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Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Titel: Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme
Autoren: Marc A. Herren
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Konzepts lagen zahllose weiße Kristalle auf dem Boden. Die größten

vom Umfang eines Kinderkopfes, die kleinsten winzige glitzernde Staubkörnchen. Zusammengesetzt

ergäben sie das Wesen namens Clun'stal. Nun lag der Esnur zersplittert da, ein dreidimensionales

Puzzle, das nur sich selbst zusammenfügen konnte.
    Dann verschwand der Schmerz. Abrupt, beinahe brutal, als wäre in Rhodans Gehirn ein Schalter

umgelegt worden, der alle Muskeln schlagartig entspannen ließ. Verhärtete, überanstrengte

Muskelstränge lockerten und erholten sich in Sekundenbruchteilen.
    Rhodan fühlte sich leicht und entspannt, fast so, als wäre er gestorben und würde die

körperliche Existenz hinter sich lassen.
    Wieder hörte er das hohe Sirren. Diesmal war er fast sicher, darin die Stimme eines Kindes zu

erkennen.
    »SERUN!« Seine eigene Stimme klang weit entfernt, beinahe ätherisch. »Verbindung zu Captain

Curi Fecen!«
    »Die Anzugpositronik meldet den Captain als bewusstlos und in Behandlung durch die

Medoeinheit.«
    »Wie viele Soldaten werden von ihren Anzügen als einsatzbereit gemeldet?«
    »Keine.«
    Rhodan löste die Sicherheitsgurte des Pilotensessels. Sein SERUN und der Zellaktivator hatten

ganze Arbeit geleistet. Der Terraner kam sich befreit, förmlich beschwingt vor.
    Er erhob sich, machte ein paar Schritte. Im Headup-Display fand er die Bestätigung, dass die

Schwerkraft exakt ein Gravo betrug - er fühlte sich mindestens zwanzig Kilo leichter.
    Der Terraner gab seiner Anzugpositronik den Befehl, sich mit Lloyd/ Tschubais Gegenstück zu

verbinden.
    Die Werte des Konzepts schienen allesamt in Ordnung zu sein. Rhodan fand keinen Grund zur

Beunruhigung.
    Erneut rief er Mikru. Die holografische Projektion der Schiffsintelligenz ließ nach wie vor

auf sich warten.
    Rhodan fühlte sich hilflos. Nacheinander betätigte er mehrere Instrumente, versuchte es mit

verbalen Befehlen - erfolglos. Nicht einmal eine Anzeige veränderte sich.
    Er seufzte. Das Gefühl der Leichtigkeit verlor sich nicht. Rhodan empfand es als unangemessen

in Anbetracht der Situation.
    Der Terraner wandte sich den Bildschirmen und Anzeigen zu. Taster und Orter lieferten keine

Daten, die Displays blieben stumpf und leer.
    Die Holoprojektion an der Wand, die ein Fenster darstellte, schien irgendwann während der

gewaltsamen Transition eingefroren zu sein.
    Sie zeigte mehrheitlich undeutliches Grau vor einem Vorhang aus Schwärze.
    Die Psi-Materie!, dachte Rhodan. Sie ist mit uns transitiert.
    Vor seinem inneren Auge sah er noch einmal, wie sich die Haube der Sonde in Nichts auflöste.

Die graue Kugel, die darunter wie ein Ausstellungsstück geruht hatte, verlor ihre Form, wurde zu

diffusem grauem Nebel, der sich in alle Richtungen ausbreitete. Ein dünner Faden, eine Art

Nabelschnur, verband den wabernden Schwaden mit der Sonde, die sich auf MIKRU-JON zubewegte.

Unaufhaltsam. Der partiell verstärkte Schutzschirm hatte sie nicht einmal bremsen können.
    Die Sonde hatte direkt an der Außenhülle des Obelisken angedockt, während die Psi-Materie sich

in perfekter Kugelform um MIKRU-JON verteilte.
    Kurze Zeit später erfolgte die Zwangstransition.
    Rhodan blickte auf die Zeitanzeige des SERUNS. Er hatte fast fünf Minuten verloren - falls die

Angabe korrekt war.
    Es gelang ihm, die Darstellung des Holofensters zu verschieben. Die Sonde war immer noch da.

Die hauchdünne Nabelschnur verband sie mit der grauen Wolkenschale, die das Schiff umgab.
    Ein Schirm aus Psi-Materie, dachte Rhodan. Bei ES ...
    Er zog den B-Controller heraus, den er von der Superintelligenz erhalten hatte. Das Gerät

erwies sich nach wie vor als unbrauchbar. Es lieferte weder Informationen zu ihrem aktuellen

Standort, noch konnte der Terraner damit auf die bereits programmierte Psi-Materie zugreifen.
    Rhodan bemerkte, wie sich seine Nackenhärchen aufstellten. Langsam drehte er sich um.
    Zwischen ihm und dem Pilotensitz flimmerte die Luft, als würde sie an dieser Stelle stark

erhitzt.
    Die Umrisse einer Frau schälten sich aus dem Geflimmer.
    »Mikru«, flüsterte Rhodan.
    Die schlanke Gestalt des Avatars fügte sich langsam zusammen.
    Zu langsam.
    Mikru hatte ganz offensichtlich Mühe, den Avatarkörper aufzubauen. Rhodan fragte sich einmal

mehr, wie eng die Verbindung zwischen Mikru und MIKRU-JON war. Vermochte sich der Körper nicht

aufzubauen, weil das Schiff Beschädigungen erlitten hatte? Oder waren es wieder einmal die

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