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Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Titel: Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Schon bei der geringsten Beschleunigung würden wir wie die Fliegen zerquetscht werden.«
    Kala folgte meinen Argumenten mit Unverständnis. Es dauerte lange, bis sie verstand, was ich ihr sagen wollte - um schließlich von einem Moment zum nächsten zu erblassen. »Es ... es tut mir leid«, sagte sie stockend. »Ich habe es nicht gesehen ... nicht bemerkt ...«
    »Und NEMO ebenfalls nicht.« Ich atmete tief durch. »Wir bleiben vorerst, wo wir sind. So lange, bis wir zumindest eine Basismanövrierfähigkeit des Schiffs hergestellt und gesichert haben.«
    »Ich bitte darum, abgelöst zu werden«, verlangte Kala Romka. Der Frau im Rang eines Oberst war anzusehen, wie schwer ihr die Worte fielen. »Ich bin derzeit nicht in der Lage, meinen Dienst zu tun.«
    »Abgelehnt«, bestimmte ich. »Wir verlassen uns weiterhin auf dich.«
    »Aber ...«
    »Keine Widerrede!« Ich konnte es mir nicht leisten, auf die Dienste dieser so umfassend ausgebildeten Schiffskommandantin zu verzichten. Die Plophoserin war die geborene Strategin. Sie konnte die Besatzung für sich vereinnahmen, konnte Dinge bewegen.
    Sie hatte einen Fehler begangen; einen schwerwiegenden gar. Doch sie würde jegliche weitere Entscheidung dreifach überdenken, bevor sie sie aussprach. Dieses Häufchen Elend nun von ihrem Posten abzuberufen und sie mit ihren Sorgen und ihren Selbstvorwürfen alleine zu lassen, mochte sie psychisch weitaus stärker zu belasten.
    »NEMO?«
    »Ja, Perry?«
    »Jede weitere Entscheidung, die das Schiff als Ganzes betrifft, muss von nun an von mindestens zwei Stellen abgesegnet werden. Bevorzugt von der Kommandantin, von Tiff oder von mir.« Wobei ich mir nicht einmal selbst traue ... Ich fühle mich unendlich erschöpft.
    »Verstanden.«
    »Außerdem verlange ich, dass deine Kontracomputer-Funktion mehr Gewichtung bekommt. Du hättest Kalas Befehl zum Notstart niemals akzeptieren dürfen.«
    »Ich weiß«, sagte NEMO mit phlegmatisch klingender Stimme.
    Weitere Minuten vergingen. NEMO gelangen einige grobkörnige Außenaufnahmen. Die gelbrote Sonne war dominierend. Die VERNE torkelte durch ihr Inneres, drehte sich nahezu unkontrolliert. Der Anblick ließ mich schaudern; umso mehr, als NEMO meldete, dass Lineartriebwerke, Impulstriebwerke, Gravotron und Trafitron fast vollends versagten. Ausgerechnet die sonst so überlegene und ausgefeilte Metaläufer- Technik zeigte Ausfallerscheinungen, wie ich sie niemals für möglich gehalten hätte.
    »Die Trafitron-Wandler interferieren mit dem Psi-Sturm«, sagte Abraham Camaro. »Chucan Tica und ich sind diesbezüglich einer Meinung.« Die Kugeln in seiner Linken klackerten gut hörbar gegeneinander. Er versank wieder in düsterem Brüten, um nur ab und zu ein geflüstertes Wort an einen seiner über Holos zugeschalteten Kollegen zu richten.
    Chucan Tica war einer der »Alten«. Ein schwergewichtiger Mann, der sich trotz des hohen Alters eine bemerkenswerte Agilität erhalten hatte. Seine weitschweifigen Ausführungen nervten mitunter; und dennoch galt der promovierte Hyperphysiker als eine der wissenschaftlichen Koryphäen an Bord.
    Wie Nomaden zogen er und die anderen Alten seit geraumer Zeit durch das Schiff. Unruhig, immer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Sie agierten außerhalb der sonst so strengen Bordhierarchie. Ihr Ruf und ihre außergewöhnlichen Leistungen während der letzten 120 Jahre hatten ihnen eine ungewöhnliche Position eingebracht, die den normalen Besatzungsmitgliedern an
    Bord ein ständiger Dorn im Fleisch war.
    Ist es Schicksal oder Fügung, dass sie unmittelbar vor der Trennung der Schiffsteile auf die JV-2 übergesiedelt sind?, fragte ich mich.
    Ich vergaß den Gedanken so rasch, wie er mir gekommen war. Ich musste mein Augenmerk auf die aktuelle Situation gerichtet halten. Ich meinte, die Hitze des bedrohlich nahe stehenden Gestirns zu spüren.
    Wenn es sich nun doch um eine Sonne handelt und nicht um einen Handelsstern ...?
     

3.
    Chucan Tica, kurz zuvor:
    Der Knurrhahn
     
    »Ich schwöre hiermit feierlich, dass ich ab morgen mit dem Abnehmen beginne«, brummte er und ließ sich von einem Medo-Roboter auf die Beine helfen.
    »Wie oft habe ich diese Litanei schon von dir gehört?«, fragte Thalia Masoon, deren Versuch eines Grinsens soeben jämmerlich misslang. Auch sie befand sich in der Obhut eines der MaschinenÄrzte.
    »Das mag damit zu tun haben, dass sich das Wort morgen jeden Tag neu erfindet. Die Interkosmo-Semantik ist ein höchst
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