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Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter

Titel: Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Der Vizeadmiral deutet auf eine etwas abseits stehende

Sitzgelegenheit.
    Ich nehme die Einladung an. Stuart hat darauf geachtet, dass ich schräg versetzt hinter den

übrigen Versammelten Platz finde und keine scheelen Blicke zu befürchten habe.
    »Es macht sich bezahlt, dass wir bei unseren Orientierungsmanövern im Normalraum Sonden

hinterlassen haben«, sagt Stuart ohne weitere Umschweife. »Vier weitere Schiffe unseres kleinen

Verbandes sind mittlerweile eingetroffen; wir erwarten den Rest während der folgenden sechs

Stunden.«
    »Ist etwas über mögliche Havarien bekannt?« Ana Leshkov, die Bordärztin, kritzelt Figuren auf

ein Daten-Pad.
    »Bislang nicht. Ein ARTEMIS-Kreuzer musste von zwei Schiffen derselben Leistungsklasse für

eine Weile in Schlepptau genommen werden, ist aber nach Austausch einiger beschädigter Aggregate

mittlerweile wieder in der Lage, selbstständig zu manövrieren. Die Informationen fließen zäh, wie

ihr euch vorstellen könnt, und ich habe keine hundertprozentig verlässlichen Nachrichten. Mit ein

wenig gutem Wind werden es alle Einheiten bis hierher schaffen, also auch die fünf

Perlkugelraumer der Elfahder.«
    Großes, erleichtertes Aufatmen.
    Ich hingegen halte die Luft an. Die Frauen und Männer setzen mit ihrem Atem Unmengen an

Bakterien und Keimen frei. Ich habe insbesondere die Ertruserin im Verdacht, eine regelrechte

Virenschleuder zu sein. Die Luftaufbereitungsfilter der KATARAKT laufen ohnedies auf

Höchsttouren. Ich blicke zur Seite, starre die Wand an und versuche, möglichst flach zu atmen.

Die Tablette - wann endlich setzt ihre Wirkung ein?
    »Ich möchte rekapitulieren, warum wir hier sind und welche Ziele wir vor Augen haben. Wir alle

müssen uns der Bedeutung unserer Mission bewusst sein. Ich erwarte von euch allen ... «
    Ich kann fühlen, dass mich Lexas Blicke streifen.
    »... dass ihr euch eurer Verantwortung bewusst seid.«
    Er faselt. Diese Informationen mögen für seine Domestiken wichtig sein, aber nicht für mich.

Ich weiß ohnedies, was ich zu tun habe. Hat mich der Vizeadmiral allen Ernstes deshalb hierher befohlen?
    »Das Jahr 1463 NGZ, das hundertsiebzehnte seit Besiedlung des Stardust-Systems, ist ein

trauriges.«
    Ich wende mich Lexa zu. Seine blauen Augen glänzen feucht. Seltsam.
    »Unser heimatliches Sonnensystem wurde von einem unbegreiflichen Geisteswesen namens

VATROX-VAMU nach dem kurzfristigen Zusammenbruch des Sextadimschleiers angegriffen und mit hoher

Wahrscheinlichkeit in Besitz genommen. Unzählige Menschen befinden sich in Geiselhaft eines

Geschöpfs, über dessen Ziele wir so gut wie nichts wissen.«
    Und damit war eine Rückkehr nach Stardust City vorerst unmöglich. Der Gedanke, dass Angehörige

der Hilfsflotte von VATROX-VAMU meine Wohnhöhle okkupiert hatten, sich in ihr breitmachten, sich

auf mein Sofa fläzten und in meine Datenwelten vordrangen, erzeugte Brechreiz in mir.
    »Wir wissen, dass es Verteidigungsminister Legrange und seinem Team gelungen ist, via

Käfigtransmitter zur Weltraumstation SOLAR SYSTEM vorzudringen. Danach ist der Kontakt

abgerissen. Wir haben keinerlei Ahnung, wie es ihm und dem Einsatzkommando Infiltration seitdem ergangen ist.«
    Sean Legrange. Ich weiß über den Kerl, was man wissen muss, wenn man sich oberflächlich

mit Politik beschäftigt. Ich habe ihn niemals zu Gesicht bekommen. In 3-D-Holobildern wirkt er

unsympathisch, in seinem Auftreten hochnäsig. Er hat dieses typische Imponiergehabe, das allen

Kommissköpfen gemein ist. Und er wirkt auf eine ganz besondere Art distanziert, die mir

unheimlich ist.
    »Wir haben eine Konsolidierung der vielen Flottenteile bewirkt, die sich außerhalb des

Sextadimschleiers befanden. Wir haben so viele Raumer wie möglich gesammelt und zum

First-Found-System umgeleitet, 46,5 Lichtjahre von Stardust entfernt. Eine Sisyphusarbeit

angesichts des hyperdimensionalen Chaos rings um unsere Heimat. Wir können stolz darauf sein,

dass die Verluste an Schiffseinheiten gering blieben und wir zumindest im nahen Umfeld von First

Found halbwegs sichere Reisekorridore einrichten konnten.«
    Die ihr allesamt mir verdankt! Ich habe Wochen damit verbracht, die verfügbaren Daten

hochzurechnen und die stabilsten Bereiche rings um den Flottenstützpunkt auszufiltern. In

spätestens drei Monaten werde ich nachjustieren müssen. Ich kann mir das Grinsen nicht

verkneifen. Wie vom Honig berauschte Bienen seid
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