeiten, begeistert in phantastisch-surreal überhöhten Bildern und romantisch verklärten Protagonisten, die auf grausamste Weise unterhalten.
    Dieser
Karibik-Fluch
hat uns eine unübersehbare Flut von Piraten-Krims-Krams beschert. Totenköpfe wohin man schaut, als Fahnen jeder Größe, auf T-Shirt ebenso wie auf Tanga-Slips und als Schmuck und Accessoire sowieso. Mit dem Vermerk
Nur für kurze Zeit
bietet ein großer Tüten-Suppen-Hersteller für echte Piraten-Kerle eine Piraten-Suppe (4 Teller), in zwanzig Minuten servierfertig, an.
    Weit, weit entfernt sind wir heute von der Welt des Exquemelin, und doch treffen wir ihn auch in unserer literarischen Gegenwart wieder. Die bedeutende mexikanische Autorin Carmen Boullosa führt uns in ihren Roman
Son vacas, somos puercos
von 1991 noch einmal intensiv in die Welt des siebzehnten Jahrhunderts, in die Karibik:
    Ob ich es gesehen habe? Alles habe ich gesehen. Nicht umsonst habe ich die Augen von J. Smeeks, dem manche den Namen Oexmelin zuschreiben und der sich selbst, um keine Aufmerksamkeit auf seine Person zu lenken, in der Öffentlichkeit Exquemelin nennt, Alexander Oliver Exquemelin, obzwar mein richtiger Name Jean Smeeks lautet bzw. „Le Trepanateur“ – „Schädelbohrer“ – (...) Ob ich es gehört habe? Ich habe alles gehört, denn ich habe auch Ohren von Smeeks. Gemeinsam werden Augen und Ohren nun mit mir beginnen, die Geschichte von Smeeks im Karibischen Meer zu erzählen und von jenen, mit denen zusammen ich Abenteuer bestand
...
    Am Anfang seiner, Exquemelins, Reise stand eine Sehnsucht, die nach einem besseren Leben, besser als das in dem von Kriegen verwirrten Europa, möglich war.
    Es lockten ihn das freie Leben, das, wie er gehört hatte, diese Männer führten, ohne Ehefrauen und Kinder, wild in den Wäldern umherstreifend, manchmal ein Jahr, manchmal zwei, in Begleitung eines anderen Bukaniers, der ihnen beisteht, wenn sie krank werden, und mit dem sie alles teilen. Freud und Leid und alles, was sie besitzen
.
    Carmen Boullosa fährt fort und lässt einen mitreisenden Jungen, der in besonderer Beziehung zu Exquemelin steht und in Wahrheit eine verkleidete junge Frau ist, die der Prostitution in Europa entfliehen will, die Absicht und das vorgenommene Ziel der Reise ergänzen, das so wohl für viele steht, die damals Europa den Rücken kehrten: ...
in den Ländern, in die wir fahren, habe ich sagen hören, gibt es kein Dein und Mein, sondern dort ist alles unser, und niemand verlangt die Losung, die Türen werden nicht mit Schlössern und Ketten verhängt, weil alle Brüder von allen sind. Habe ich sagen hören. Und das einzige Gesetz soll die Loyalität zu den Brüdern sein, doch um einer zu werden, darf man nicht schwach, feig oder eine Frau sein. Und obwohl ich eine bin, werde ich sehen, wie ich Teil dieses Lebens sein kann, denn dies ist das bessere Leben
.
    Diese Vorstellung eines freien, besseren und unabhängigen Lebens lässt viele auf die Reise zu den
Sehnsuchts-Inseln
gehen, immer wieder. In Boullossas Roman und wie oft im wirklichen Leben, zerschellen diese Visionen an der vorgefundenen Realität auch in der
Neuen Welt
. Hier war die
Alte Welt
mit ihren Machtstrukturen und allen Schatten ihrer Zivilisation schon angekommen und es war eine Frage der Zeit, wann sie alles beherrschen würde. Nur für einen Wimpernschlag in der Zeitgeschichte war das Leben der Bukanier, der Piraten und Flibustier eine Möglichkeit, sich zu entziehen. Sie sind ein aufregender, schillernder Augenaufschlag der so vielsprachigen Geschichte der Karibik.
    August 2007

P IRATICAE A MERICAE ODER DER A MERIKANISCHE S EERÄUBER
E RSTER T EIL
    Enthaltend die genaue und wahrhaftige Erzählung aller der vornehmsten Räubereien und unmenschlichen Grausamkeiten, welche die englischen und französischen Räuber wider die Spanier in Amerika verübt haben
    Beschrieben durch
    A.O. Exquemelin
    Der selbst allen diesen Räubereien durch Not beigewohnt hat

D AS ERSTE K APITEL
    Abreise des Reisebeschreibers nach dem westlichen Teil von Amerika im Dienste der Französisch-Westindischen Kompagnie. Rencontre auf See mit einem englischen Kriegsschiff. Ankunft auf der Insel Tortuga
.
    Im Jahre 1666 am 2. Mai verreisten wir aus Havre de Grâce mit dem Schiff St.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher