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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)
Autoren: Frank Borsch
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geboren, hatte sie ihm einmal zugeflüstert, also kann ich nicht sterben.
    Monterny lächelte. »Meine Herren, was bin ich froh, dass ich Sie noch antreffe! Mir ist zu Ohren gekommen, dass unser geschätzter Gast überhastet aufgebrochen ist.«
    »Was wollen Sie, Monterny?« Der Mann mit den Locken versteifte sich. Plötzlich lag Trotz in seiner Art. Auch er fürchtete Clifford Monterny – und ahnte, dass er ihm nicht würde standhalten können.
    »Mich von Crest verabschieden natürlich, Agent Pollard. Was hatten Sie gedacht?«
    Der Mann zuckte zusammen. »Woher wissen Sie meinen Namen?«
    »Oh, wer würde ihn nicht kennen?«, säuselte Monterny. »Wer kennt nicht die Agenten Pollard und Strummer, die Top-Spezialisten des Ministeriums für Homeland Security für diskrete Überführungen?« Er wandte sich dem schweigsamen Mann zu. »Wie geht es Ihrer Frau, Agent Strummer? Ich höre, die Geburt ihrer Tochter war mit Komplikationen verbunden? Ich hoffe, Mutter und Kind haben keine bleibenden Schäden erlitten.«
    Der Schweigsame stöhnte auf. Die Hand, die er unter dem Anzug stecken hatte, beulte sich zu einer Faust.
    Agent Pollard sagte scharf: »Tun Sie, weswegen Sie gekommen sind, Monterny!«
    »Ich bin eben im Begriff.« Monterny fixierte Crest mit seinem stechenden Blick. Die Stimme in Crest japste ängstlich. »Ich bedaure außerordentlich, dass Sie nicht länger mein Gast sein können, Crest da Zoltral. Sie waren seit langer Zeit der anregendste Gesprächspartner.«
    »Verabschieden Sie sich endlich!«
    »Agent Pollard, ich bitte Sie! Crest ist ein einzigartiger Gast. Verstehen Sie nicht, dass es mir schwerfällt, Abschied zu nehmen?«
    »Ja, aber ...«
    »Aber vielleicht ist das ja auch nicht nötig, nicht zu diesem Zeitpunkt wenigstens. Verstehen Sie?«
    »J... ja ...« Schweiß stand dem Menschen auf der Stirn. Er brachte die Antwort nur mit Mühe hervor, als wäre der Wille Monternys eine Kraft, der er nichts entgegenzusetzen hätte.
    »Das freut mich. Sie sind ein intelligenter Mann, Agent Pollard. Jemand, der intelligente Lösungen bevorzugt, nicht wahr?«
    »J... ja.«
    »Das freut mich. Vielleicht finden wir ja dann einen tragfähigen Kompromiss.« Monterny trat unmittelbar vor den Mann. » Bitte, helfen Sie mir! Ich ...«
    »Nein!« Der Schrei kam von Agent Strummer. Er hatte die Waffe gezogen und auf Monterny gerichtet. Eine primitive Projektilwaffe, aber Crest war klar, dass sie genügt hätte, den Menschen zu töten. »Gehen Sie, Monterny!«
    Monterny schien ungerührt. Er musterte den Mann, der ihn bedrohte, mit einem Blick, mit dem ein Wissenschaftler den Fortgang eines Experiments verfolgte. Der Lauf der Waffe zitterte. »Wissen Sie, was Sie da tun?«, fragte Monterny. »Der Präsident persönlich ...«
    »Der Präsident persönlich hat uns vor Ihnen gewarnt! Wir haben den Befehl, Crest da Zoltral zu ihm zu bringen. Nötigenfalls unter dem Einsatz von Gewalt. Verstehen Sie, Monterny?«
    Crest sah, wie mehrere Männer aus dem Flugzeug im Rücken Monternys traten. Auch sie hielten Projektilwaffen in den Händen. Monterny bemerkte den Blick des Arkoniden, wandte sich um – und erkannte, dass er auf verlorenem Posten stand.
    Er schloss die Augen, nickte langsam. »Ich sehe, mit guten Worten und Bitten komme ich hier nicht weiter.« Monterny wandte sich wieder an Crest. »Ich habe das nicht gewollt, Crest da Zoltral. Doch auch meine Möglichkeiten haben ihre Grenzen. Ich wünsche Ihnen viel Glück!«
    Clifford Monterny wandte sich ab, ohne die Agenten eines weiteren Blickes zu würdigen, und ging zurück zu dem Hubschrauber. Das Triebwerk der Maschine sprang an. Crest verfolgte den Flug des Hubschraubers, bis er zu einem dunklen Punkt am Himmel geworden war.
    Er wünschte sich nichts sehnlicher, als an der Seite seines Peinigers zu sein.
    Die Stimme in ihm schwieg.
     
    Das Flugzeug startete. Crest gewöhnte sich rasch an die Vibrationen des Rumpfs und das aufdringlich laute Röhren der Triebwerke.
    Der Arkonide sah aus dem Fenster. Die Menschen hatten darauf verzichtet, ihm wieder den schwarzen Sack über den Kopf zu ziehen. Womöglich aus Sorge um ihren wertvollen Gefangenen. Aber Crest vermutete eher, dass die Konfrontation mit Monterny die beiden Agenten nachhaltig erschüttert hatte.
    Die Landschaft war hässlich, von den Menschen und ihrer primitiven Technologie gezeichnet. Unzählige Straßen schnitten durch das Land. Willkürliche Ansammlungen von Gebäuden fraßen sich in das Land. Crest
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