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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell
Autoren: Wim Vandemaan
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nahm. Hatte sie an jemandes Tür geklopft? Hatte die Positronik sie informiert?
    Endlich setzte sie sich neben ihn, knapp eine Schulterbreit entfernt. Trotzdem spürte er die Wärme ihres Körpers oder meinte es jedenfalls.
    Thora richtete einen forschenden Blick auf den Boden. Er war mit Geröll bedeckt, mit faustgroßen, auch kleineren Steinen, die fest im Erdreich eingegraben schienen. Sie setzte ihren Fuß auf einen dieser Steine, tastete ihn mit dem Fuß ab und versuchte, ihn aus der Versenkung zu lösen. Er lockerte seine Verbindung zum Untergrund ein wenig. Sie sagte, während sie mit dem Stein beschäftigt blieb: »Die Positronik informierte mich, dass Sie noch in der Zentrale waren.«
    Er nickte.
    »Sie haben, laut Protokoll der Positronik, mit den Instrumenten, die noch arbeiten, versucht, die Flottenbewegungen der Topsider zu beobachten und ihre Strategie zu rekonstruieren.«
    »So weit wie möglich. Es ist übrigens erstaunlich gut möglich, wenn man weiß, dass die TOSOMA X eine Maschine ist, die über zehntausend Jahre alt ist.«
    »Verglichen mit der Lebensdauer menschengemachter Maschinen, meinen Sie.«
    »Hm«, machte er und überlegte, ob er auf diese kleine Boshaftigkeit eingehen wollte. Er wollte. »Will ich nicht sagen. Sehr lange bauen wir noch gar keine Maschinen. Und dennoch gibt es schon welche – Dampflokomotiven zum Beispiel –, die seit Jahrhunderten auf den Schienen unterwegs sind.«
    »Im alltäglichen Einsatz?«
    »An den Tagen der Dampflokomotive .«
    »Sicher ein Festtag in Ihrer Heimat?«
    Rhodan lachte leise. »Etwas in der Art.«
    Er spürte, wie sie ihm das Gesicht zuwendete und ihn musterte. »Es muss merkwürdig für Sie sein, dieses Dasein als Pionier«, überlegte Thora laut. »Sie waren der erste Mensch Ihres Planeten, der schneller als das Licht geflogen ist. Sie sind als erster Mensch in ein anderes Sonnensystem vorgedrungen. Sie sitzen als erster Mensch an den Gestaden eines Ozeans von Lannol.«
    Aus der glatten Ebene des namenlosen Meeres stieg, als wäre es Thoras Ruf gefolgt, ein riesenhaftes Lebewesen. Es ähnelte mit seinem milchigen, glockenförmigen Leib einer irdischen Qualle. Das Geschöpf stieg wie ein Freiluftballon hoch in die Luft. Die Menge des an seinem Leib herabrauschenden Wassers zeigte, wie gigantisch das Tier sein musste: zehn Meter im Durchmesser, vielleicht mehr.
    Als sich das Tier genau vor die Wega schob, leuchtete es förmlich auf. Nebelhaft wurden einige innere Organe sichtbar.
    Das Wesen mochte hundert Meter gestiegen sein, da begann es, seine Quallenform allmählich zu verlieren. Es verwandelte sich in einen mattgläsernen Rochen, einen einzelnen Flügel, der lautlos durch die Luft glitt, einige elegante Runden zog und dabei dem Festland näher kam.
    Rhodan vernahm das leise Sirren in der Luft. Bald drehte das Tier wieder ab, ließ sich steil in die Tiefe stürzen und tauchte ins Wasser zurück, mit einer solchen Geschmeidigkeit, dass kein Tropfen aufspritzte.
    Und auch das habe ich wohl als erster Mensch gesehen , dachte er. »Der erste Mensch? Was heißt schon der erste «, fragte er. »Wie ich in den letzten Tagen gleich mehrfach gelernt habe, sind ja Ihre Artgenossen bereits überall gewesen.«
    »Lehrreiche Tage für Sie«, sagte sie. »Auch für mich.«
    Sie sprachen eine Weile über ihre Erlebnisse seit dem Absturz der GOOD HOPE. Rhodan erzählte von Rofus, dem Wüstenfort; Thora berichtete über das Gefangenenlager, über den eigenartigen Topsider Trker-Hon und dessen Neugier in Sachen Regent.
    »Siehe da«, sagte Rhodan. »Da haben dieser Topsider und ich ein gemeinsames Interesse. Vielleicht besuchen er und ich den Regenten einmal.«
    Thora wehrte ab. »Sie wissen nicht, wovon Sie reden.«
    »Diesen Eindruck hatten Sie bei Kerlon nicht?«
    »Immerhin haben Sie Antworten erhalten auf einige offene Fragen Ihrer Geschichte«, sagte Thora spitz.
    »Die mit der Geschichte Ihres einst so schlagfertigen Imperiums enger verknüpft ist, als wir ahnten«, gab er ebenso spitz zurück. »Ich bin mir übrigens nicht sicher, ob Kerlons Bericht reicher an Antworten war als an Fragen.«
    »Es bleiben immer Fragen«, sagte Thora.
    »Viele Fragen«, stimmte Rhodan zu. »Von manchen weiß ich nicht einmal, ob und wann ich sie stellen soll.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel die Frage, warum eine Arkonidin es so einrichtet, dass sie nicht nur einmal, sondern zweimal allein bei dem Transmitter sein kann, der im Kern der Bastion steht. Oder dachten Sie,
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