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Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Titel: Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Terrageborene lächelte. »Um deine Frage zu beantworten: Wir hatten Glück im Unglück.«
    »Das heißt?«
    »Es sind noch nicht alle Decks erfasst; doch wie es aussieht, haben wir weder Tote noch Schwerverletzte zu beklagen. Ein paar Verstauchungen, Platzwunden, Gehirnerschütterungen. Drei Besatzungsmitglieder erlitten komplizierte Brüche, die länger als eine Woche zur Ausheilung benötigen.«
    »So viel zur Physis. Wie sieht es mit psychosomatischen Störungen aus? Gibt es Hinweise auf massensuggestive Beeinflussung? Auf Psi-Attacken?«
    »Wir spüren wohl alle eine Art Müdigkeit, die womöglich mit der Länge und Intensität des Transports zu tun hat, aber auch andere Gründe haben könnte. Wir sind noch am Sondieren und Auswerten aller Symptome.«
    »... wie zum Beispiel diesem Gefühl einer Kälte, die sich tief im Inneren ausbreitet?«
    »Exakt.« Alisha runzelte die Stirn. »Du spürst es also auch?«
    »Der Zellaktivator bewahrt mich nicht vor Schmerzen«, wiederholte ich geduldig, was ich Generationen von Terranern vergeblich beizubringen versucht hatte.
    »Aber er sollte diese seltsame Müdigkeit bekämpfen.«
    »Ich gehe davon aus, dass die Kälte von einem noch unbekannten Psi-Einfluss bewirkt wird. Unsere Ortungstechniker sind daran, das Phänomen zu erfassen und auszuwerten. Du schließt dich am besten mit Abraham Camaro kurz ... «
    Ich beendete das Gespräch so rasch wie möglich und wandte mich anderen offenen Baustellen zu. Funk und Ortung bedurften ebenso meiner Aufmerksamkeit wie der ratlos vor sich hin stierende Erste Emotionaut, der Ertruser Nor Trigata. Die Abteilungen Schiffsverteidigung, Triebwerke, Bordmaschinen, Positronik, Logistik - sie alle wollten mit mir sprechen, brauchten aufmunternde Worte.
    NEMO schickte mir nun fast minütlich abgeänderte und ergänzte Informationen. Was der Bordrechner sammelte und zutage brachte, wirkte anfangs unverfänglich, um, je mehr Zeit verging, erschreckend - und schließlich bedrohlich zu wirken.
    Hatte es so ausgesehen, als würde das Schiff schnell wieder zum ursprünglichen Leistungsvermögen zurückfinden, so zeigte sich nun, dass ich einer Fehleinschätzung erlegen war.
    »Die Primitivtechnik funktioniert nur sehr eingeschränkt«, fasste Kala Romka zusammen, »und hyperphysikalische Technik greift so gut wie gar nicht. Hast du die üblichen Selbstprüfungsdurchgänge durchlaufen und abgeschlossen, NEMO?«
    »Selbstverständlich. Fast alle Steuerungsaggregate, Defensiv- und Offensivbewaffnung sowie die Ortung zeigen nicht nur hundertprozentige Funktionsbereitschaft, sondern laufen teilweise auch auf Volllast. Aber die Wirkung bleibt aus. Was rings um mich vor sich geht, kann ich lediglich verschwommen erkennen. Ich kann mich kaum bewegen, kann mich kaum selbst versorgen ...«
    Unter anderen Umständen hätte ich über das Wehklagen des Bordrechners gelächelt. Er benahm sich, als empfände er so etwas wie Schmerzen. Doch hier und jetzt musste ich mir ernsthafte Sorgen um NEMOS Wohlergehen machen. »Die hyperphysikalischen Energien verpuffen also im Nichts«, mutmaßte ich. »Oder aber sie werden von entsprechenden Gegenkräften neutralisiert.«
    »Ja.«
    »Wir sollten weg von hier!«, rief Kala Romka. Sie wischte sich übers schweißbedeckte Gesicht. »Die Psi-Wolke ... sie beeinflusst uns und das Schiff!«
    Sie hielt den Kontroll-Stick krampfhaft umklammert. »Fluchtkurs berechnen!«, befahl sie. »Weg vom Handelsstern. Startsequenz auf meinen Befehl hin einleiten.«
    NEMO reagierte widersprüchlich. Einerseits zeigte das Schiffsgehirn mit einem Grünsignal an, dass es die vorbereitende Rechenarbeit durchführte, andererseits protestierte es mit mehreren Alarmzeichen gegen den Befehl.
    Nach ungewöhnlich langen zwei Sekunden meldete NEMO, einen Fluchtkorridor ermittelt zu haben. Der Vektor führte in ein Nichts. Es existierte keinerlei Anhaltspunkt, keinerlei Datensicherheit für diese Reise.
    »Start in drei Sekunden. Drei, zwei ...«
    »Überrangbefehl: abbrechen!«, riefen Tifflor und ich fast gleichzeitig.
    NEMO fror den Countdown augenblicklich ein. Ich nickte meinem langjährigen Wegbegleiter dankbar zu. Er hatte denselben Gedanken wie ich verfolgt und die Gefahr erkannt.
    »Wir bleiben, wo wir sind.« Nur ungern mischte ich mich in die eigentliche Schiffsführung ein; doch diesmal musste es sein.
    »Aber ...«
    »Kein Aber, Kala!« Ich deutete auf rot blinkende Warnsignale. »Die Wirkung der Andruckabsorber liegt nahezu bei null.
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