Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Titel: Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
wenige, denen die Flucht gelingt. Einer von ihnen - Etok Patatu.
    Fremde Erinnerungen spülten Rhodan hinweg. Er spürte das Schaukeln der Wellenkämme, die ihn mit sich trugen. Der Gesang der Sirenen brandete darüber hinweg, leiser, melodischer als bisher.
    Lass dich treiben!
    Ein paar Splitter seines Ichs fügten sich wider Erwarten doch zusammen. Sie bargen Erinnerungen an die vergangenen Tage, die Ankunft in TALIN ANTHURESTA, den Abschied von der JULES VERNE, das Zusammentreffen mit den Frerin. Gleichzeitig trugen sie Botschaften dieser anderen Wesen mit sich, gezielte Gedanken und Ratschläge.
    Nichts davon erregte seinen Argwohn. Warum sollte er nicht prüfen, nicht schauen, nicht teilhaben an den Erfahrungen anderer? Der Sirenengesang erwies sich trotz aller mentalen Verlockung als Medizin für die Seele.
    Ruhe erfahren - Ruhe behalten ...
    Er lauschte den Botschaften der anderen, die ihm Hilfestellung boten. Kein Zwang band sie an diesen Ort.
    Ihre Anwesenheit empfanden sie als Privileg, nicht als Gefangenschaft oder Qual. Sie bildeten die Gegenstücke zu den Splittern seines Geistes, sie waren die Katalysatoren. Und viel mehr als das.
    Rhodan verstand mit der Zeit, dass sie sich ihm als Wegweiser durch das für ihn Unfassbare anboten. Sie kannten sich in den für ihn fremden Gefilden aus wie er in seinem SERUN.
    Ich bin nicht allein!
    Er ließ es zu, dass sie ihn an der Hand nahmen, ihm Mut und Zuversicht vermittelten. Was ihn erwartete, gehörte nicht zu den Alltäglichkeiten. Er brauchte Kraft, die Prüfung zu überstehen.
    An jeden Splitter seines Bewusstseins klammerte sich ein Scout. Er spürte ihr Tasten, als wollten sie seine Gedanken und Erinnerungen bis ins Kleinste zerpflücken. Sie redeten auf ihn ein, sprachen ihm Mut zu. Sie erkannten sein Schwanken, sein Zaudern, die kreatürliche Angst eines körperlichen Wesens vor der Aufgabe des eigenen Körpers. Rhodan wollte er selbst bleiben, sich nicht manipulieren lassen.
    Sie nahmen sich viel Zeit. Er spürte ihre unendliche Geduld, auch ihren Wunsch, dass er sich ihnen öffnete. Und er machte keinen Hehl daraus, dass sie ihn zu sehr bedrängten. Er zog sich in sich selbst zurück, so gut es ging, blockte seine Gedanken und Erinnerungen ab.
    Sie ließen ihn gewähren. Es war seine Entscheidung, wenn er das Wissen um die Menschheit, die kosmischen Geheimnisse und Erfahrungen für sich behielt.
    Viele Lebewesen dieses Universums hätten alles darangesetzt, genau dieses Wissen in ihren Besitz zu bringen.
    Was wollt ihr dann?
    Erlaube uns, dein Selbst zu erforschen!
    Rhodan spürte die Neugier in den Mentalpotenzialen, die sich auf einen einzigen Aspekt seines Wesens erstreckte. Er entdeckte aber auch ein wenig Skepsis.
    Mikru weiß längst, wer ich bin und wie ich bin.
    Vertrau uns!
    Er stand an einer Schwelle und wusste nicht, was ihn hinter dem Türrahmen erwartete. Was immer geschah, er befand sich weiterhin in MIKRU- JON.
    Ich vertraue euch. Weil mir nichts anderes übrig bleibt.
    Ohne dieses gegenseitige Vertrauen konnte es nicht gut gehen. Wenn sie sein Selbst erforschen wollten, sollten sie es eben tun. Es gab letztlich nichts, was sie abhalten würde, zumindest auf längere Sicht.
    In seinen Ohren erklangen die Worte Bullys, wie er sie aus dem Helmlautsprecher gehört hatte, damals ...
    Sie flogen in der STARDUST zum Mond. Sie landeten dort. Und das, was sie dort fanden, stellte ihre Kameradschaft auf eine harte Probe. Als sie sich hinter die Felsen des Kraterwalls duckten, war Bully mit den Nerven am Ende.
    »Du hast es gewusst, nicht wahr? Du hast es schon vor Stunden gewusst«, kam sein Flüstern durch. »Deshalb musste ich mich also rasieren. Woher hast du es gewusst? Perry ...!«
    »Nicht aufregen, Junge, es nützt nichts«, raunte Rhodan heiser. »Dieses Raumschiff ist niemals in Asien gebaut worden. Es stammt überhaupt nicht von der Erde. Ich ahnte es, als das grüne Flimmern kam. Kein Mensch kann ein solches Kraftfeld erzeugen, niemand hätte in einer derartigen Form unsere Funksendung unterbrechen können.«
    Bully richtete sich auf. Der gläserne Ausdruck erlosch in seinen Augen. Auch er spähte nach vorn.
    »Sie haben eine Bruchlandung gemacht«, sagte er nach einer Weile. »Sie haben den halben Kraterwall abrasiert, und das mit derartiger Wucht, dass man kaum daran denken darf. Wer ist das? Wie sehen sie aus? Woher kommen sie? Und ...«, Bully presste die Lippen zusammen, ehe er mit einem düsteren Unterton plötzlichen Misstrauens
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher