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Pflicht und Verlangen

Pflicht und Verlangen

Titel: Pflicht und Verlangen
Autoren: E Landys
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dem folgte
der Vorname. Seine Frau wurde ebenfalls als »Lady«
bezeichnet. Auch hier konnte der Titel nur dem Sohn oder aber einem
männlichen nahen Verwandten (oder auch einem Schwiegersohn)
vererbt werden.
    Zu
diesem komplexen System kommt noch die Rangfolge des Adelssystems
hinsichtlich des Gebiets seiner Wirksamkeit. Es gibt den englischen,
den schottischen, den irischen und den britischen Adel, wobei der
englische Adel der einflussreichste ist. Alle frei erfundenen
Handlungsträger dieser Geschichte (lediglich der Name Wellesley
ist wirklich mit dem Namen Wellington verbunden) sind Angehörige
des englischen Adels.
    Um
diese Zeit muss ein Umbruch in der Anrede der Eheleute stattgefunden
haben. Während sich in Zeiten von Jane Austen die Eheleute noch
höflich mit »Sie« und ihren Titeln – oder
vertrauter mit Mr und Mrs ansprachen –, bevorzugten die
jüngeren damals untereinander schon die vertraulichere Anrede
mit dem Vornamen. Um 1820, so vermute ich, wurde das individuell
gehandhabt. Die Anrede spielt in meinem Roman auch eine größere
Rolle, um das Voranschreiten der Vertraulichkeit der Helden zu
verdeutlichen. Unbedingt notwendig aber war es, dass jüngere
Menschen einen Älteren aus der eigenen oder einer höheren
Gesellschaftsklasse »siezten«.

Anmerkungen

    (1)
Zu Titeln und Anreden siehe das Kapitel »Nachwort und
Erläuterungen« am Ende des Romans.

    (2) Über dem antiken
Delphi entstand im Mittelalter das Dorf Kastri. Im Laufe der
Ausgrabungen wurden die Bewohner in das moderne Delphi weiter
westlich umgesiedelt.

    (3)
Caroline Herschel (1750-1848), dt. Astronomin, Kometenentdeckerin und
Mitglied der Royal Astronomical Society. War zunächst als
Mitarbeiterin ihres berühmten Bruders Wilhelm Herschel
(1738-1822) tätig, arbeitete aber nach dessen Tod als
selbstständige Wissenschaftlerin weiter und erwarb
internationales Ansehen. Von besonderer Bedeutung für die
gesamte Astronomie ist ihre herausragende Arbeit an den
Sternenkatalogen.

    (4) Maria Sibylla Merian
(1647-1717), dt. Malerin, Kupferstecherin und Insektenforscherin mit
internationaler Berühmtheit. Sie war tätig in Nürnberg,
den Niederlanden und in Surinam. Zu ihren bekanntesten Werken zählen
»Florum fasciculi tres« und »Der Raupen wunderbare
Verwandlung«.

    (5) Hammerklaviere, erfunden
von Bartolomeo Christoforo, verbreiteten sich aufgrund ihrer
hervorragenden klangdynamischen Eigenschaften (deshalb alternativ
auch Pianoforte genannt) ab Anfang des 18. Jahrhunderts in ganz
Europa. Tafelklaviere (mit den Saiten quer zur Tastatur liegend)
wurden in England ab 1763 gebaut. John Broadwood baute ab 1782 diese
Technik auch in Flügel (Anordnung der Saiten längs zur
Tastatur) ein und verbesserte damit entscheidend das Klangvolumen der
Instrumente. Um 1800 produzierte seine Fertigung circa 400
Tafelklaviere und Flügel allein für den englischen Markt.

    (6) Henry Purcell (1659-1695),
bedeutender englischer Komponist und Zeitgenosse Händels. Von
diesem wurde Purcell auch sehr geschätzt. Trotz seines frühen
Todes schuf er zahlreiche Werke, als besonders bedeutend ist sein
Werk aber im Bereich der Kirchen- und Vokalmusik zu sehen.

    (7) Französische Mode
wurde besonders in aufgeklärten, fortschrittlichen Kreisen des
Adels europaweit gerne getragen, auch in England, trotz der
erfolgreichen Abschottung gegenüber den französischen
Aggressoren.

    (8) Siehe Nachwort zum Thema
Frauenbildung, Lehrpersonal an Boarding Schools.

    (9) König Alfred (vermutl.
848-901 n.Chr.) auch Alfred
the Great genannt,
besiegte die Dänen (Wikinger), bewirkte einen anhaltenden
Waffenstillstand mit ihnen und trieb die Christianisierung des
gesamten Landes voran. Durch weise Gesetzgebung und Verwaltung gelang
es ihm, Recht und Ordnung in dem von Kriegen erschütterten Land
einzuführen. Er war der wahre Schöpfer Britanniens, des
Reiches »Anglaia«, das von Egbert begründet wurde.

    (10) Musselin war einer der
bevorzugten Kleiderstoffe des Empire. Ein aus Baumwolle oder Wolle in
Leinentechnik gewebter glatter Stoff, der oft hauchdünn war.
Kleider wurden häufig aus weißem, leicht durchscheinendem
Musselin entsprechend hellenischem Vorbild gefertigt, was der Mode
den Spitznamen »Nacktmode« einbrachte. Auch sprach man
bei den häufig auftretenden Erkältungen junger Frauen von
»Musselinkrankheit«, da sich die Trägerinnen der zu
dünnen Kleider in der kalten Jahreszeit oft heftig erkälteten.

    (11) Im
arianischen Streit ging es bereits im 4.
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