Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Titel: Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
eine

Raumstation?«
    »Die Signaturen deuten auf eher kleinere Objekte. Noch arbeiten die Systeme an der

Interpretation. Selbstverständlich könnte auch eine Station oder eine Raumsonde Muster

ausstrahlen, die auf Schirmfelder und Antriebssysteme hindeuten.«
    Rhodan überlegte. Sollte er Mikru fragen, ob sie diesen seltsamen Singsang ebenfalls wahrnahm?

Er entschied sich dagegen. Es fühlte sich falsch an.
    »Dann gehen wir vorerst davon aus, dass es sich um mindestens ein Raumschiff handelt, das

durch die Psi-Materie angelockt worden ist.«
    Psi-Materie.
    Der geheimnisvolle und schwer zu bändigende Stoff barg ein geradezu unglaubliches

Energiepotenzial.
    Bereits die Psi-Materie, die derzeit MIKRU-JON umgab, könnte die Energieversorgung eines

gesamten Sonnensystems über Jahrtausende gewährleisten. Von den anderen Anwendungsmöglichkeiten -

inklusive der militärischen Durchschlagskraft - einmal abgesehen.
    Rhodans SERUN meldete sich mit einer positiven Nachricht. Die ersten Raumlandesoldaten hatten

das Bewusstsein wiedererlangt. Die Medoeinheiten ihrer Anzüge gaben die Gesundheitswerte

durch.
    Der Terraner kniff kurz die Augen zusammen, als er die Namen dieser Soldaten las. Einigen von

ihnen war er bereits begegnet - aber in diesem Augenblick kam er nicht darauf, welche

Gemeinsamkeit sie verband.
    Ratlos sah sich Rhodan um.
    Was konnte er tun? Solange die Systeme von MIKRU-JON hochgefahren wurden, blieb das Ausrichten

der Außenkameras die einzige Einflussnahme, die er hatte.
    Und draußen wartete eine unbekannte Anzahl Schiffe und ihre Besatzungen mit unbekannten

Motiven auf einen unbekannten Zeitpunkt.
    Rhodan wandte sich wieder dem Konzept Lloyd/Tschubai zu. Durch die Kraftverstärkung und

Hebeunterstützung des SERUNS wuchtete er den Körper hoch und legte ihn auf den zweiten

Sessel.
    Er ließ den Helm in die Halskrause fahren und kontrollierte Puls, Atemfrequenz und Temperatur.

Der Terraner zweifelte nicht im Geringsten an der medizinischen Betreuung der Medoeinheit. Er tat

es mehr, um das Gefühl der Hilflosigkeit zu vertreiben, das ihn durchdrang.
    Kalter Schweiß stand auf der Stirn des Konzeptkörpers. Puls und Atemfrequenz erschienen normal

- wie von der Medoeinheit angegeben.
    »Wir müssen ...«, begann er.
    Dann ging ein heftiger Ruck durch MIKRU-JON.
    Rhodan fuhr herum. »Was war das?«
    Mikru sah ihn mit einem unbestimmbaren Ausdruck an. »Fesselfelder«, sagte sie langsam. »Jemand

hat uns eingefangen.«
    »Uns - oder die Psi-Materie«, gab Rhodan ruhig zurück.
     

3.
    Im Schlepptau
     
    »Wie steht es um die Reparaturen?« Rhodans Stimme klang drängender, als er es beabsichtigt

hatte. »Wann kann ich wieder auf sämtliche Schiffssysteme zugreifen - oder zumindest die

wichtigsten?«
    Mikru schenkte ihm ein hilfloses Lächeln. Sie brauchte ihm nicht zu antworten, Rhodan wusste,

dass sie tat, was in ihrer Macht stand.
    Die Situation war nur so ...
    Rhodan schloss die Augen. Das sonderbare Gefühl, das ihn seit der Nottransition begleitete,

verunsicherte ihn.
    Da regte sich irgendetwas in ihm, das er nicht genau bestimmen konnte. Es fühlte sich

auf eine eigentümliche Art ... privat und intim an. Ob die ferne Kinderstimme damit zu tun

hatte?
    Wann hatte er sich zuletzt an der Stimme eines Kindes erfreut? Oder treffender gesagt: Wann

hatte er sich zuletzt nach der Stimme eines Kindes gesehnt?
    Rhodan schüttelte den Kopf, verjagte den schmerzhaften Gedanken.
    »Die geheimnisvollen Nachbarn haben unsere Ankunft erwartet«, stellte er fest. »Das ist die

wahrscheinlichste Möglichkeit.«
    Ein Stöhnen ließ ihn herumfahren.
    Lloyd/Tschubai regte sich. Die Augenlieder des Konzepts zuckten. Der Adamsapfel bewegte sich

mühsam auf und ab.
    Gleichzeitig sah Rhodan, wie in die weißen Kristallsplitter Bewegung kam. Zitternd richteten

sie sich aus. Suchten die Vereinigung. Noch fehlte ihnen die Kraft, vielleicht die

Entschlossenheit.
    »Schau!«, sagte Mikru.
    Die Holobildschirme erwachten. Die Reparaturroutinen an den optischen Systemen schienen weit

genug fortgeschritten zu sein, um die Holosphären wieder mit Daten beliefern zu können.
    Rhodan nahm auf dem Sessel des Piloten Platz, schloss die Augen und entspannte sich.
    Nichts.
    Er erhielt nach wie vor keinen mentalen Kontakt zum Schiff. Nur die leise Stimme des Kindes

hörte er.
    Von plötzlicher Ungeduld gepackt, erhob er sich, trat zu Mikru an die Holosphären. Sie zeigten

Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher