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Personalgespraeche richtig fuehren

Personalgespraeche richtig fuehren

Titel: Personalgespraeche richtig fuehren
Autoren: Uwe Drzyzga
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des Fragestellers überhand nimmt. Sie tragen darüber hinaus zu einem positiven Gesprächsklima bei, da das Geltungsbedürfnis des Gesprächspartners berücksichtigt wird. Sie signalisieren Interesse.
    Geschlossene Fragen: Sie werden als geschlossen bezeichnet, da sie dem Antwortenden nur die Wahl zwischen der Antwort „Ja“ und „Nein“ lassen („Können Sie das bestätigen?“ ). Diese Frageform sollte nur in Ausnahmefällen angewendet werden, da sie dem Antwortenden nicht die Möglichkeit gibt, sich frei und ausführlich zu äußern. Die Frageform kann sich nachteilig auf die Beziehungsebene auswirken, da sich der Befragte bevormundet und benachteiligt fühlt. Um Informationen zu erhalten ist diese Fragetechnik ungeeignet.
    Suggestiv-Fragen: Diese Fragen legen dem Bewerber die erwartete Antwort förmlich in den Mund ( „Sie sind doch auch der Meinung, dass …“ ). Zur Wahrheitsfindung tragen diese Fragen nicht bei, da der Mitarbeiter in seiner besonderen Situation die von ihm erwarteten Antworten in den meisten Fällen geben wird. Diese Form der Fragestellung ist zu vermeiden. Sie lösen beim Gesprächspartner Trotz- und Abwehrreaktionen aus und wirken sich somit negativ auf die Beziehungsebene aus.
    Projektiv-Fragen
: Hierbei wird der Mitarbeiter veranlasst, seine Perspektive zu wechseln und Einstellungen und Meinungen anderer Personen wiederzugeben („Was meinen Sie, hat sich Ihr Vorgesetzter dabei gedacht?“). Indem er aber die Perspektive wechselt, spiegelt er seine eigenen Erwartungen an den Vorgesetzten in der konkreten Situation wider und lässt essentielle Grundhaltungen erkennen. Diese Form der Fragestellung ist günstig, da es den meisten leichter fällt über andere, als über sich selbst zu sprechen.
    Kettenfragen
: Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass der Fragesteller in einem Atemzug mehrere Fragen stellt, ohne dass zwischen den Fragen eine Antwort erfolgt. Sie sind auf jeden Fall zu vermeiden, da sich der Mitarbeiter nicht alle Fragen merken kann und somit ständig Rückfragen nötig sind. Außerdem nimmt das Gespräch den Charakter eines Verhörs an. Der Informationsgehalt der Antworten ist zumeist gleich null. Vielmehr werden beim Gesprächspartner Abwehrreaktionen ausgelöst und es kommt zu deutlichen Störungen auf der Beziehungsebene.
    Zusammenfassende Fragen: Diese Fragen geben dem Gesprächspartner die Möglichkeit zur Korrektur oder zur Bestätigung und sind zum Teil sehr hilfreich ( „Können wir davon ausgehen, dass …?“ ). Diese Fragen tragen im Allgemeinen zur positiven Gesprächsatmosphäre bei.
3.3  Reversibilität der Gesprächsführung
    Bei einem Personalgespräch, bei dem zwischen den Gesprächspartnern ein sozialer Unterschied besteht, sollte der Vorgesetzte darauf achten, dass er umkehrbar (reversibel
) spricht.
    Dies trägt dazu bei, dem Mitarbeiter das Gefühl der Partnerschaft und Gleichberechtigung zu vermitteln.
    Der Volksmund sagt: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“
    Dies trifft für Personalgespräche in dieser Form nicht zu, da dem Mitarbeiter die Möglichkeit fehlt, in gleicher Art und Weise zu agieren. Der Vorgesetzte löst mit einer nicht umkehrbaren Gesprächsführung beim Mitarbeiter Abwehrmechanismen aus. Das Gespräch verläuft somit in Bahnen, die ein positives Gesprächsergebnis nicht mehr zulassen.
    Nicht umkehrbare Botschaften können nicht nur verbal ( „Na, Müller, was haben Sie denn heute wieder für ein Problem?“ ), sondern auch nonverbal gegeben werden (Augen verdrehen, Stirn runzeln, Mundwinkel verziehen etc.).
    Grundsätzlich ist auf alle nicht umkehrbaren Botschaften zu verzichten, denn sie signalisieren Abhängigkeit und sozialen Unterschied.
3.4  „Ich-Botschaften“
    Wie bereits eingangs erwähnt, hat das Personalgespräch unter anderem zum Ziel, Informationen auszutauschen. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, einem Gesprächspartner eineInformation, also eine Botschaft zu übermitteln. Eine der Möglichkeiten ist die sogenannte „Sie-Botschaft
“. Ein Beispiel für die Sie-Botschaft lautet: „Ständig unterbrechen Sie mich. Mit Ihnen diskutiere ich nicht mehr.“
    Die Folge einer solchen Aussage wird sein, dass sich der Gesprächspartner angegriffen fühlt und gereizt antwortet. Die Folge ist eine Auseinandersetzung und kein Gespräch. Es ist evident, dass dies nicht das Ziel eines Personalgespräches sein kann. Denn dem Vorgesetzten sollte hoffentlich daran gelegen sein, die Beziehung zu
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