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Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee

Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee

Titel: Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sie, den Raum zu verlassen.
    Die Ordonnanzen traten ab und ließen ihn allein. Allein mit seinen Gedanken, die sich mit den

Worten Flucht und Angst beschäftigten.
    *
    Hibernation-3 nahm im Gefüge der acht Geburtswelten der Vatrox eine Außenseiterrolle ein. So

lag die Feste des Frequenzmittlers am Südpol und war seit Beginn der vierten Hyperdepression

verwaist. Niemand kümmerte sich um diesen Bau, dessen technische Möglichkeiten Anlass zu

vielerlei Spekulationen gaben.
    Auch die städtischen Zweckbauten auf Hibernation-3 standen ganz im Gegensatz zu jenen der

anderen Hibernationswelten. Sie lagen fast ausschließlich auf der Planetenoberfläche. Aus dem

Weltraum gut sichtbar, zeigten sie sich wie die Stacheln einer Frucht.
    Die Zentrials waren eine weitere Besonderheit dieser Geburtswelt. Nirgendwo sonst wurde auf

die innere Findung der Vatrox so viel Wert gelegt wie auf Hibernation-3. Wiedergeborene sollten

sich in bisweilen wochenlanger Meditation ohne Nahrung ihres Selbst bewusst werden - und dadurch

begreifen, wofür VATROX-CUUR und VATROX-DAAG standen. Aus den Zentrials, so sagte man nicht ohne

Stolz, waren einige der fähigsten Frequenzfolger und Frequenzmittler hervorgegangen.
    Mit ein Grund für all die Besonderheiten auf und um Hibernation-3 war Kota-53, der

Facettennebel. Diese Sternengeburtszone, in der mitunter heftige Hyperstürme tobten, stellte

einen sicheren Hafen für die Angehörigen der Frequenz-Monarchie dar.
    Die unausgereifte Raumfahrttechnik, der sich die Völker Hathorjans bediente, schloss ein

Vordringen ins Innere des Facettennebels so gut wie aus.
    Ausgeklügelte Wachsysteme und stark bewaffnete Weltraumforts, die seit einigen Ewigkeiten im

Orbit von Hibernation-3 kreisten und regelmäßiger Wartung unterzogen wurden, sorgten für

zusätzliche Sicherheit. Kein Vatrox glaubte den Planeten in Gefahr.
    Ausgenommen ich!, machte sich Vastrear bewusst. Ich habe den Einfallsreichtum und

die Durchschlagskraft dieser Milchstraßenbewohner kennengelernt. Ich ahne, wozu sie in der Lage

sind. Und ich kenne den Anführer der rebellischen Gaids, diesen Cerdo Perisa. Ich habe mich

ausführlich mit seinen Klonen beschäftigt. Ein ganz besonderes Feuer brennt in ihrem genetischen

Vater. Er und seinesgleichen stemmen sich mit all ihrer Willenskraft gegen die Segnungen der

Frequenz-Monarchie.
    Er suchte das Gespräch mit Schiffskommandeuren, Festungskommandanten, Befehlshabern der

Wachforts, Darturka-Ausbildern, Zuchtmeistern der Kriegsordonnanzen; ja, selbst mit Vatrox, die

eben erst das Zentrial hinter sich gelassen hatten, bemühte er sich, in Kontakt zu treten.
    Niemand interessierte sich für ihn, den Verlierer von FATICO. Er war stigmatisiert, man ging

ihm tunlichst aus dem Weg. Andere Vatrox speisten ihn mit unverbindlichen Aussagen ab. Das Urteil

über ihn war längst gefällt. VATROX- CUUR würde gewiss kein Erbarmen kennen; und bis sich die

Wesenheit um ihn kümmerte, duldete man ihn auf Hibernation-3.
    »Ich verlange, einen Termin bei Ajezat zu bekommen!«, forderte er den ranghöchsten Okrivar der

Zentralen Adjutanz auf. »Der Befehlshaber der Schutzflotte wird sich gefälligst die Zeit nehmen,

um sich meine Bedenken anzuhören!«
    »Ich bedaure.« Der Okrivar wiegte seinen Oberkörper hin und her. »Ajezat ist derzeit nicht

bereit, dich zu empfangen. Er bietet dir einen Gesprächstermin in zwanzig Tagen an ... «
    »In zwanzig Tagen?!«, brüllte Vastrear. »Bis dahin kann alles zu spät sein! Besorg mir

diesen Termin, oder ich lasse dich hinrichten.«
    »Mein Tod würde dir nichts nützen«, sagte der Okrivar nüchtern. »Weder ich noch mein

Nachfolger können dir in irgendeiner Weise weiterhelfen. Wir haben unsere Anweisungen.«
    Hinter den feinsten Nebelschwaden, die sein narbiges Gesicht umspielten, sah er die

unverkennbaren Anzeichen von Nervosität.
    Vastrear war Frequenzfolger. Er hatte es weit gebracht, hatte über eine der wichtigsten

militärischen Komponenten im Abwehrkampf gegen VATROX-VAMU verfügt. Und nun wurde er von einem

minderwertigen Geschöpf abgekanzelt, ohne etwas dagegen unternehmen zu können? - So steil sein

Aufstieg vor sich gegangen war, so tief drohte sein Fall zu werden.
    Er wandte sich ab und verließ den Empfangsraum. Ging vorbei an Vatrox, deren Pigasoshaar bloß

wenige Zentimeter lang war. Ihre Körperhaltung drückte Missbilligung und Verachtung aus.

Wahrscheinlich tuschelten sie hinter
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