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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)
Autoren: Frank Borsch
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wurde, ja nicht einmal die physikalischen Prinzipien, auf denen der Schirm fußte, waren ersichtlich.
    Doch zwei Dinge standen fest: Der Schirm war unüberwindlich und tödlich. Eine bloße Berührung genügte. Wollten sie zu Rhodan vordringen, mussten sie sich etwas einfallen lassen. Etwas, auf das kein anderer Mensch bisher gekommen war. Sid González glaubte, das Unmögliche möglich machen zu können – dank ihrer Psi-Gaben.
    »Wuriu!«, brüllte der Latino, dessen Stirn beinahe die Linie aus Steinen berührte. »Du bist dran!«
    Der Japaner schloss die Augen – und öffnete seine Psi-Sinne. Sie hatten Wuriu Sengus Gabe »Spähen« getauft. Wuriu vermochte durch feste Materie zu sehen, als existiere sie nicht. Bis zu einer gewissen Entfernung, bis zu einer gewissen Dicke.
    Die Finger des Japaners gruben sich in den Sand.
    Wuriu gab alles. Aber würde es genügen? John Marshall hatte seine Zweifel. Stellte der Energieschirm eine Barriere für die Späher-Gabe des Japaners dar? Es war gut möglich. Es schien ihnen zumindest so plausibel, dass selbst Sid nicht auf den Gedanken kam, zu versuchen, durch den Schirm zu springen.
    Und selbst wenn es Wuriu gelang, durch den Schirm zu sehen, blieb immer noch die gewöhnliche Wüstenerde als Hindernis. Rhodan und seine Gefährten hatten sich unter die Oberfläche der Wüste verkrochen, möglicherweise Dutzende von Metern tief. Und ihr Versteck mochte sich an einem beliebigen Punkt innerhalb des Kreises befinden, den der arkonidische Schutzschirm abdeckte. Ein Kreis mit einem Durchmesser von einem Kilometer.
    Hier im Parcours, den Sid für sie aufgebaut hatte, war Wurius Aufgabe überschaubar. Sid hatte hinter der Linie aus Steinen mehrere Löcher in den Sand gegraben und wieder zugeschüttet. In einem von ihnen hatte er einen Gegenstand deponiert, den Schatz. Wuriu musste den Schatz finden.
    Schweiß trat auf die Stirn des Japaners, rann ihm in die Augen. Er verzog das Gesicht. Adern traten auf seiner Stirn und am Hals hervor. Er krümmte sich.
    Mercant schoss weiter, verlegte sich jetzt darauf, immer wieder Gummigeschosse in den Sand links und rechts von ihnen zu zielen. Sie bohrten sich tief in den Boden, wühlten kleine Fontänen von Staub auf. Ein geschickter Schachzug. Auf diese Weise gefährdete er die Mutanten nicht, sollte der telekinetische Schirm Annes löchrig werden. Und gleichzeitig stellten die Staubfontänen ihre Nerven auf eine harte Probe.
    »Wuriu, was ist?«, drängte Sid. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!«
    »Gleich ... ich ... brauche noch etwas ...«
    Ein weiterer Schuss. Er rammte in den telekinetischen Schild Annes und durchschlug ihn. Ein Gummigeschoss, platt gedrückt und seiner Durchschlagskraft beraubt, fiel neben Johns Kopf zu Boden.
    Anne war am Ende ihrer Kräfte angelangt.
    »Jetzt oder nie, Wuriu!«, brüllte Sid. »Mach schon!«
    »Ich mache ja schon!«, brüllte der Japaner zurück. Er hielt die Luft an, wand sich wie eine Schlange im Sand, während er fieberhaft seine gesamte Konzentration auf seine innere Wahrnehmung richtete.
    Es genügte nicht.
    Mit einem Schlag verließ die Spannung den Körper des Japaners. Er öffnete die Augen. Tränen der Wut und der Scham über das eigene Versagen glitzerten in ihnen. »Tut mir leid, Sid«, brachte er hervor. »Es geht nicht.«
    Der Latino musterte sein Gegenüber einige Augenblicke lang mit offenem Mund, als könne er nicht glauben, was er eben gehört hatte. Dann schluckte er laut. »Das macht nichts, Wuriu. Das wird werden. Wir arbeiten daran, ja?« Er drehte sich weg und sagte: »John, du bist an der Reihe!«
    »Was?«, fragte der Telepath überrascht. »Wie kommst du darauf?«
    Er wusste nicht, was Sid meinte. Der Plan sah vor, dass Wuriu Sengu Rhodan oder einen seiner Gefährten fand. Dann sollten sie zusammen ein weiteres Mal einen mentalen Block bilden, und Marshall würde seine telepathischen Fühler ausstrecken und der gefundenen Person eine Nachricht zukommen lassen – woraufhin diese ihnen eine Lücke im Schirm öffnete. Es war ein verwegener Plan. Höflich ausgedrückt.
    Es war eine Sache, Gedanken zu lesen. Aber die eigenen Gedanken zu einem anderen Menschen zu übertragen ... es schien John Marshall nicht unmöglich. Aber es war ein fernes Ziel, das er nach langen Jahren der kontinuierlichen Übung vielleicht zu erreichen vermochte. Sid erwartete es von ihm hier und jetzt.
    »Lies in meinen Gedanken!«, forderte der Junge ihn auf. »Der Übung halber.«
    John tat es. Er
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