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Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Titel: Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)
Autoren: Verschiedene Autoren
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Garten des Anwesens. Das Brummen von E-Helikoptern war zu hören.
    Die Polizei kam.
    „Schnell, wir müssen fliehen. Wenn sie uns hier erwischen, verhaften sie uns.“ Kolmar klang fast panisch.
    „Ich bringe uns durch den Keller raus“, sagte Monique und führte die Männer zu einer kleinen Tür hinter einem Sekretär. Dahinter zog sich eine schmale Treppe in den Keller, in dem ebenfalls unzählige verbotene Meisterwerke hingen. Auch Skulpturen und Plastiken befanden sich hier, verbotene Instrumente wie Klaviere und Geigen, und sogar Bücher in den alten Sprachen.
    „Was hat er nur gemacht?“, flüsterte Langhorn ehrfurchtsvoll. „Das war gefährlich! Er hätte mindestens zweihundert Jahre in Brüssel dafür bekommen.“
    „Ich weiß. Aber er hat sich nicht davon abbringen lassen und jede freie Minute und jeden Cent dafür geopfert. Und jetzt sogar sein Leben“, erwiderte Monique, wobei eine Träne ihre Wange hinunterlief. „Ich hoffe, Sie finden heraus, was er uns mitteilen wollte, damit er nicht umsonst gestorben ist.“
    Langhorn hatte keine Ahnung, was er erwidern sollte. Bisher tappte er völlig im Dunkeln. Eine Hand, die auf ein Liebespaar deutete. Was sollte das denn heißen?
    Monique führte die beiden einen engen, dunklen Gang entlang, der langsam nach oben führte. Hinter einem alten Schuppen mitten in einem Wäldchen tauchten sie wieder auf. Das rote Licht der E-Helikopter blinkte in der Ferne. Scheinwerfer leuchteten die Gegend ab, um die Fliehenden ausfindig zu machen.
    Sie liefen im Schutz der laublosen Bäume und dichten Hecken des Geländes bis zur Straße.
    „Wir treffen uns in der Stadt im ‚Rio‘“, sagte Kolmar. Dann setzte er sich in sein E-Auto und rauschte davon.
    „Ich bin zu Fuß gekommen“, klagte Monique.
    „Ich nehme Sie mit“, bot Langhorn an und schwang sich auf sein E-Bike. Dahinter war tatsächlich noch Raum für eine Mitfahrerin, den Monique schnell einnahm. Dann fuhren die beiden, so schnell es das Gefährt erlaubte, in die Innenstadt.
    Das „Rio“ war ein kleines Café in einer ehemaligen Fleischerei. Seitdem Fleisch im Reagenzglas gezüchtet wurde, waren Schlachtereien und Metzgereibetriebe überflüssig geworden und die Räumlichkeiten wurden anderweitig genutzt. Das Café selbst war nicht gerade schön, sondern kahl und nüchtern wie die meisten dieser Lokalitäten. Gemütlichkeit und ein schönes Ambiente galten als nostalgisch und waren verboten.
    Kolmar hatte ihnen bereits einen dünnen Holztisch organisiert und saß auf einem Bambusstuhl. Holz und Bambus waren inzwischen die einzigen Materialen, die ungestraft genutzt werden durften. Plastik gab es nicht mehr, seitdem das Erdöl ausgegangen war, auch Aluminium war rar geworden.
    Als Langhorn mit Monique eintraf und sich zu Kolmar setzte, sah er sich in der Menschenmenge des Cafés um, doch niemand schien von dem Dreiergespann Notiz zu nehmen.
    „Also, Langhorn, was können Sie uns sagen?“ Kolmar sah den Symbol-Spezialisten auffordernd an. „Wollen Sie noch einmal das Bild und das Foto vom Toten sehen?“
    Langhorn nickte, obwohl er sich nicht sicher war, ob das etwas bringen würde. Er tappte weiterhin im Dunkeln. Das Liebespaar gab keinerlei Hinweise auf ein Geheimnis oder einen Mörder preis. Und der leblose Körper ebenfalls nicht.
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht hat das alles überhaupt nichts zu bedeuten und wir sollten anders anfangen.“ Er sah zu Monique. „Können Sie uns vielleicht sagen, ob er sich in letzter Zeit mit gefährlichen Leuten getroffen hat? War jemand im Haus, der Ihnen verdächtig vorkam?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Er ist in den vergangenen Wochen kaum noch ausgegangen und hat wenige Besucher empfangen. Stattdessen vertiefte er sich besonders in das Studium verbotener, alter Schriften. Sogar mich hat er kaum gesehen. Ich musste förmlich darum betteln, ihn treffen zu dürfen. Dann hat er mir das geschenkt.“ Sie zog eine Kette unter ihrer Bluse hervor. Der Anhänger stellte ein Ding mit mehreren Zacken dar.
    „Ist das eine Sonne? Das Symbol eines solche gefährlichen Gestirns schenkt er Ihnen?“ Kolmar war verwirrt. „Das ist ja fast, als würde man einen Teufelskopf verschenken.“
    Sie nickte. „Ich weiß, ich habe mich aber trotzdem gefreut. Und er hat dazu gesagt, ich solle es gut aufbewahren. Es wäre ein wichtiges, schönes Symbol.“
    Langhorn sah sich den Anhänger genauer an, ob darin vielleicht eine Botschaft versteckt schien. Aber es war nichts zu
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