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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)
Autoren: Michael Marcus Thurner
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habe.«
    »Die Befragungen haben also bislang keine brauchbaren Resultate gebracht?«
    »Nein.« Clifford Monterny log, ohne mit der Wimper zu zucken. Das Wissen um einen Planeten, der die Unsterblichkeit versprach, würde niemals aus dem inneren Kreis seiner Vertrauten nach außen getragen werden.
    »Was ist mit den Fluganzügen, mit denen Crest nach Äthiopien geflogen ist? Sind sie gefunden worden?«
    »Nein.« Eine zweite Lüge. Auch sie ging ihm leicht von den Lippen.
    Stanley Drummond lehnte sich zurück und starrte sinnend gegen die Decke. »Stell dir vor, wir könnten diese Dinger großmaßstäblich nachbauen. Oder das Prinzip der Energieschirme, wie es dieser Verräter in der Gobi nutzt. Unsere Städte wären selbst gegen Atomschläge geschützt, wir wären unbesiegbar! Wir könnten der Erde Freiheit und Frieden bringen ...«
    Drummond war auf eine verquere Art und Weise ein Narr. Der politische Hardliner glaubte allen Ernstes, dass mehr als 200 Nationen weltweit auf eine politische Vorherrschaft made in USA erpicht waren.
    Der Präsident verlor seinen träumerischen Gesichtsausdruck. Er musterte Monterny. »Ich brauche Resultate, so rasch wie möglich. Du hast einen letzten Versuch, Crest zu knacken. Dann gehört er mir. Hast du verstanden, was ich damit meine?«
    »Ja.« Er verstand. Dieser alberne Kerl, der meinte, die Welt regieren zu müssen, wollte ihm die Chance auf die Unsterblichkeit nehmen. Der Gedanke war schier unerträglich. »Ich sehe, was ich tun kann«, sagte er und stand auf.
    »Gut. Wir verstehen uns. Wie immer.« Drummond reichte ihm kurz die Hand, verabschiedete sich mit gemurmelten Floskeln und aktivierte dann per Fingerdruck ein weiteres Display, das eine Direktverbindung nach Moskau schaltete. »Lieber Kostadin«, rief er überschwänglich, »es ist schön, wieder mal mit Ihnen zu plaudern ...«
    Clifford Monterny verließ das Zimmer.

14.
    Auf dem Feldherrnhügel
    10. Juli 2036
     
    Bai Jun spürte, dass der Sieg nahe war. Alles sprach dafür, dass die Kapitulation Perry Rhodans nicht mehr lange auf sich warten ließ.
    Die STARDUST war nur noch ein rauchender Trümmerhaufen, die darin vermutete arkonidische Technik wohl unwiederbringlich verloren.
    Crest, so hatte der General mittlerweile über die üblichen Kanäle erfahren, befand sich nicht mehr unter dem Schirm. Er war in den Händen der Amerikaner.
    Er nahm das Fernglas zur Hand. Es bot ihm bloß einen verschwommenen Blick auf das Innere der Energiekuppel. Die Konturen von Gebäuden ließen sich erkennen. Manche wirkten grazil und filigran, andere waren wuchtig und dennoch von einer exotischen Schönheit.
    Bai Jun hätte nur allzu gerne einen Spaziergang durch diese Stadt der Zukunft gemacht.
    Die Lage außerhalb des Schirms spitzte sich wie geplant zu. Seit zwei Tagen wurden die Wartenden nicht mehr von der chinesischen Armee versorgt. Die Rhodan-Anhänger wurden unruhig. Sie hatten Durst und Hunger und kratzige Hälse. Über kurz oder lang würden diesen Leuten die Nerven durchgehen. Streitereien waren bereits an der Tagesordnung, ohne dass das Regulativ der Volksarmee eingriff. Zumal Bai Juns Drohung im Raum stand, die Zivilisten mit Waffengewalt von hier zu vertreiben.
    Rhodan würde gewiss nicht lange zusehen können. Er würde es nicht erlauben, dass man seinetwegen litt, stritt und starb. Er war ein schrecklicher Idealist, Weltverbesserer und Narr.
    In zwei, drei Tagen würde Bai Jun die Kapitulationswünsche des Amerikaners entgegennehmen und ihn in einem Triumphmarsch, der medial nach allen Mitteln der Kunst ausgeschlachtet werden würde, nach Beijing bringen. Dort wartete ein Prozess auf den Amerikaner, der über weitaus mehr als sein persönliches Schicksal entschied.
    Wenn niemand die Nerven verlor und die Atomsprengköpfe in ihren geheimen unterirdischen Silos verblieben, würde China gestärkt aus dieser Krise hervorgehen, keine Frage.
    China würde siegen. Die Menschheit verlieren.
    Bai Jun schüttelte traurig den Kopf.

15.
    Das Verlassen des Kreises
    4. Juli 2036
     
    John Marshall ließ los. Er schreckte zurück vor all den anderen Gedanken und Empfindungen, die er miterlebt und wie seine eigenen gespürt hatte.
    Er meinte, erbrechen zu müssen. Er hatte Dinge gesehen, so schrecklich und so abscheulich, dass er sie bis an sein Lebensende niemals mehr wieder vergessen würde. Sid hatte sich buchstäblich vor ihnen allen ausgekotzt.
    Doch das war nur ein Teil dessen, was sie alle während der letzten Stunden –
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