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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs
Autoren: Leo Lukas
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bis fast auf Augenhöhe mit dem

Pontifex, der segnend die Arme hob.
    Von da an überschlugen sich die Ereignisse.
    *
    Die Teleportation war geglückt, hatte das Konzept jedoch sehr viel Kraft

gekostet. Rhodan ließ ihm Zeit, sich zu erholen.
    Inzwischen kommunizierte er via Rafferfunk mit Curi Fecen. »Könnt ihr uns

anpeilen?«
    »Ohne Schwierigkeiten. Ihr seid im dritthöchsten Turm, ziemlich weit oben,

kurz bevor er sich zur Spitze verschlankt.«
    »Auffälligkeiten?«
    »Im ringförmigen Gang, der die Basilika umgibt, sowie den Stockwerken

darunter orten wir zahlreiche technische Gerätschaften und ein beträchtliches Aufkommen an

konventioneller Energie.«
    »Nichts Höherwertiges? Keine fünfdimensionalen Anwendungen?«
    Gesine Pitzesch schaltete sich ein. »Hundertprozentig ausschließen kann ich

es nicht. Hie und da verzeichne ich merkwürdige Streuimpulse ... Aber falls sich irgendwo

Apparaturen verstecken, die auf hyperphysikalischer Basis arbeiten, sind sie desaktiviert oder

maximal im Ruhemodus.«
    Lloyd/Tschubai stieß einen leisen Pfiff aus. »Da schau her. Ich hatte mir's

fast schon gedacht.«
    Unter ihnen schwangen die Torflügel nach innen. Vier Frerin traten ein und

ließen sich sogleich auf die Kniegelenke niedersinken. Für Perry sah es ein wenig so aus, als

knickten die drei Beine einer Staffelei simultan nach außen.
    »Was?«, fragte er.
    »Der Pontifex. Ich kann seine Gedanken nicht lesen. Weil Tote gewöhnlich

nicht denken.«
    »Er ist ... «
    »Eine Mumie, ausgestopft mit allerlei Kybernetik. Im Übrigen wissen die

anderen Würdenträger darüber Bescheid. Einer bedient sogar die Fernsteuerung.«
    »Trotzdem verneigen sie sich vor dem Leichnam?«
    »Tot oder lebendig, der Pontifex ist der Pontifex. Außerdem handelt es sich

um eine Art Probe. - Lass uns näher heranfliegen.«
    Sie schwebten hinab, Orcizu zwischen sich. Ihm war anzumerken, dass ihm

dieser sakrale Ort höchste Selbstbeherrschung abverlangte - aus seiner Geschichte heraus nur

allzu verständlich.
    »Worüber redet ihr?«, kam schließlich die Frage, die Perry Rhodan befürchtet

hatte.
    Er schaltete Translator und Außenlautsprecher zu, an denen der Helmfunk

normalerweise vorbeilief. Orcizu über die wahre Natur des Pontifex in Kenntnis zu setzen, brachte

ein gewisses Risiko mit sich.
    »Bitte halte deine Gefühle im Zaum, mein Freund«, sagte er behutsam. »Auch

wenn es dir schwerfallen mag. Die Sache verhält sich folgendermaßen ... «
    *
    Orcizu lachte, vermochte gar nicht aufhören zu lachen. Tränen schossen aus

seinen Augen.
    Als hätte es noch eines ultimaten Schwertstreichs bedurft, der das

Verbindungsband zu seiner Vergangenheit durchtrennte! Als habe etwas in ihm, ein letztes

Überbleibsel von Glaubenssehnsucht, insgeheim gehofft, den Pontifex im persönlichen Gespräch

eines Besseren belehren zu können.
    Ihn - den »Unfehlbaren« - davon zu überzeugen, dass seine verderbte Klause

einen fatalen Fehler beging, wenn sie sich nicht mit Priroda verbündete, um gemeinsam das Ende

der Welt abzuwenden         Als hätte trotz allem,

was
    geschehen war, ernstlich eine Chance bestanden, an die Weisheit und Güte des

Pontifex zu appellieren.
    Pontifex? Welcher Pontifex?
    Die Mumie, eine mit chiroplastisch präpariertem Gewebe überzogene Marionette,

hub zu sprechen an. »Meine Lieben Kinder, Geschwiste Im Glauben! In Unseres Herrn Und Gottes

Anthuns, Des Allumfassenden, Namen Bin Ich Befugt, Frohe Botschaft Euch Zu Verlautbaren ... «
    Die manieristische Satzbildung und überhebliche Redeweise, jedes einzelne

Wort zu betonen, als schriebe man es mit Kapitälchen, gab dem ehemaligen
    Apostul den Rest. Aufbrüllend wie ein waidwundes Wildtier, mobilisierte

Orcizu all seine hypnotische Kraft und schmetterte sie der Generalvikarin entgegen.
    Aber sie war vorbereitet.
    Und schlug zurück.
    *
    Die Holos erloschen.
    »Verbindung abgerissen«, meldete Leutnant Pitzesch.
    »Warum?«, blaffte Curi.
    Nur die Ruhe, schärfte er sich ein. Wir befinden uns in Unterzahl, jedoch in der Übermacht.
    Die aus 27 eng aneinandergedrückten, bis zu 33 Meter dicken, sich im oberen

Drittel verjüngenden Türmen bestehende Kathedrale, die von den Einheimischen in maßloser

Untertreibung als »Klause« bezeichnet wurde, wimmelte vor Frerin. An zahlreichen Stellen der

schematischen Darstellung blinkten überdies in diesem Moment farbige Signalpunkte auf, zum

Zeichen, dass
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