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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)
Autoren: Frank Borsch
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dachte wehmütig an seine Heimat, ihre erhabene Eleganz.
    Er würde sie nie wiedersehen.
    »Haben Sie Hunger?« Agent Pollard kam zu ihm, brachte ihm ein Tablett mit menschlicher Nahrung. Crest hatte in der Gefangenschaft Monternys erste Bekanntschaft mit ihr gemacht. Die Zeit davor hatte er sich an arkonidische Nahrung gehalten. Zu seiner Überraschung hatte ihm die Nahrung der Menschen nicht nur gemundet, er hatte sie auch mühelos verdaut.
    »Danke, nein«, log er. Seit seiner Genesung nagte der Hunger pausenlos an ihm, doch von diesem Menschen wollte er nichts annehmen.
    »Wie Sie wollen. Ich lasse das Tablett stehen, für den Fall, dass Sie es sich noch anders überlegen.« Der Mensch klappte aus der Lehne des Sitzes, der schräg vor Crests Platz angebracht war, ein klappriges Tischchen aus und setzte das Essen ab. Dann sah er zu, dass er davonkam. Agent Pollard hatte seine Selbstsicherheit verloren. Als hätte Monterny seine inneren Grundfesten erschüttert.
    Die hässliche Bebauung der Menschen wurde zu einem Teppich, der die Landschaft erstickte, und schließlich ging das Flugzeug in den Landeanflug über. Agent Pollard räumte das unberührte Essen ab, Agent Drummer überprüfte den Sitz des Gurtes, der Crest an den Sitz fesselte.
    »Ich muss Sie wieder verhüllen«, sagte der Mensch und zog den schwarzen Sack aus der Tasche. »Bitte kooperieren Sie. Es wird nur für wenige Minuten sein.«
    Schwärze senkte sich über Crest. Innerhalb weniger Atemzüge war die Luft, die er einsog, heiß und stickig.
    Wozu diese würdelosen Grausamkeiten? »Ich habe das nicht gewollt«, hatte Monterny beteuert. Was hatten die Menschen mit ihm vor?
    Die Entscheidung naht, flüsterte es in ihm. Es ist gut so.
    Stechende Hitze empfing Crest am Boden. Sie roch nach Teer und Asphalt. Dann wurde der Arkonide auf einen gepolsterten Sitz geschoben. Kühle. Der Geruch von Plastik, behandelter Tierhaut und Schweiß. Das Summen eines Elektromotors. Ein Auto. Es fuhr los. Bei jeder Kurve wurde Crest, der sich nirgends festhalten konnte, gegen die Schultern der Agenten gedrückt, die sich links und rechts neben ihm platziert hatten.
    Nach einer Zeitspanne, die Crest auf weniger als eine halbe Stunde schätzte, war die Fahrt zu Ende. Zu seiner Überraschung erwartete ihn keine Hitze. Kühle, als hätte er eine Höhle betreten. Es stank nach Öl und Gummi.
    Crest wurde einige Schritte weit geführt. Sie warteten. Ein Klingeln ertönte. Die Agenten führten ihn drei Schritte weiter, hielten an. Der Boden hob sich unter Crest an.
    Ein Fahrstuhl. Ein primitiver Kabinenlift. Ein zweites Klingeln zeigte an, dass die Fahrt zu Ende war. Die Agenten führten Crest aus dem Fahrstuhl und zogen ihm den Sack vom Kopf.
    Ein großer, unübersichtlicher Raum. Eigentlich eine Halle. Die Decke war hoch, unter einem Gewirr von Streben und Scheinwerfern nur in Ausschnitten zu erkennen. Überall waren Menschen. Sie eilten hektisch hin und her oder beugten sich konzentriert über Geräte, deren Sinn sich Crest nicht erschloss.
    Es gab nur eine Insel der Ruhe in dem Gewimmel. Eine Art Bühne, auf die alle Scheinwerfer gerichtet waren. In ihrer Mitte stand ein Mann an einem Rednerpult, den Crest da Zoltral augenblicklich erkannte.
    Stanley Drummond, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
    Als der Arkonide in der auf dem Mond havarierten AETRON die Menschen studiert hatte, war Drummond ihm immer wieder begegnet. Die Vereinigten Staaten hielten sich für die mächtigste der irdischen Nationen. Und ihr Präsident hielt sich für den mächtigsten Mann der Erde.
    Eine Einschätzung, die zutraf, hatte Perry Rhodan in einem ihrer langen Gespräche bestätigt. Die Vereinigten Staaten waren die mit Abstand größte Militärmacht.
    Stanley Drummond war der mächtigste Mann der Erde.
    Erleichterung überkam den Arkoniden. Das war die Erklärung! Der Anführer der Menschen wollte ihn, den geheimnisvollen Fremden, treffen, den Vertreter einer überlegenen Zivilisation. Wieso war er nicht gleich darauf gekommen?
    Die Stimme in ihm schwieg. Ein Vorwurf? Eine Laune? Oft schwieg die Stimme für Tage. Crest hatte einst geglaubt, mit der Stimme einen Gefährten zu gewinnen, der ihn niemals im Stich ließ. Er hatte sich geirrt, wie er sich in so vielen Dingen geirrt hatte.
    Präsident Drummond übte eine Rede ein. Crest konnte nicht verstehen, was er sagte. Drummond sprach zu leise, in dem Raum herrschte zu viel Unruhe. Eine Frau ging zu dem Präsidenten, legte eine Hand
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