Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
befinden?«
    »Nein. Die Stadt heißt Kerh-Onf. Sie ist die Hauptstadt von Topsid. Khir-Teyal ist ein Getto im Osten der Stadt. Aber all das wird dir Bismall-Kehn sicher besser vermitteln als ich. Ich nehme an, du wirst mit ihm eine Mahlzeit einnehmen.«
    »Das wäre sehr in meinem Sinne«, sagte Manoli. Er hatte wirklich einen Riesenhunger. Er hoffte, dass die einheimischen Speisen für den menschlichen Organismus verträglich waren.
    Andererseits schien sich Topsid nicht so sehr von der Erde zu unterscheiden, wie man es hätte denken mögen. Die Luft war warm und schmeckte eigenartig würzig, war aber für Menschen problemlos atembar, ansonsten wäre er ja schon längst erstickt. Und auch seine Umgebung sah nicht ganz und gar fremdartig aus, dass es ihm einen furchtbaren Kulturschock verpasst hätte – sah man von der sprechenden, aufrecht gehenden und bemerkenswert anziehenden Echse ab, die ihm Gesellschaft leistete. Insofern nahm Manoli an, dass er auch mit dem hiesigen Nahrungsangebot wenig Gefahr lief, sich unmittelbar umzubringen.
    »Komm!«, sagte Khatleen-Tarr und klopfte auffordernd mit dem Schwanzende auf das Laken. »Geh in den Waschraum und mach dich frisch. Es gibt dort einen Wasserspender und Laken zum Abtrocknen. Wenn du etwas trinken möchtest, steht dort auch eine Karaffe mit Beerenwein. Keine Angst. Er ist sehr leicht. Er wird dich nicht berauschen.«
    Manoli nickte ihr zu. »Danke!« Ächzend erhob er sich und kletterte ungelenk über den Rand des Bettes. Dann sah er an sich hinab. »Ach, sag mal. Ihr habt nicht zufällig ein wenig Kleidung für mich? Ich möchte ungern in diesem Aufzug durchs Haus laufen und vor Bismall-Kehn treten. Es mag dir nicht klar sein, aber das, was ich hier trage, ist ... nun ja ... Unterwäsche. Und dazu eher zweckmäßige als schöne.« Und vermutlich welche, die ich schon seit Tagen trage , fügte er in Gedanken hinzu.
    Ganz sicher konnte er sich nicht sein. Die Leute, die ihm den arkonidischen Kampfanzug, den Überlebenstornister und seinen Overall weggenommen hatten, waren offenbar auch von seiner Armbanduhr sehr angetan gewesen. Manoli hatte keine Ahnung, wie lange er schon auf Topsid weilte. Er würde sich dringend irgendeine Art von Zeitmesser beschaffen müssen. Daraus ließ sich dann vielleicht eine zumindest grobe Umrechnung auf irdische Zeitmaße bewerkstelligen.
    »Natürlich«, sagte Khatleen-Tarr, die sich im Bett aufgerichtet hatte. »Ich besorge dir Kleidung und Schuhe von einem der Hausdiener.« Mit einer eleganten Bewegung glitt sie über den Rand, baute sich vor ihm auf und nahm dann mit schnellem Blick Maß. Die Art, wie sie Manoli taxierte, erinnerte ihn eher an einen Polizisten oder Offizier, nicht an »ein leichtes Mädchen«, das von der Straße direkt in das Abhängigkeitsverhältnis eines Bordellbetriebs geraten war.
    Du denkst schon wieder in irdischen Maßstäben , schalt sich Manoli. Und selbst auf der Erde erwartete man von den Begleiterinnen eines gehobenen Eskortservice nicht nur eine gute Kinderstube, sondern auch ein gehobenes Bildungsniveau.
    Die Topsiderin neigte zufrieden den Kopf. »Ich bin gleich wieder da«, verkündete sie, bevor sie aus dem Raum verschwand.
    Manoli trat unterdessen durch den Perlenvorhang und fand dahinter eine geräumige Dusche vor. Topsider zogen es offenbar vor, viel Platz zu haben. Vermutlich hing das mit ihrer Vorliebe für raumökonomisch unpraktische Rundstrukturen zusammen und mit dem Umstand, dass sie einen recht sperrigen, fleischigen Schwanz hinter sich hertrugen.
    Der warme Wasserstrahl aus der Duschbrause war eine wahre Wohltat für seinen geschundenen Körper. Von dem bimssteinartigen Scheuerschwamm hielt er sich allerdings fern.
    Nach dem Duschen überprüfte er sich auf Verletzungen. Dabei stellte er fest, dass er nicht nur zahlreiche blaue Flecke und eine kapitale Beule am Hinterkopf aufwies, sondern auch Spuren von Verbrennungen, wund gescheuerte Hand- und Fußgelenke sowie feine Einstichwunden an den Armen, die auf das Verabreichen von Spritzen hindeuten mochten. Was immer genau mit ihm geschehen war – er hatte keine angenehme Zeit hinter sich.
    Es sieht so aus, als wäre ich gefoltert worden , dachte er. Ich muss mitten in eine Regierungsanlage der Topsider spaziert sein, als ich aus dem Transmitter trat. Er fragte sich, wie er daraus wohl entkommen war. Und wie viele Geheimnisse über Terra und die Geschehnisse dort er wohl ausgeplaudert hatte. Hoffentlich ist nicht in diesem Augenblick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher