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Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Titel: Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot
Autoren: Arndt Ellmer
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den Satz vollendete, »... und was wollen sie hier?«
    Die Frage machte Rhodan vollends munter. Er fand die kühle Überlegung wieder. Seine Lippen verzogen sich.
    »Das werden wir erfahren«, meinte er gedehnt.
    Von diesem Tag an erfuhren sie sehr viel: über Jahre, Jahrhunderte, Jahrtausende. Rhodan begegnete sich als Kommandant und Pilot der STARDUST II, der GANYMED, der TITAN und anderer Schiffe, mit denen er im Lauf seines Lebens ins Unbekannte aufgebrochen war. Als er eines Tages seinen Fuß in eine der Krankenstationen der SOL setzte, kämpfte die Mutter des ersten Weltraumbabys mit dem Tod. Ohne lange zu überlegen, trat er an das Bett und nahm ihre Hände.
    »Ich bin ein sehr alter Mann«, sagte er leise. »Und ich hänge an der SOL, die lange Zeit meine Heimat war. Es tut mir weh, dieses Schiff verlassen zu müssen. Machen Sie mir ein Geschenk zum Abschied, Helma? Ein großes Geschenk, vielleicht zu groß für einen einzelnen Menschen. Aber alle anderen warten genau wie ich darauf. Helma, Ihr Kind - es soll doch leben, nicht wahr? Lassen Sie mich hierbleiben. Wissen Sie, jedes Kind ist ein Symbol. Ein Symbol für das Leben, das immer weitergehen wird ... «
    Er blieb, bis das Kind geboren war. Er sah es. Auf den ersten Augenblick wirkte es normal, vor allen Dingen gesund, kräftig und lebhaft. Auf den zweiten Blick erschien es ihm seltsam fremdartig. Aber er hatte in seinem langen Leben viele Neugeborene gesehen - sie wirkten alle fremd und merkwürdig.
    Die Ärzte brachten den kleinen Jungen ziemlich überhastet weg und kehrten mit ihm zurück, als er bereits gewickelt war. Helma Buhrlo sah das Kind an, dann Rhodan, und sie lächelte ...
    Nur Joscan Hellmut begleitete Rhodan auf dem Weg zur Schleuse. Sie schüttelten sich stumm die Hände.
    Als Perry Rhodan die Space-Jet bestieg, fiel sein Blick auf den Kalender. Er hatte gar nicht gemerkt, wie die Tage verstrichen, denn die Stunden waren alle gleich gewesen. Der 24. Dezember des Jahres 3586 ging bereits zur Neige ...
    Später beobachtete Rhodan von der BASIS aus, wie die SOL sich in Bewegung setzte, Fahrt aufnahm und immer kleiner wurde.
    »Es ist schwer, ein Schiff wie dieses zu verlieren«, sagte Reginald Bull bedrückt.
    »Wir haben die SOL nicht verloren«, antwortete Perry Rhodan nachdenklich. »Ich wollte, ich wüsste, was auf unsere Solaner wartet.«
    Inzwischen kannte er den größten Teil der wechselvollen Geschichte des Generationenschiffs.
    Rhodan wartete auf den nächsten Erinnerungsschub. Er blieb aus. Keines der fremden Bewusstseine schien an weiteren Informationen interessiert zu sein. Stattdessen rückten die Splitter seines Geistes wieder enger zusammen und vereinigten sich. Gedankenverbindungen entstanden, die ihm soeben noch unmöglich gewesen waren. Ihm wurde klar, dass es diesen Wesenheiten nicht um Fakten ging, sondern um ihn selbst. Sie prüften seinen Charakter - im Zusammenhang mit Raumschiffen.
    Der Terraner erinnerte sich an das, was er von Mikru, dem Avatar des Raumschiffes, über die Schiffssteuerung erfahren hatte: Zur optimalen Navigation war es möglich, das Bewusstsein des Piloten zeitweise mit dem Schiff zu verschmelzen. Je häufiger das geschah, desto intensiver wurde das auf das Schiff übertragene mentale Echo. Es fand eine Art hyperphysikalische Prägung statt. Aus den mentalen Echos hatte sich mit der Zeit ein Pool entwickelt, der dem Schiff eine Persönlichkeit verlieh, eben jene Mikru. Sie trat mit den gegenwärtigen Passagieren in Gestalt einer menschlichen Frau in Erscheinung.
    Gander Tresoch, Mamek Forlebo, Wenderabimul ... , dachte Rhodan. Ihr seid die früheren Piloten von MIKRU- JON. Ihr seid Mikru!
    Sie gaben ihm keine unmittelbare Antwort. Während er in sich lauschte, glaubte er leise und wie von weit her eine Botschaft zu verstehen. Du bist würdig.
    Gewogen und für schwer genug befunden, sagte sich Rhodan. Was kommt danach?
    Die Angst, sich zu verlieren, hatte er überwunden. Die Bedenken aber blieben. Was geschieht jetzt? Verschmilzt mein Bewusstsein mit dem Pool des Schiffes? Für immer?
     

2.
     
    Noch immer sah Mondra Diamond dieses Bild vor sich: Ramoz, der beharrlich hin und her wanderte, im Trippelschritt immer ein und dieselbe Strecke zurücklegte; vorbei an einem hohen schlanken Turm zu einem gedrungenen, bunkerähnlichen Bauwerk und zu einer Kuppel, die von innen zu leuchten schien. An den Wendepunkten hob das einen halben Meter große Tier den Kopf und betrachtete sie. Der Blick aus dem
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