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Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
Autoren: Frank Borsch
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seine geisterhafte Blässe. Braun kam zum Vorschein, als handele es sich um

herabgefallenes Laub.
    In einigen Wochen würde sich das Leichentuch ganz aufgelöst haben. Dann würde

das Leben auf Kesmark wieder erblühen. Neues, vielfältiges, Leben - um den Preis von vielen

Tausenden D'Tar, die bei der Eroberung gefallen waren.
    War es den Preis wert?, fragte sich Sinnafoch.
    Er riss sich von dem Anblick, von den fruchtlosen Gedanken los. Die Dinge

waren, wie sie waren. Es lag an ihm, das Beste daraus zu machen.
    »Gehen wir!«, wandte er sich an den Soldaten.
    Die D'Tar hauen sich im größten Hangar des Schlachtlichts versammelt.
    Es waren genau 16.829, die Überlebenden der Landungstrupps. Die Schlacht um

Kesmark war hart gewesen, ein statistischer Ausreißer mit einer Verlustrate weit über achtzig

Prozent.
    Als Sinnafoch den Hangar betrat, ging ein Raunen durch die Soldaten. Der

D'Tar, der ihn in der Zentrale abgeholt hatte, ging voran, führte den Frequenzanwärter an seinen

Platz.
    Die D'Tar, die eng aneinandergedrängt standen, gaben ihm den Weg frei - in

derselben fließenden Schwarmbewegung, mit der die Kämpfer vor siebzig Stunden Okore den Weg frei

gemacht hatten, als er Sinnafoch aus dem Landungsboot geholt und dazu verdammt hatte, an Bord der

DEKTEROM zu bleiben.
    Die D'Tar trugen ihre Kampfanzüge. Die meisten Monturen waren verkohlt und

versengt. Eine Folge der extremen Hitze, die überlastete Schirme durchließen. An vielen Anzügen

kam das Fasergewebe zum Vorschein, aus dem die unterste Schicht gewebt war. Der Speichel der

Xerxen hatte die oberen Schichten der Anzüge weggeätzt. Die verätzten Stellen waren von

makellosem Weiß, Sinnafoch erinnerten sie an von der Sonne ausgebleichte Knochen.
    Der Führer leitete Sinnafoch in die Mitte des Hangars. Unterdrücktes Stöhnen

begleitete den Vatrox. Eine erhebliche Anzahl der Kämpfer hatte Wunden davongetragen, und selbst

die besten Medikamente vermochten nicht die Schmerzen zu betäuben, die Xerxen-Speichel

verursachte. Viele von ihnen würden in den nächsten Tagen und Wochen sterben. Diejenigen, die

überlebten, würden den Rest ihres Lebens mit den Schmerzen leben müssen.
    Schließlich gelangte Sinnafoch an eine freie Fläche, einen erstaunlich

regelmäßigen Kreis in der Masse der D'Tar.
    Über die Fläche verstreut lagen Leichen wie Schlafende. Es waren zwanzig

D'Tar und ein Vatrox.
    Okore.
    Sinnafoch wusste, dass der Frequenzfolger gefallen war. Aber das Wissen, eine

Verlustziffer unter vielen in einem Status-Holo, und der Anblick des toten Artgenossen - das

waren zwei verschiedene Dinge.
    Sinnafochs Knie gaben nach. Er wäre zusammengesackt, wenn nicht ein D'Tar zur

Stelle gewesen wäre und ihn aufgefangen hätte. Ein zweiter schob ihm einen stützenden Stehhocker

unter. Ein Antigravfeld fing Sinnafoch sanft auf, hielt ihn aufrecht.
    Okore ist nicht tot!, sagte sich Sinnafoch in

Gedanken, Er lebt. Vielleicht jetzt schon wieder. In einem neuen,

unversehrten Körper, Ein Referror sieht nach ihm. Es fehlt ihm an nichts.
    Es half nichts.
    Das Licht erlosch. Schwärze senkte sich über den Hangar.
    Nach einigen Augenblicken flammte ein Scheinwerfer auf, leuchtete die Fläche

mit den Toten
    Es war eine Bühne.
    Die Toten erhoben sich zu ihrem Spiel.
    Ihre Bewegungen waren steif, abgehackt, ihre Mienen ohne Ausdruck. Sinnafoch

war an die Marionetten erinnert, mit denen er als Kind gespielt hatte. Es waren primitive Puppen

gewesen, mit Schnüren, die an ihren Gliedern befestigt waren. Mit einigem Geschick hatte man den

Marionetten mithilfe der Schnüre den Anschein von Leben einhauchen können.
    Die Toten waren die Marionetten der trauernden D'Tar.
    An den Gliedern und Köpfen der Leichen klebten daumengroße, runde Punkte. Sie

wirkten wie Aufkleber, doch sie waren Traktoranker, deren Widerhaken sich tief in das Fleisch der

Toten gebohrt hatten. An den Ankern waren die unsichtbaren Schnüre der Marionettenspieler

angebracht.
    Sinnafoch kniff die Augen zusammen, sah zur Seite. Neben der Bühne war eine

zweite Fläche entstanden. Im Dämmerlicht des Scheinwerfers konnte er dort die Marionettenspieler

erkennen, insgesamt einundzwanzig D'Tar.
    Sensoren klebten an ihren Körpern und übertrugen jede ihrer Bewegungen auf

die Traktoranker und damit auf die Toten.
    Die DTar begannen auf der Stelle zu stampfen, gaben einen einfachen,

monotonen Takt vor. Sinnafoch spürte, wie der
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