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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)
Autoren: Hubert Haensel
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alten Freund Ivanhoe – Iwanowitsch Goratschin – umgebracht. Den Mann, der ihm das Leben gerettet hatte. Der ihm bewusst gemacht hatte, welches Geschenk sein Traum eigentlich war ...
    Ivanhoe war tot – und Sid trug die Schuld daran.
    Sid, der nun unvermittelt vor ihm stand.
    Er hielt eine Waffe in der Hand, sein Zeigefinger lag am Abzug. Monterny erkannte, dass es sich um eine chinesische Armeepistole handelte.
    Clifford Monterny straffte sich, er hatte sein inneres Gleichgewicht zurück. »Wie geht es dir, Sid?«, sagte er. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Junge. Du siehst mager aus.«
    Nicht nur das. Richtig dürr war er geworden.
    Lass die Waffe fallen und komm her zu mir! Bitte!
    Der Junge blinzelte irritiert. Er schüttelte den Kopf, als müsse er ein lästiges Insekt vertreiben, das ihn umschwirrte. Monterny verstärkte den suggestiven Druck. Sid senkte den Kopf, hielt ihm wie ein zur Abwehr bereiter Stier die Stirn entgegen.
    »Mir geht es gut«, antwortete der Junge. »Daran wirst du nichts ändern, Clifford.«
    Monterny versuchte es erneut. Komm zu mir, mein Junge! Bitte! Leg die Waffe weg!
    Sid hielt die Pistole in der Rechten. Mit der linken Hand wischte er sich fahrig über die Stirn.
    »Ich freue mich«, sagte Monterny.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Da waren Rhodan und Bull, aber sie bedeuteten sicher nicht die größte Gefahr. Sid schon eher, solange er die Waffe schussbereit hielt. Die größte Gefahr schwebte jedoch über ihm. Thora hatte einen Roboter geschickt, also befand sie sich nach wie vor in ihrem Raumschiff.
    Ihm lief die Zeit davon. Er brauchte Crest und das Schiff für die Unsterblichkeit. Wenn er Thora und das Schiff hatte, konnte er Crest opfern.
    Monterny ignorierte die auf ihn gerichtete Waffe. »Hör mir zu, Sid.« Er hob die Hände, zeigte dem Jungen, dass er nicht daran dachte, ihn anzugreifen. »Ich hatte dich immer gern, das weißt du. Sag mir, was dir an mir nicht gefallen hat.«
    Er ging, während er redete, auf Crest zu. Der Pistolenlauf folgte ihm. Sid zeigte keine Regung, wie erstarrt stand er da.
    Wirf die Pistole weg! Bitte! Es war vergeblich, Sid reagierte nicht auf die Beeinflussung.
    Mit einem letzten schnellen Schritt gelangte Monterny wieder hinter den Arkoniden. Er schaltete den Schutzschirm seines Anzugs ein, um Crest und sich selbst zu schützen. Das charakteristische Flimmern baute sich auf ...
    ... und erlosch sofort wieder.
    Monterny löste die Schaltung ein zweites Mal aus. Das Ergebnis war nicht anders.
    Ein Defekt? Oder steckte Thora dahinter? Konnte sie den Kampfanzug vom Raumschiff aus beeinflussen? Aber dann hätte sie schon in Washington die Verfolgungsjagd bis zu der leeren Lagerhalle schnell beenden können. Warum hatte sie es nicht getan? Nein, es musste ein Defekt sein.
    Sid starrte ihn wütend an. Er hielt die Pistole jetzt mit beiden Händen, um ruhiger zielen zu können. Trotzdem hatte er sichtlich Angst, Crest zu treffen.
    »Wenn du unbedingt schießen willst, dann tu es endlich!«, sagte Monterny. Er straffte sich. Sid würde nicht schießen. Er wusste es. »Du willst zeigen, was du kannst. Worauf wartest du? Wenn du mich hasst, dann bring mich um!«
    Sid kniff das linke Auge zu. Mit dem rechten blickte er über den Lauf der Pistole hinweg ...

19.
    Gestrandet in Fort Sunrise
     
    Stille.
    Clifford Monterny hatte den Eindruck, als hielte die Welt den Atem an. Sogar die Zeit schien stillzustehen.
    Sid zielte lange und genau. Der Junge zitterte nicht mehr, er wirkte jetzt eiskalt. Er ist kein Kindersoldat! Er kann niemanden töten und dabei zusehen, dachte Monterny.
    Lass die Waffe fallen, Junge! Bitte! Er versuchte es wieder. So erfolglos wie zuvor. Der Junge widerstand seiner Suggestivgabe.
    Ein Knistern und Prasseln drang aus der Höhe herab. Ohne Sid aus den Augen zu lassen, hob Monterny den Blick.
    Eine Feuerlohe umtoste Thoras Kugelraumschiff.
    Iwan Goratschin! Er war aus dem Koma erwacht!
    Das war Goratschins Werk: winzige nukleare Explosionen. Als Zünder hatte Iwan dieselbe verheerende Gabe, wie sie sein Bruder Iwanowitsch besessen hatte. Er ließ Kohlenstoff- und Kalziumatome miteinander reagieren, und das Spektrum reichte von der winzigen Flamme bis hin zur schweren Explosion.
    Iwans aus dem Koma zurückgeholter Geist tobte sich mit unvorstellbarer Kraft rings um das Raumschiff aus.
    Der Lärm wurde ohrenbetäubend. Schon Augenblicke später brach der Schutzschirm zusammen. Nur flackernd verwehende Energieschleier blieben
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