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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)
Autoren: Frank Borsch
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Männer galten als Verräter an der Menschheit. So sahen es in beispielloser Einmütigkeit wenigstens die Regierungen der Erde.
    Clark Flipper, das dritte Besatzungsmitglied der STARDUST, hatte den Landeplatz schon kurz nach ihrer Landung in der Gobi verlassen. Clark war aufgebrochen, um seine große Liebe Beth zu suchen, die im Himalaja verschollen war. Rhodan und Bull hatten nichts mehr von Clark gehört.
    Clarks Ausbruch war gleichzeitig ein Ablenkungsmanöver gewesen, in dessen Schutz sich Dr. Manoli davongemacht hatte – zusammen mit dem todkranken Arkoniden Crest.
    Seitdem waren neun Tage vergangen, ohne dass sie von Manoli und Crest gehört hätten. Bedeutete ihr Schweigen, dass es Manoli gelungen war, das Leben des Arkoniden zu retten, und sie sich nun versteckten? Oder befanden sie sich in Gefangenschaft? Oder waren sie längst tot?
    Rhodan blieb nur, Spekulationen anzustellen. Die chinesischen Truppen hatten starke Störsender installiert und verhinderten damit, dass die Belagerten erfuhren, was außerhalb des Energieschirms geschah.
    Doch eine Nachricht – von ungeheurer Tragweite dazu – war zu ihnen durchgedrungen: Das Schiff der Arkoniden auf dem Mond, die AETRON, war von irdischen Astronauten vernichtet worden.
    Und, in einer verqueren Wendung des Schicksals, waren die überlebenden Mittäter dieses Angriffs nun zu Gefährten Rhodans und Bulls geworden.
    Bull hatte mit der STARDUST einen weiteren Flug zum Mond gewagt, um Gewissheit über das Schicksal der AETRON zu erlangen. Dort hatte er die Trümmer des Arkonidenschiffs vorgefunden – und vier Menschen, die kurz vor dem Erstickungstod standen.
    Bull hatte Conrad Deringhouse, Rod Nyssen, Alexander Baturin und Darja Morosowa gerettet, den Laderaum mit Trümmern der AETRON gefüllt, die ihm nützlich erschienen, und den Rückflug angetreten.
    Die chinesischen Truppen hatten die STARDUST erwartet. Ihrem konzentrierten Luftabwehrfeuer hatte das Schiff nicht standhalten können. Nur den arkonidischen Robotern, die Perry Rhodan geführt hatte, war es zu verdanken gewesen, dass Bull und die Astronauten überlebt hatten. Die STARDUST selbst war in Flammen aufgegangen. Und mit dem Schiff ihre Hoffnungen.
    Jetzt blieb ihnen nur, in den ausgeglühten Trümmern nach Verwertbarem zu suchen.
    Reginald Bull schüttelte den Kopf, strich sich den Schweiß aus der Stirn. Er stand neben Rhodan im Trümmerfeld. »Diese Holzköpfe! Was haben sie nur aus unserer schönen STARDUST gemacht?«
    Bull nahm den Abschuss persönlich. Er hatte eine magisch anmutende Hand mit technischem Gerät. Für ihn war mit der STARDUST nicht nur ein Raumschiff untergegangen, sondern ein treuer Gefährte.
    »Die Soldaten hatten Angst«, versuchte Rhodan ihn zu besänftigen.
    »Vor uns?« Bull richtete sich auf, strich über die Wunde an seiner Wange, die er sich beim Absturz zugezogen hatte. Eine zweite verlief von der linken Augenbraue schräg über die Stirn. Wahrscheinlich würden Narben bleiben, unauslöschliche Erinnerungen an diesen bitteren Tag. »Das ist nicht dein Ernst. Was ist an uns zu fürchten?«
    Bull zeigte an sich hinunter. Er trug einen arkonidischen Kampfanzug – oder besser das, was von ihm geblieben war: Das Material war rußverschmiert, stellenweise angeschmort. Der Energievorrat des Anzugs war erschöpft. Geblieben war eine bloße Hülle. Aber immerhin mit dicken Sohlen, die beim Durchkämmen des Trümmerfelds nützlich waren. Ab und an gab es noch Glutnester.
    »Das ist mein voller Ernst«, sagte Rhodan. »Die Soldaten haben Angst. Vor uns. Vor ihren Offizieren ...«
    »... und die Offiziere haben wiederum Angst vor den Offizieren über ihnen«, nahm Bull die Vorlage auf. »Die vor ihren und so weiter und so fort. Und alle sagen, sie haben ihre Befehle, nicht?« Er prustete. »In was für einer kaputten Welt leben wir eigentlich?«
    In der, die wir uns machen!, wollte Rhodan antworten, aber Conrad Deringhouse kam ihm zuvor. »Reg!«, rief er. »Das hier musst du dir ansehen!« Der schlaksige Astronaut ging am linken Ende der Kette, die sie gebildet hatten. Mit einer langen Stange stocherte er in einem mannshohen Trümmerhaufen.
    »Ich komme!« Bull stapfte los. Reginald war ihr »Experte« in arkonidischer Technologie. Er hatte von dem Moment an, als die STARDUST auf dem ausgetrockneten Goshun-Salzsee niedergegangen war, damit begonnen, mit den Gerätschaften der Fremden herumzuspielen. Jetzt war er der Einäugige unter Blinden. Ein Einäugiger, schätzte Rhodan,
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