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Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen

Titel: Perry Rhodan - 2559 - Splitter des Boesen
Autoren: Marc A. Herren
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der Stadt evakuieren?«
    Der Commo'Dyr verneinte. »DAN schlägt die Zerstörung der Stadt vor.«
    »Alternativen?«
    »Keine«, erwiderte das Kunstwesen. »DAN wertet die Gefahr, die durch den Splitter ausgeht, als

sehr hoch. Da er in der Lage ist, sich sowohl in unbelebten Gegenständen wie auch Kreaturen zu

manifestieren, ist eine Rettung der Stadt oder der Lebewesen ausgeschlossen.«
    »DAN geht aber zumindest davon aus, dass weder ich noch die Proto-Enthoninnen Teile des

Splitters in die LEUCHTKRAFT mitgenommen haben!«
    »Die Geistesmacht hatte sich aus den beiden ... Wesen zurückgezogen.« Der Zwergandroide zeigte

vorwurfsvoll auf Saedelaeres Bauch. »Und du hast den Anzug der Vernichtung verlangt – weshalb

stellst du nun seinen Schutz infrage?«
    Saedelaere seufzte. Schwankend hielt er auf die Holosphäre zu.
    Ino Thalwaaruu hatte von seinem Gegner abgelassen und stürzte sich bereits auf den nächsten

Kontrahenten. Der Hass wütete in ihm und mit ihm.
    Der Maskenträger senkte den Kopf.
    »Dann tut es.«
    »Verstanden, Alraska«, bestätigte Eroin Blitzer.
    Saedelaere wich von der Holosphäre zurück. Er musste sich an dem Terminal abstützen, um nicht

hinzufallen.
    Das Bild zoomte aus der Stadt, fing dann ein erdnussgroßes Teil auf, das aus einer Öffnung der

Kosmokratenwalze ausgespien wurde.
    Es flog auf Connajent zu, die früher den Beinamen »die Prachtvolle« getragen hatte. Das

Ultramarinblau war längst verwaschenem Grau gewichen. VATROX- VAMUS Splitter hatte die Stadt bis

in den letzten Winkel hinein erobert.
    Nun sollte er an ihr ersticken.
    Der Planetoid zerstob in einem hellen Ball aus Feuer.
    Die glühende Wolke breitete sich einen Moment lang aus, um dann rasend schnell in sich

zusammenzustürzen.
    Saedelaere sackte in sich zusammen. Der SERUN fing seinen Fall sofort auf, setzte ihn in einen

Sessel.
    Eroin Blitzer blickte auf. »DAN meldet sich«, sagte er, als ob die Zerstörung der Stadt und

damit der Tod Tausender Lebewesen nie stattgefunden hätte. »Er konnte das Leben der Frau nicht

retten.«
    Alaska Saedelaere, der Mann, dem man oft die Menschlichkeit absprach, weil man in ihm ein

kosmisches Wesen sehen wollte, schwieg.
    Er schwieg lange.
    Dann sagte er: »Bringt mir den Körper der Toten.«
     
    Epilog
     
    Düstere Wolkenbänke verdecken den Himmel über der kahlen, freudlosen Ebene.
    Alaska Saedelaeres Schritte wirbeln kleine Staubwolken auf. In seinen Händen hält er die

Seile, die er an den beiden Antigravschlitten befestigt hatte.
    Auf beiden Seiten gehen schweren Schrittes die Figuren des Wunderlands, das Totengeleit.
    Die langen Ohren des Kaninchens hängen traurig herunter. Der verrückte Hutmacher hat seinen

Zylinder abgenommen. Er knetet dessen Krempe mit seinen langen, bleichen Fingern.
    Auf der anderen Seite der Särge geht der Stuhl. Auf ihm sitzt die rotbraun gestreifte Katze.

Ihr langer Schwanz zuckt, das Grinsen schmerzt.
    Zierliche weiße Mäuse sitzen bei den Köpfen der Toten. Sie schmücken deren glänzendes

schwarzes Haar mit Blumen und Muscheln.
    Alaska zieht die Schlitten, ohne ein Wort zu sagen. Die Wolken verdichten sich, je näher er

der Nomadensiedlung kommt.
    Kurz bevor er sie erreicht, blickt er über die Schulter zurück.
    Die Figuren aus dem Wunderland sind verschwunden.
    Die Nomaden warten auf ihn in der Mitte ihrer Siedlung. Der Dorfälteste steht mit

verschränkten Armen vor allen anderen.
    Die junge Frau, die den Maskenträger am Lagerfeuer verführt hatte, fällt in den Staub. Sie

weint.
    Saedelaere bleibt vor dem Alten stehen. Sie schweigen lange.
    »Manche Tabus sollten nicht gebrochen werden«, sagt der Nomade.
    »Ich weiß«, antwortet der Maskenträger.
    Er gibt den Platz frei, stellt sich zur Seite. Die Nomaden umringen die toten Schwestern,

berühren sie sanft, streicheln über ihre Wangen.
    Dann holen sie Ledertücher. Die beiden Frauen werden eingewickelt, die Enden der Tücher mit

Faden zugenäht.
    Vier Männer schultern die Schwestern. Die Nomaden ziehen in Richtung des Flusses. Saedelaere

folgt ihnen.
    Am Bett des träge dahinfließenden Wassers liegt ein Floß. Darauf werden die beiden Toten

gebettet.
    Alaska Saedelaere setzt sich auf einen Felsen. Stumm sieht er zu, wie das Floß dem Wasser

übergeben wird. Die Nomaden stehen da, reglos. Der Terraner sucht in sich nach der Trauer, findet

sie aber nicht. Stattdessen erreichen längst vergessene Wörter die Oberfläche seines

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