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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs
Autoren: Leo Lukas
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sich bisher schlummernde Aggregate aktiviert hatten.
    Und wennschon. Dies war immer noch eine unterentwickelte, seit Langem auf

niedrigem Niveau stagnierende Kultur. Was sollte sie gegen die geballte, perfekt organisierte

terranische Hochtechnologie ins Feld zu führen haben?
    »Keine Ahnung«, antwortete Gesine aus dem CYGNUS-Gleiter. »Rhodan und das

Konzept waren plötzlich weg, ohne erkennbare Fremdeinwirkung. Obwohl ... au Backe! Mit einem Mal

tut sich da drin ganz schön viel.«
    Curi hörte, wie sie schluckte. »Etwa so, als hätte jemand in einem Lager für

Feuerwerkskörper sämtliche Lunten gleichzeitig gezündet.«
    Sosehr Curi Fecen seine Ortungsspezialistin schätzte, manchmal wurde ihm ihre

Vorliebe für blumige Vergleiche zu viel. »Klartext! Was geht hier vor?«
    Sebyri war aufgesprungen. Ihre Arme wedelten durch die Luft.
    »Die rivalisierenden Fraktionen innerhalb der Klause«, übersetzte Curis

Translator, was die Frerin mit schriller Originalstimme zum Ausdruck brachte, »rechnen seit

Jahren damit, dass eine von ihnen putscht. Und sie haben für diesen Fall aufgerüstet.«
    »Wie? Womit?«
    »Mit allem, dessen sie habhaft werden konnten. Die Ritualzirkel, die Geheimen

Triangel, die semiautonomen Orden - wer immer sich Zugang verschaffen konnte, plünderte die

Verbotenen Arsenale. Katecheten, Exegeten, Dogmatiker, Mysteriologen ... «
    »Du meinst, ein Funke ist in ein Pulverfass gefallen, und jetzt geht die

ganze Chose hoch? Da drinnen kämpft jeder gegen jeden?«
    »Bis jetzt haben sich die zwei ungefähr gleichauf dominierenden Kräfte,

nämlich das Generalvikariat und die Medienkongregation, gegenseitig in Schach gehalten. Falls

aber eine dieser Parteien Grund zur Annahme hätte, die andere setze zum entscheidenden Schlag an

... «
    Es war grotesk. Zwei der äußeren, niedrigeren Türme blähten sich zu

Feuerbällen auf. Drei kontrahierten wie Röhren, die hydraulisch eingezogen wurden. Vier

verschwanden spurlos von der Bildfläche, einfach so, ohne jegliche Begleiterscheinungen.
    Jener Turm, in dem sich Rhodan zuletzt aufgehalten hatte, war nicht

betroffen.
    Noch nicht.
    Clun'stal Niemand verformte seinen Pseudo-Mund zu einem Schalltrichter,

verblüffend ähnlich dem einer Posaune. Dröhnend stieß er hervor: »Befindet sich mein Chronist in

Gefahr?«
    »Um ehrlich zu sein - ja.«
    Der Esnur zerfloss. Sein Körper fiel in sich zusammen. Die blendend weißen

Hyperkristalle rieselten lautlos zu Boden.
    Binnen eines Augenblicks dünnte sich die entstandene, matt lumineszierende

Pfütze weiter aus, bis sie immer durchscheinender wurde und rückstandslos verschwand.
    Das hatte Curi Fecen gerade noch gebraucht. »Wo ist er hin? Was hat er

vor?«
    Anstelle einer Antwort blendete Gesine ein neues Holo ein. Es zeigte einen

weißsilbern schillernden Nebelschleier, der auf den dritthöchsten Turm der Kathedrale zusegelte,

wie ein nahezu farbloser Klecks die Wand benetzte und durch Risse im Mauerwerk einsickerte.
    Fein, dachte Curi sarkastisch. Noch ein unberechenbarer Faktor mehr.
    »Captain Fecen an alle«, sagte er über Kommandofunk. »Formation umgruppieren

zu Achtzig-Omega. Soll heißen: Wir stürmen diese vermaledeite Bude.«
    Er klappte seinen Helm zu. »Die sollen uns kennenlernen. Erste Priorität:

Bergung des Terranischen Residenten. Die Sekundärziele bleiben erhalten.«
    Mit gezücktem und entsichertem Strahler raste er aus der Schleuse.
    »Hals- und Beinbruch, Leute!«
    *
    Die Generalvikarin war ein Cyborg.
    Im Unterschied zur biologisch-dynamischen Mumienpuppe, die den Pontifex

verkörpern sollte, lebte sie. Einigermaßen.
    »Aber schon sehr, sehr lange«, erläuterte Lloyd/Tschubai. »Ihre Prothesen

entstammen mindestens drei verschiedenen Stilepochen.«
    »Ist sie«, fragte Perry, »die heimliche Herrscherin dieser Welt?«
    »Sie wär's gern, aber ... Nein, trotz aller Ränke, die sie in den vergangenen

Jahrdutzenden aufgewandt hat.«
    Das war das Problem mit Telepathen: Sie lasen fremde Gedanken viel schneller,

als sie deren Inhalt ihren Gefährten verbal mitteilen konnten.
    Dies war geschehen: Als die Generalvikarin sich durch Orcizus mentale Attacke

bedroht fühlte, schossen Strahlen aus den weiten Ärmeln ihrer Robe und töteten zwei der

Kardinalstrategen, in denen sie die Angreifer vermutete. Da sich der dritte rechtzeitig in

Deckung geworfen hatte, rannte sie aus der Basilika, nicht ohne ihren Rückzug zu
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