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Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik

Titel: Piraten der Karibik - Exquemelin, A: Piraten der Karibik
Autoren: Alexandre Olivier Exquemelin
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er nochmals mit den Franzosen in der Karibik und nimmt am Überfall auf Cartagena teil. Zu erwähnen ist, das Exquemelin zu den Hugenotten gehörte, die in einer erbitterten, geschichtlich bedingten Feindschaft zur katholischen Kirche, insbesondere gegen Spanien, standen. Dies erhellt auch seine Ansiedlung in Amsterdam und erklärt seine Haltung in der Karibik, rekrutierten sich doch viele Bukanier aus den von Spanien unmenschlich verfolgten Hugenotte, die das spanische Handelsmonopol, das von der katholischen Kirche sanktioniert war, deutlich in Frage stellten. Im Handel, Schmuggel etc. waren die Hugenotten neben den Engländern und Holländern absolut unerwünschte Konkurrenten in der
Neuen Welt
.
    Der Kampf Spaniens um die Vorherrschaft in allen Bereichen, sowohl in Europa als auch in der
Neuen Welt
, waren die entscheidenden Bedingungen für die Piratenunternehmungen auch in der Karibik. Die Verquickung von Staat- und Markmacht, illustriert Goethes fast schon geflügeltes Wort aufs Trefflichste:
    „Krieg, Handel und Piraterie
Dreieinig sind sie, Nicht zu trennen.“
    Der Handel ist eng verknüpft mit den Interessen der Fahne, also denen der Staaten. Und Räuber – ob zu Lande oder zur See – folgen dem Handel. Der Pirat ist vor allem ein exzellenter Seemann, Krieger, Entdecker, aber auch Händler (Schmuggler) mit allen Kompetenzen und Konsequenzen. Ein harter, geschickter, ausdauernder und vielseitiger Unternehmer.
    Der schottische Seeräuber William Paterson gründete die Bank of England (1694), um seine in der Karibik erbeuteten Goldwerte sicherer anzulegen als es bis dahin bei den als Bankiers waltenden Juwelieren möglich war
. Der Pirat ist dem Meer auf Gedeih und Verderben verbunden wie der Nomade der Wüste, Häfen sind nur Oasen auf seiner nomadisierenden Seefahrt. Hier auf
Freier See
kann er sich fast immer der staatlichen Kontrolle entziehen, hier lebt er nach seinen eigenen Regeln. Exquemelins Piraten-Buch war in seiner Zeit ein
Bestseller
, und sein Einfluss auf das Bild vom Piraten der
Neuzeit
in Literatur, Malerei, Musik, Comic und im Film, hallt bis heute – ob dieses Thema nun sachlich oder trivial be- oder verarbeitet wurde – unverkennbar nach.
    Neben dem Augenzeugbericht von Exquemelin ist unbedingt noch ein anderes Buch zu nennen, das zwar offensichtlich seine Berichte aus zweiter Hand hat und nacherzählt was andere sahen und taten, aber sein Einfluss ist ebenfalls hoch einzuschätzen.
    1724 erscheint in London
A General History of the Robberies and Murders of the mostnotorius Pyrates, and thier Policies, Discipline and Goverment, From thier first RISE an SETTELMENT in the Island of Providence, in 1717 to the preient Year 1724. With The remarkable ACTION and ADVENTURES of the two Femal Pyrates, Mary Read and Anne Bonny
unter der Autorenschaft eines gewissen
Captain Charles Johnson
. Zahlreiche Auflagen erscheinen, beide Bücher erfreuen ein großes Publikum und regelmäßig tauchen sie als Reverenz-Werke auf, wenn in den nachfolgenden drei Jahrhunderten Seeraub – Seeräuber – Bukanier – Filibuster – der Korsar im Mittelpunkt eines Werkes stehen.
    Besonders reizvoll ist, dass
Captain Johnson
als der berühmte Robinson-Schriftsteller Daniel Defoe identifiziert wurde, doch diese Theorie scheint, nach neuesten literatur-historischen Untersuchungen, nicht mehr haltbar. Die Identität des
Captain Johnson
ist weiterhin ungeklärt und bleibt ein unentdecktes Geheimnis der Piraten-Kulturgeschichte.
    Das anhaltend allgemeine Interesse am Leben und den Taten der Piraten und ihrer Geschichte(n) spiegelt sich im gegenwärtigen Boom dieses Themas, sowohl in der Trivial als auch in der Hochkultur, wider. Namen von Autoren, die heute selbst schon als Legenden erscheinen, würden in einer Aufzählung, in einer Bibliografie selbst einen dicken Wälzer ergeben. Doch einige seien hier, ohne Wertung, stellvertretend genannt, Seeräuber finden sich neben den oben genannten Autoren in den Werken von: Tobias Georg Smollet, James Fenimor Cooper, Edgar Allen Poe, Jack London, Harriet Beecher Stowe, Walter Scott, Lord Byron, R.M. Ballantynes und natürlich bei Robert Louis Stevenson, Herrmann Melville auch bei John Steinbeck, Frederick Marryat, Frantisek Behounek, Wilhelm Raabe, Friedrich Gerstäcker, Gustav Freytag, Otfried von Hanstein auch bei Alfred Sternbeck und vielen, vielen ungezählten anderen Autoren.
    Eine Filmografie würde hier jeden Rahmen sprengen, aber einer sei hier wegen seiner
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