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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)
Autoren: Mattie Phlox
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hatte nur vorgegeben, zu schlafen.
     
    Tatsächlich hob die Bewegung an der frischen Luft ihre Laune merklich. Dahne schaffte es, Phoenices gesamte Aufmerksamkeit auf die Kiefernzapfen zu lenken, die sie ihr immer wieder vor die Füße legte. Phoenice hob sie auf und warf ihn so weit wie möglich, damit  Dahne sie freudig wieder zurückbringen konnte. Vor lauter Begeisterung kaute die Hündin auf den holzigen Bockerln herum, wodurch diese immer unförmiger wurden. Von Mal zu Mal flogen sie weniger weit, was Dahnes Freude an dem Spiel nicht minderte. Im Gegenteil, die Hündin steigerte sich immer mehr hinein. Als die Zapfen so klein zerkaut waren, dass es nichts mehr gab, das man werfen konnte, beendete Phoenice das Spiel. Fröhlich trabte Dahne neben ihr her.
    Während die beiden zufrieden durch den Park flanierten, machte das Handy auf sich aufmerksam. Roberta befand sich am anderen Ende der Leitung. Sie erkundigte sich zunächst nach Phoenices Befinden, bedauerte den unglückseligen Vorfall und bat sie danach, so schnell wie möglich in das Büro zu kommen.
    Phoenice kam der Aufforderung gerne nach, hatte sie doch im Grunde genommen nichts Besseres zu tun. Sie hütete sich jedoch vor, sich das anmerken zu lassen.
     
    Im Büro der Kleeblattgasse Nummer vier erwarteten sie bereits sorgenvolle Gesichter. Sandra begrüßte sie ungewohnt freundlich: „Ich bin ja so froh, dass dir nichts passiert ist!“  Phoenice wunderte sich. Was hätte ihr auf dem Festival passieren sollen? Die Ordner waren unverschämt aber nicht gefährlich gewesen. Dans Gesichtsausdruck konnte sie nicht deuten, dennoch erriet sie, dass er sich freute, sie zu sehen. Roberta hielt sich nicht lange mit förmlichen Floskeln auf. Sie warf einen gezeichneten Plan auf den Tisch. Phoenice erkannte das Gelände des Musikfestivals wieder. Ihr Gesicht musste die Form eines Fragezeichens angenommen haben, denn Roberta klärte sie auf. „Während ihr zwei ...“ - sie korrigierte sich - „drei weg ward, haben wir vom Organisator des Festivals einen Anruf bekommen. Es sind mehrere Morddrohungen einer fundamentalistischen Gruppe bei den Veranstaltern eingegangen.“ Phoenices Kinn klappte herunter. Roberta holte weiter aus. „Gleichzeitig mit dem Musikfestival, findet auch eine Versammlung einer religiösen Splittergruppe statt. Ich glaube nicht, dass es Zufall ist, dass diese ihr Lager in unmittelbarer Nähe aufgebaut hat.“ Phoenice hörte gespannt zu. Davon hatte sie auf dem Gelände nichts bemerkt. Alles war ihr friedlich vorgekommen.
    „ Dan und ich haben in der Zwischenzeit ein bisschen recherchiert. Wie Trix schon letztes Jahr gesagt hat, fanden bis jetzt das FemRockfestival und das RedRosefestival immer getrennt voneinander statt.“ Phoenice nickte. Ja, das hatte ihre Kollegin erwähnt.
    „ Das erstere ist eine Musikveranstaltung, die von und für lesbische Frauen veranstaltet wurde, während sich auf zweiterem vor allem schwule Männer versammelt und gefeiert haben. In diesem Jahr ist das Event größer und zentraler angelegt. Und es wird erwartet, dass sich besonders viele homo-, bi-, trans- und generell nicht-heterosexuelle Menschen auf ein- und demselben Gelände einfinden.“ Roberta machte eine Pause, um kurz danach fortzufahren: „Das ist für die 'radikale Mission' ein gefundenes Fressen. Homosexualität ist  dieser Terrorgruppe seit jeher ein Dorn im Auge.“
    Dan setzte fort: „Dementsprechend wüst fielen die Morddrohungen aus. Wir nehmen an, dass jemand von ihnen in der burgenländischen Gemeindepolitik die Fäden zieht. Anders wäre es nicht zu erklären, warum beide Veranstaltungen zur gleichen Zeit am selben Ort genehmigt wurden.“
    Phoenice wollte mehr über die religiöse Splittergruppe wissen.
    „ Sie bezeichnet sich selbst als 'Speerspitze der radikalen Mission'“, erklärte Dan. „Sie ist bekannt für ihre Intoleranz gegen so ziemlich alles, was ihrer  Meinung nach 'ungöttlich' ist. Bis jetzt sind die Anhänger dieser Glaubensrichtung noch nicht in das Licht der Öffentlichkeit gerückt. Es gibt jedoch Gerüchte, dass sie das Gesetz gerne in die eigene Hand nehmen und sich dazu verpflichtet fühlen, unliebsame Elemente von der Erde zu tilgen.“ Dan deutete mit der Hand eine durchschnittene Kehle an. Phoenice nickte. Sie verstand.
    „ Nach dem, was wir zur Zeit über diese Gruppe wissen, steht zu befürchten, dass es zu einem fürchterlichen Gemetzel kommen wird.“
    Phoenice sah entsetzt auf. „Trix ist da
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